Bürgermeister Vogel bekennt sich zur Arnsberger Feuerwehr

Arnsberg-Neheim. (Hochsauerland) Die Leiter der sechs neu geschaffenen Basislöschzüge der Arnsberger Feu- erwehr statteten Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel in Begleitung ihrer Wehr- führung und des zuständigen städtischen Fachbereichsleiters Helmut Melchert am 26. März ihren Antrittsbesuch ab. Vogel hatte die Feuerwehr-Führungskräfte ins Ne- heimer Rathaus eingeladen, um mit ihnen über die Entwicklung der noch jungen gestrafften Struktur der Arnsberger Wehr zu reden und um zu erfahren, wo in den Ein- heiten der Schuh drückt. In den Basislöschzügen sind jeweils zwei bis drei Löschzüge oder Löschgruppen zu- sammengeschlossen. Jedem Basislöschzug steht ein sog. Leitender Löschzugführer vor – die kooperierenden Löschzüge und Löschgruppen werden jeweils von einem örtlichen Einheitenführer geleitet. Diese effiziente Struktur der Arnsberger Feuerwehr ist ein Ergebnis zweier Workshops, die die Feuerwehr zusammen mit Vertretern der im Rat der Stadt Arnsberg vertretenen Parteien im Rahmen der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans durchgeführt haben. Arnsberger Feuerwehr als Vorbild für Vereine und Institutionen Die Wehrmänner konnten dem Bürgermeister von einem erfolgreichen Verlauf der Etablierung der neuen Führungsstrukturen berichten. Der Prozess des Zusammen- wachsens der Einheiten sei nach anfänglichen Bedenken gut gestartet und in eini- gen Basislöschzügen bereits erfreulich weit fortgeschritten. Trotz der Zusammen- schlüsse sei die Feuerwehr aber auch weiterhin vor Ort präsent, was auch Fachbe- reichsleiter Melchert positiv hervorhob. Nach übereinstimmender Ansicht sei die von der Arnsberger Wehr gewählte Struktur ein sehr guter Mittelweg zwischen personalin- tensiver Kleinteiligkeit und anonymen Groß-Einheiten, der von den Feuerwehrange- hörigen mittlerweile gut angenommen werde. Dieser Neuzuschnitt der Feuerwehr in der Ruhr-Stadt könne auch als Vorbild für andere Vereine und Institutionen dienen, die sich den Auswirkungen des demografischen Wandels stellen müssen, um weiter- hin zukunftsfähig zu bleiben.

Die Führungskräfte machten Bürgermeister Vogel jedoch auch deutlich, dass die in dem kürzlich vom Stadtrat einmütig beschlossenen Brandschutzbedarfsplan festge- legten Maßnahmen zur Sicherung des Fortbestandes der Wehr wie vorgesehen um- gesetzt werden müssen – auch wenn sie die Stadt angesichts ihrer prekären Haus- haltslage vor nicht zu verleugnende finanzielle Herausforderungen stellten. Eine leis- tungsfähige Feuerwehr gebe es jedoch nun mal nicht zum Nulltarif. Und eine ehren- amtlich getragene Wehr sei um ein Vielfaches kostengünstiger, als eine Pflichtfeuer- wehr, die die Stadt einrichten müsse, wenn sich nicht mehr genügend Ehrenamtliche in den Dienst des Brandschutzes stellten. Die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrangehörigen hätten im Schulterschluss mit der Kommunalpolitik mit der Erstellung des Brandschutzbedarfsplans ihre Hausaufgaben gemacht und eine gute Vorarbeit geleistet. Nun sei es an der Verwaltung, die be- schlossenen Maßnahmen umzusetzen. Dies sei eine konkrete Erwartung aller Feuer- wehrangehörigen, die nicht enttäuscht werden dürfe. Andernfalls schwinde das Ver- trauen in die Verwaltung und die Politik, was fatale Auswirkungen auf die Motivation der Wehrleute haben könne. Bürgermeister Vogel: „Wir müssen zur Feuerwehr stehen!“ Diese mahnenden Worte fielen bei Bürgermeister Vogel auf fruchtbaren Boden. Er verstand die Befürchtungen der Feuerwehr-Abordnung und bekräftigte: „Die Be- schlusslage des Rates muss umgesetzt werden!“. Auch ein haushaltsintensives Projekt wie der beschlossene und notwendige Neubau eines gemeinsamen Feuerwehrhau- ses für den Löschzug Bruchhausen und die Löschgruppe Niedereimer im Gewerbe- gebiet Niedereimerfeld solle weiter verfolgt werden. Vogel dazu: „Ich sehe keine Hindernisse für dieses Projekt.“ Überdies wurden weitere zukunftsweisende Projekte der Arnsberger Feuerwehr erör- tert, wie etwa das Herabsetzen des Eintrittsalters in die Jugendfeuerwehr auf 10 Jah- re oder die Möglichkeiten einer Aktivierung der „Feuerwehr-Rentner“, also diejeni- gen Aktiven, die mit 60 Jahren in die sog. Ehrenabteilung überwechseln. Hier müss- ten die rechtlichen Möglichkeiten geprüft und unter Einbindung der Ehrenabteilung voll ausgeschöpft werden, um die aktiven Wehrleute entlasten zu können. Abschließend brachte Bürgermeister Vogel die Inhalte des sehr konstruktiven Ge- sprächs auf den Punkt: „Wir müssen zur Feuerwehr stehen und die Inhalte des Brand- schutzbedarfsplans umsetzen.“ Darin waren sich alle Anwesenden einig, ebenso wie in der Tatsache, dass dieser Gedankenaustausch zum gegenseitigen Verstehen bei- getragen habe und dies keine einmalige Zusammenkunft bleiben solle. Die Arnsber- ger Feuerwehr jedenfalls ist stets gern zum Dialog bereit – zum gegenseitigen Nutzen von Verwaltung, Politik, Feuerwehr und nicht zuletzt der Bürgerinnen und Bürger, de- ren Schutz sich die Arnsberger Blauröcke verschrieben haben.