Sau­er­land-Muse­um – Drei­jäh­ri­ge Bau­pha­se beginnt vor­aus­sicht­lich im Sep­tem­ber 2014

10. Januar 2014
von Redaktion

Hoch­sauer­land. Arns­berg. SBL-LogoIm Som­mer 2014 schließt das Sau­er­land-Muse­um im Lands­ber­ger Hof in Arns­berg für min­des­tens 3 Jah­re sei­ne Tür. Der Grund dafür ist eine seit lan­gem geplan­te, umfang­rei­che Sanie­rung sowie der Erwei­te­rungs­bau, der etwa 20 Meter tief in den Berg bis unten zur Ruhr­stra­ße gehen soll. Ob das gute, alte Muse­um danach noch soviel Charme aus­strahlt? Wer weiß?

Auch die lan­ge Schlie­ßungs­pha­se berei­tet eini­gen Sor­gen. Öffent­li­che Kri­tik dar­an übte z.B. der Senio­ren­bei­rat Arns­berg. Das Gre­mi­um äußer­te Befürch­tun­gen hin­sicht­lich der Ver­schlech­te­rung von geschäft­li­cher und wirt­schaft­li­cher Situa­ti­on in der Arns­ber­ger Altstadt.

Kreis­tags­mit­glied Rein­hard Loos von der Sau­er­län­der Bür­ger­lis­te (SBL) sieht neben den hohen Kos­ten (nach jet­zi­gem Stand ca. 12 Mio. Euro) und den gro­ßen tech­ni­schen und finan­zi­el­len Risi­ken auch die lan­ge Schlie­ßungs­pha­se kri­tisch. Er schick­te am 17.11.2013 die­se Fra­gen an den Landrat:

Wor­in lie­gen die Grün­de für eine so lan­ge Schlie­ßungs­zeit, obwohl ein gro­ßer Teil der geplan­ten Bau­ar­bei­ten außer­halb der bis­he­ri­gen Muse­ums­ge­bäu­de statt­fin­den soll?

Wel­che Alter­na­ti­ven zu einer so lan­gen Schlie­ßungs­zeit wur­den geprüft, mit wel­chen Ergebnissen?

Wel­che Ein­nah­me­aus­fäl­le ent­ste­hen wäh­rend der Zeit der Schließung?

Wel­che Kos­ten für das Sau­er­land­mu­se­um ent­ste­hen wäh­rend der Schlie­ßungs­zeit, ohne dass in die­ser Zeit irgend­ein Nut­zen für die Öffent­lich­keit vor­han­den ist?

Was geschieht mit den Exponaten?

Wel­che Auf­ga­ben über­neh­men die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des Sau­er­land­mu­se­ums wäh­rend der Zeit der Schließung?

Hier – gekürzt und zusam­men­ge­fasst – die Ant­wort der Kreis­ver­wal­tung mit Datum vom 18.12.2013, die der SBL aber erst am 02.01.2014 zuging:

Bau­be­ginn soll ab Sep­tem­ber 2014 sein. Das aus­füh­ren­de Archi­tek­ten­team kommt aus Stutt­gart und heißt Bez + Kock Gene­ral­pla­ner GmbH. Bedingt durch den Ein­bau eines Auf­zugs im Alt­bau sowie eines neu­en Trep­pen­hau­ses bis zur Ruhr­stra­ße gibt es sehr gro­ße bau­li­che Ein­grif­fe in das Bestands­ge­bäu­de. Zudem wird die gesam­te Haus­tech­nik erneu­ert, und sämt­li­che Ober­flä­chen wer­den über­ar­bei­tet. Die Kreis­ver­wal­tung geht davon aus, dass die Pla­ner und die bau­aus­füh­ren­den Fir­men ver­su­chen wer­den, die Zeit­ab­läu­fe zu opti­mie­ren und straff zu orga­ni­sie­ren. (Bemer­kung: Hof­fen wir, dass hier die „straf­fe Orga­ni­sa­ti­on“ bes­ser klappt, als beim Aus- und Umbau des benach­bar­ten Blau­en Hau­ses! Dort ver­zö­ger­te sich der Ablauf um meh­re­re Jahre.)

Wäh­rend der Zeit der Schlie­ßung soll ins­be­son­de­re der Blaue Saal (Blau­es Haus) genutzt wer­den. Hier sind Son­der­aus­stel­lun­gen, Kon­zer­te, Lesun­gen, Vor­trä­ge etc. geplant. Das Muse­ums­ca­fe wird geöff­net blei­ben. Der Hoch­sauer­land­kreis geht davon aus, dass die­se Ver­an­stal­tun­gen „wei­ter­hin für Leben am Alten Markt sor­gen“. Die Anmie­tung eines leer ste­hen­den Gebäu­des und die Her­rich­tung als Aus­stel­lungs­räu­me ist aus Sicht des HSK aus Kos­ten­grün­den nicht mög­lich. Außer­dem, so steht es im Ant­wort­schrei­ben vom 18.12.13, müs­se sich die Muse­ums-Lei­tung jetzt inten­siv um die Fein­kon­zep­ti­on des künf­ti­gen Muse­ums kümmern.

Fazit:
Das Sau­er­land­mu­se­um wird sehr lan­ge geschlos­sen blei­ben. Hof­fent­lich gerät es in die­ser Zeit nicht in Vergessenheit…
3 Jah­re Arbeit­zeit für meh­re­re Per­so­nen für die Neu­kon­zep­ti­on des Muse­ums ist eine sehr sehr lan­ge Phase.
Die tech­ni­schen und finan­zi­el­len Risi­ken beim Erwei­te­rungs­bau wer­den nicht kleiner.
Der Kos­ten­auf­wand für die Bau­mass­nah­men ist bereits nach den jet­zi­g­ne Pla­nun­gen sehr hoch.
Der Zeit­plan ist bereits jetzt ins Sto­cken gekom­men; noch im Som­mer 2013 hieß es, dass das leer­ste­hen­de Gebäu­de an der Ruhr­stra­ße, des­sen Grund­stück für den Erwei­te­rungs­bau benö­tigt wird, bis Ende 2013 abge­ris­sen sei.

Quel­le: Sau­er­län­der Bür­ger­lis­te (SBL)