Die Kunst des Händewaschens

Gesundheitsaufseherinnen geben “Hygiene Tipps für Kids”

Märkischer Kreis. (pmk). “Nach dem Klo und vor dem Essen, Hände waschen nicht vergessen”, skandiert die zweite Klasse der Albert-Schweitzer-Grundschule in Iserlohn-Letmathe. An diesem Tag sprechen die Hygienefachkräfte des Märkischen Kreises, Sabine Mertens und Fatma Ergec, mit den Kindern über das Thema Händewaschen. Jeder weiß, Händewaschen ist das A und O der Hygiene und schütz vor Erkrankungen. Doch das richtige und vor allem das regelmäßige Händewaschen will gelernt sein. Seit 2008 bietet der Fachdienst für Gesundheitsschutz und Umweltmedizin des Märkischen Kreises in den Wintermonaten das Projekt “Hygiene Tipps für Kids” an. Teilnehmen können jeweils die 1. und 2. Schuljahre der angemeldeten Grund- und Förderschulen. Auch interessierte Kindergärten können sich melden.
Das Thema kommt gut bei den Schülerinnen und Schülern der Klasse 2 an. Gemeinsam mit Sabine Mertens überlegen sie, wann man die Hände wäscht. Da kommt schon eine ganze Liste zusammen: immer vor dem Essen, immer nach dem Klo, immer, wenn man von draußen reinkommt, immer nach dem Nase putzen und immer nach dem Tiere streicheln. Eifrig erzählen die Kinder, dass man sich auch die Hände waschen muss, wenn man etwas Dreckiges angefasst oder wenn man Pommes mit den Händen gegessen hat. Auch allerlei Ekliges fällt ihnen ein.
Natürlich kommt es nicht nur auf das wann, sondern auch auf das wie an. Um die Technik des Händewaschens zu verdeutlichen, zeigt Sabine Mertens normalerweise einen kurzen Film. Heute macht sie es einfach vor und die Kinder machen voller Konzentration mit: erst die Hände nass machen, dann die Hände mit der Seife richtig einschäumen. Dabei nicht nur die Handinnenflächen säubern, sondern auch die Handrücken und die Stellen zwischen den Fingern. Damit nicht genug: Auch die Fingerkuppen und “Jungens aufgepasst!” die Daumen sind dran. Um den Erfolg dieser “Wasserrutsche für Bakterien” zu testen, holen die Gesundheitsaufseherinnen die Zauberkiste mit der Zauberlösung hervor.
Auf das Experiment “Die leuchtende Hand” sind die Jungen und Mädchen ganz gespannt. Jeder möchte der oder die Erste sein. Die Kinder bekommen die Zauberlösung, eine fluoreszie-rende Lösung, in die Hände und verreiben sie wie beim Händewaschen. In einer Schwarzlichtbox können die Kinder selber nachschauen, wo die Hände leuchten – oder eben nicht. Das Experiment ist gelungen, wenn die Hände komplett leuchten!
“Auffällig ist hierbei, dass der Daumen häufig vergessen wird! Auch zu lange Ärmel an den Pullis verleiten dazu, nur die Fingerspitzen zu waschen”, weiß Sabine Mertens, die das Projekt seit Anfang an begleitet.
Fatma Ergec ist heute das erste Mal dabei, um zu hospitieren. Unter ihrer Aufsicht malen die Kinder, die gerade nicht mit dem Experiment beschäftigt sind, das Bild der “Bakterienrutsche” aus. Bei der Erzählung, dass die Bakterien sich auf der rutschigen, seifigen Hand nicht halten können, ängstlich schauen und bibbern aus Angst vor dem Wasser, hören alle Kinder fasziniert zu. Mit Oma´s Spruch: “Nach dem Klo und vor dem Essen, Händewaschen nicht vergessen!” endet die spannende Schulstunde.
Die anschauliche und unterhaltsame Unterrichtsgestaltung gefällt den Schülerinnen und Schülern. “Ihr dürft uns wieder besuchen”, wird Sabine Mertens und Fatma Ergec von einem der Schüler bescheinigt. In Zeiten von Noroviren, Grippe und CO sind viele Schulen dankbar für das Angebot des Märkischen Kreises. Jedes Jahr ab November werden die Schulämter der einzelnen Städte/ Gemeinden von der Gesundheitsaufseherin Sabine Mertens angeschrieben mit der Bitte die Informationen an die Grundschulen weiterzuleiten. Interessier-te Schulen können sich melden unter Telefon: 02352/966-7136 oder s.mertens@maerkischer-kreis.de.