Beste Stimmung bei der Konzertvorbereitung des MJO

Märkischer Kreis. (pmk) . Neun Stunden konzentrierte Musikproben am Tag, lange Abende und kurze Nächte, so lässt sich die Winterprobenphase des Märkischen Jugendsinfonieorchesters in Morsbach auf den Punkt bringen. Bereits am kommenden Wochenende stehen die jungen Musikerinnen und Musiker mit ihrem Programm „Peter und der Wolf“ auf der Bühne. Am Samstag, 11. Januar, geht es los mit einem Dankeschön-Konzert im Vorgriff auf das 25jährige Bestehen des MJO. Es findet in Zusammenarbeit mit der Stadt Kierspe um 19.30 Uhr im PZ der Gesamtschule Kierspe statt. Am Sonntag, 12. Januar tritt das MJO um 17 Uhr im Festsaal Riesei in Werdohl auf. Jeweils eine Stunde vorher (18.30 bzw. 16.00 Uhr) beginnt die Konzerteinführung, bei welcher das Programm erklärt und teilweise schon angespielt wird. Das Konzert in Kierspe ist ein „Dankeschön“ Konzert. Daher wird kein Eintritt genommen. Über Spenden freut sich der Märkische Kreis natürlich. Eintrittskarten für das Sinfoniekonzert in Werdohl gibt es noch an der Abendkasse: 10,00 Euro für Erwachsene und 5,00 Euro für Schüler, Studenten etc.

 

Wie jedes Jahr haben zwei Musiker, diesmal Conny Keller und Jonathan Kriewald ihre Eindrücke von der Probephase niedergeschrieben. Hier ihr Bericht:

 

Musik heißt Gemeinschaft erleben, und die Gemeinschaft ist bei der aktuellen Arbeitsphase des Märkischen Jugendsinfonieorchesters großartig. 39 junge Musikerinnen und Musiker sind innerhalb einer Woche bei der intensiven Erarbeitung von beinahe kammermusikalischen Werken auf besondere Art neu zusammen gewachsen. Auch neue Orchestermitglieder fühlten sich direkt ins Geschehen integriert: „Hier ist es lustig und entspannt. Es sind im Laufe der Tage viele Freundschaften entstanden“, sagt die Hornistin Elisabeth Heinrich (16), was Geigerin Sophie Gimbach, ebenfalls 16, nur bestätigen kann.

 

Die gemeinsame Silvesterfeier in der Jugendherberge in Morsbach wurde so zu einem sehr herzlichen Ereignis. Denn nicht nur die jungen Musiker verlebten diesen Abend zusammen und schufen eine einzigartige Atmosphäre, auch Dirigent Thomas Grote war daran beteiligt und mischte sich unter die Jugendlichen.

 

„Im Ensemble ist natürlich jeder gleich wichtig und gerade in einer so kleinen Besetzungen muss man immer hoch konzentriert sein, damit die Musik zu leben beginnt.“ , berichtet Geiger Jonathan Kriewald (19). Während der neunstündigen Probenarbeit wurde mit insgesamt 6 Dozenten in den verschiedenen Registern ein abwechslungsreiches und für kleine Besetzungen ideales Programm einstudiert.

 

Das Highlight der ersten Konzerthälfte ist sicherlich Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert für Violine und Orchester in G-Dur (KV 216), welches von der jungen Geigerin Diana Tishchenko (23) auf sehr hohem Niveau interpretiert wird. Diana Tishchenko ist die diesjährige Stipendiatin der Märkischen Kulturkonferenz und hat neben diesem Stipendium schon viele Preise erhalten. Beim ARD-Wettbewerb, einem der wichtigsten Musikpreise, stand sie trotz ihrer Jugend im Finale.

 

Die Geigerin ist beeindruckt, welche Liebe zur Musik die Musikerinnen und Musiker des MJO aufbringen und fühlt sich ihnen musikalisch sehr verbunden: „Diese jungen Musiker haben sich dazu entschieden, ihre Weihnachtsferien in einem Jugendorchester zu verbringen und jeden Tag zu proben! Davor ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut!“ Die Geigerin spielt als Solistin zum ersten Mal mit einem Jugendorchester. Da sie aber selbst in einem Ensemble, dem Gustav Mahler Jugendorchester gespielt hat, kennt sie das Gefühl, „wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und dadurch zu dem besten Ergebnis in dieser hohen Kunst gelangt.“ Von Probe zu Probe hat sie die deutlichen musikalischen Fortschritte bemerkt und ist sehr stolz auf das MJO. „Es war eine große Freude für mich, mit dem MJO nicht nur zu spielen, sondern auch die jungen Leute aus dem Orchester kennenzulernen“, sagt die Künstlerin.

 

Auch die zweite Konzerthälfte weist ein mit Soloparts gespicktes Werk auf: Sergej Prokofjews musikalisches Märchen „Peter und der Wolf“. Die Herausforderung besteht bei diesem Werk darin, sich in die Instrumentenrollen hinein zu denken und der Fantasie freien Lauf zu lassen. So vertont die Flöte beispielsweise einen Vogel. Es gilt, diesen Vogel akustisch durchs Publikum fliegen und sein Gezwitscher so klingen zu lassen, dass der Zuhörer sich fühlt, als wäre er selbst mit Peter, dem Wolf, dem Vogel und allen anderen an der Geschichte beteiligten Figuren im Wald und beobachte das Geschehen.

 

Auch wurden bei dem speziell für Kinder komponierten Werk viele Kindheitserinnerungen der Mitspieler wach: „Es ist für mich etwas sehr Besonderes „Peter und der Wolf“ zu spielen, da ich es in meiner Kindheit kennen und lieben gelernt habe.“ berichtet Elisa Hasert (16). Mit Peter und der Wolf als Hauptwerk und dem klassischen Violinkonzert in der ersten Hälfte ist das Pro-gramm sehr gut für Kinder aber eben auch für das von klassischer Musik verwöhnte Kennerohr geeignet. Weitere Informationen unter www.maerkischer-kreis.de.