Arns­berg – Sun­dern: Groß­übung der Feu­er­wehr in Arns­berg ‑UPDATE -

30. April 2013
von Redaktion

K1980Arns­berg / Sun­dern( Hoch­sauer­land­kreis ): Am Mon­tag­abend ( 29.04.2013 ) gegen 19 Uhr, begann im Alten Feld eine Groß­übung der Feu­er­wehr. Im Gebäu­de der Cari­tas Werk­stät­ten war ein Feu­er aus­ge­bro­chen und es wur­den zahl­rei­che Per­so­nen ver­misst. Dich­te Rauch­schwa­den dran­gen aus dem Haupt­ge­bäu­de. Die Feu­er­wehr war mit einem Groß­auf­ge­bot vor Ort. Auch der Ret­tungs­dienst war mit allen ver­füg­ba­ren Ein­satz­kräf­ten am Ein­satz­ort um alle Ver­letz­ten ver­sor­gen zu kön­nen. Die Feu­er­wehr­ka­me­ra­den aus Arns­berg beka­men bei die­ser Übung tat­kräf­ti­ge Unter­stüt­zung aus der Nach­bar­stadt Sun­dern.  Auch das Tech­ni­sche Hilfs­werk unter­stütz­te mit ihrer Tech­nik. Gegen 21 Uhr war die Übung nach knapp 2 Stun­den been­det. Alle Per­so­nen konn­ten aus dem Gebäu­de geret­tet werden.

Fotos und Text  Dorf­in­fo Foto­graf Marc Becker

Update Bericht der Feuerwehr:

150 Ein­satz­kräf­te trai­nie­ren bei Groß­übung in Arns­berg für den Ernstfall

Arns­berg. Dich­ter Brand­rauch dringt aus den Cari­tas-Werk­stät­ten im Alten Feld in Arns­berg. Ver­ängs­tig­te Men­schen drän­gen sich vor dem Gebäu­de­kom­plex, ande­re rufen noch im Gebäu­de um Hil­fe. Mar­tins­hör­ner und Blau­licht von Ein­satz­fahr­zeu­gen über­all. Die­ses beängs­ti­gen­de Sze­na­rio ist Teil einer Groß­übung der Feu­er­wehr­ein­hei- ten aus Arns­berg, Brei­ten­bruch und Wen­ni­g­loh, die sie zusam­men mit ihren Kol­le­gen vom Fern­mel­de­dienst, dem Lösch­zug Sun­dern, dem Tech­ni­schen Hilfs­werk und dem Mal­te­ser Hilfs­dienst Arns­berg am Abend des 29. April durch­füh­ren. Ins­ge­samt rund 150 ehren­amt­li­che Ein­satz­kräf­te erpro­ben ihre Schlag­kraft und die Zusam­men­ar­beit. Für die rea­lis­ti­sche Dar­stel­lung die­ses Hor­ror­sze­na­ri­os sor­gen zahl­rei­che Mimen von der Jugend­feu­er­wehr, der THW-Jugend und Beschäf­tig­te der Cari­tas. Die ange­nom­me­ne Übungs­la­ge: Eine Hand­wer­ker­ko­lon­ne ver­ur­sacht bei Umbau­ar- bei­ten im Hei­zungs­kel­ler der Cari­tas-Werk­stät­ten einen Brand. Die in die­sem Bereich uner­laubt gela­ger­ten brenn­ba­ren Mate­ria­li­en (ins­be­son­de­re Kar­to­na­gen, Holz­pa­let- ten und Kunst­stof­fe) fan­gen sofort Feu­er, wel­ches durch unsach­ge­mäß ver­keil­te Brand- und Rauch­schutz­tü­ren schnell auf ande­re Berei­che des Kel­lers sowie des Erd- geschos­ses über­greift. Die auto­ma­ti­sche Brand­mel­de­an­la­ge alar­miert die Leit­stel­le der Feu­er­wehr in Mesche­de und löst zudem die haus­in­ter­ne Alar­mie­rung aus. Paral- lel dazu set­zen Mit­ar­bei­ter der Cari­tas wei­te­re Not­ru­fe ab. Die Werk­stät­ten sind zum Zeit­punkt des Alarms mit ca. 400 zum Teil schwerst-mehr­fach­be­hin­der­ten Beschäf­tig- ten und wei­te­ren 70 Mit­ar­bei­tern der Cari­tas besetzt. Die Feu­er­wehr-Leit­stel­le löst dar­auf­hin mit dem Stich­wort „Feu­er 3M – bestä­tig­ter Brand – Men­schen­le­ben in Gefahr“ Alarm aus. Alar­miert wer­den die haupt­amt­lich besetz­ten Feu­er­wa­chen in Arns­berg und Neheim, der Ret­tungs­dienst sowie der  Ba- sis­lösch­zug 2 und der Füh­rungs­dienst der Arns­ber­ger Feu­er­wehr. Beim Ein­tref­fen des ers­ten Fahr­zeu­ges wird unmit­tel­bar Rück­mel­dung gege­ben und das Alarm­stich­wort erhöht. Es erfolgt dar­auf­hin die Alar­mie­rung des Lösch­zugs Sundern.

Zur wei­te­ren Unter­stüt­zung (Sicher­stel­lung der Strom­ver­sor­gung für die ein­ge­setz­ten Ret­tungs­kräf­te, Unter­stüt­zung bei der Men­schen­ret­tung sowie zur Aus­leuch­tung der Ein­satz­stel­le) wird das THW Arns­berg alar­miert. Die Mit­ar­bei­ter der Cari­tas haben bereits unmit­tel­bar nach der Alar­mie­rung mit Eva- kuie­rungs­maß­nah­men begon­nen, müs­sen die­se jedoch wegen der star­ken Verrau- chung des Gebäu­des abbre­chen. Die zwi­schen­zeit­lich an den Sam­mel­punk­ten durch­ge­führ­te Anwe­sen­heits­kon­trol­le ergibt, dass sich noch zahl­rei­che Per­so­nen in den Gebäu­den befin­den, davon meh­re­re im Ver­wal­tungs­trakt und in den Grup­pen- und sons­ti­gen Räu­men. Die vier Hand­wer­ker im Hei­zungs­kel­ler wer­den eben­falls ver­misst. Die Zahl der Ver­miss­ten beläuft sich auf ins­ge­samt 23. Die Ein­satz­lei­tung ent­schei­det daher, Alarm nach dem Stich­wort „MANV 2 (Mas­sen- anfall von Ver­letz­ten ca. 5–50 Pers.)“ aus­zu­lö­sen. Es erfolgt die Alar­mie­rung des Mal- teser Hilfs­diens­tes sowie wei­te­rer ört­li­cher und über­ört­li­cher Hilfs­kräf­te. Für alle anrü- cken­den Ein­hei­ten wird der Park­platz der Fir­ma Reno de Medi­ci im Alten Feld als Be- reit­stel­lungs­raum aus­ge­wie­sen. Die suk­zes­si­ve ein­tref­fen­den Hilfs­kräf­te begin­nen umge­hend mit der Per­so­nen­su­che und Men­schen­ret­tung sowie mit der Brand­be­kämp­fung. Hier­für wer­den drei Ein­satz- abschnit­te gebil­det: Zwei Abschnit­te zur Men­schen­ret­tung und ein Abschnitt zur Ver- sor­gung der Ver­letz­ten. Im Innen- und im Außen­an­griff wer­den zunächst die ver­miss- ten Per­so­nen gesucht. Die auf­ge­fun­de­nen Ver­letz­ten wer­den von den unter Atem- schutz vor­ge­hen­den Ein­satz­trupps durch die Trep­pen­räu­me und über Lei­tern geret- tet. Hier­bei arbei­ten Arns­ber­ger und Sun­derner Feu­er­wehr sowie Tech­ni­sches Hilfs- werk Hand in Hand mit den Kräf­ten des Mal­te­ser Hilfs­diens­tes zusam­men. Die­se ha- ben auf dem Park­platz vor den Gebäu­den einen mobi­len Behand­lungs­platz auf­ge- baut und füh­ren die Ver­letz­ten nach einer Sich­tung und Ein­tei­lung nach dem Grad ihrer Ver­let­zung der wei­te­ren medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung zu. Danach wird von der Feu­er­wehr die Brand­be­kämp­fung initi­iert und rasch erfolg­reich abge­schlos­sen. Um 20:45 Uhr, also nach knapp zwei Stun­den, sind alle Ver­miss­ten geret­tet und erst­ver- sorgt und das Feu­er gelöscht. Übungs­lei­ter Ste­fan Beu­le, Chef des Basis­lösch­zugs 2 der Feu­er­wehr der Stadt Arns- berg (Arns­berg / Brei­ten­bruch / Wen­ni­g­loh), hat­te die Groß­übung feder­füh­rend aus- gear­bei­tet und zog ein posi­ti­ves Fazit. Wich­ti­ge Übungs­schwer­punk­te, die von den Ein­satz­kräf­ten geprobt wer­den soll­ten, wie die Men­schen­ret­tung und die Brand­be- kämp­fung unter erschwer­ten Bedin­gun­gen mit der Ret­tung nicht geh­fä­hi­ger Ver­letz- ter, die Zusam­men­ar­beit der ein­ge­setz­ten Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen, die Kom­mu­ni­ka­ti­on an der Ein­satz­stel­le und die Ord­nung des Ein­satz-Raums wur­den sei­tens der üben­den Mann­schaf­ten erfolg­reich und zügig gemeis­tert. Auch die aus Ver­tre­tern aller betei­lig­ten Hil­fe­leis­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen und der Cari­tas bestehen­de Übungs­lei­tung zeig­te sich am Ende der Groß­übung ins­be­son­de­re von der sehr guten Zusam­men­ar­beit aller Ein­satz­kräf­te beein­druckt, die maß­geb­lich zum Gelin­gen die­ser Ernst­fall-Simu­la­ti­on bei­getra­gen hat. Als auf­merk­sa­me Übungs­be­ob­ach­ter fun­gier­ten die stell­ver­tre­ten­de Lei­ter der Feu- erwehr der Städ­te Arns­berg und Sun­dern, Mar­tin Känz­ler und Rai­ner Albers, die den Betei­lig­ten ihre Ein­drü­cke in einer abschlie­ßen­den Manö­ver­kri­tik ver­mit­tel­ten und eini­ge aus ihrer Sicht bestehen­den Ver­bes­se­rungs­po­ten­zia­le dar­stell­ten. Auch sie lob­ten die her­vor­ra­gen­de und sehr effi­zi­en­te über­ört­li­che und orga­ni­sa­ti- ons­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit. Sie dank­ten über­dies den ehren­amt­lich Täti­gen für Ihre Bereit­schaft, ihre Frei­zeit in den Dienst des Schut­zes der Arns­ber­ger Bevöl­ke- rung zu stel­len. Ein sol­ches Enga­ge­ment sei heu­te nicht mehr all­täg­lich und daher umso wert­vol­ler. Die Lei­tung der Cari­tas-Werk­stät­ten hob die Bedeu­tung regel­mä­ßi­ger Not­fall- Übun­gen her­vor, da neben dem hohen Gefah­ren­po­ten­zi­al der Lie­gen­schaft ins­be- son­de­re auch ver­gan­ge­ne und noch anste­hen­de Umbau­ten den Ret­tungs­kräf­ten die Ori­en­tie­rung erschwe­ren.  Daher ist beab­sich­tigt, in drei bis fünf Jah­ren erneut eine Übung die­ser Grö­ße durch­zu­füh­ren. Für die Nach­be­spre­chung hat­te die Lei- tung der Cari­tas-Werk­stät­ten die Men­sa der Lie­gen­schaft zur Ver­fü­gung gestellt. Zu- dem wur­den die Übungs­kräf­te mit einem klei­nen Imbiss bewir­tet. Übungs­lei­ter Beu­le dank­te den Ver­tre­tern der Cari­tas für die­se Ges­te der Unter­stüt­zung und für die Ge- legen­heit, einen der­ar­ti­gen Scha­dens­fall in die­sem Objekt üben zu kön­nen. So kann auch künf­tig eine opti­ma­le Scha­dens­ab­wehr zum Woh­le der dort beschäf­tig­ten ge- han­di­cap­ten Men­schen und ihrer Betreuer/​innen, gewähr­leis­tet werden.