Amecke: Ist die Kirche ein Immobilienspekulant ?

Matthias Schulte- Huermann und Klaus Korn wenden sich an das Erzbistum Paderborn
Sundern Amecke (Sorpesee) Sehr geehrte Damen und Herren
Dem Vernehmen nach hat die katholische Kirche in Sundern- Amecke ein größeres Areal geerbt. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Gasthof Schulte und eine angrenzende Minigolffläche, die schon länger nicht mehr in Betrieb ist. Sie finden Bilder des ehemaligen Gasthofs (altes Bruchsteingebäude) noch im Internet als Postkarte. Auf dem Areal befand sich ein älterer parkähnlicher Baumbestand (alte Buchen, Birken, Eschen Eichen, Obstbäume. Fichten), der sicherlich, auf Grund seines Strukturreichtums, Lebensraum für viele Tiere war. . Nun wurden vor kurzem sämtliche Bäume gefällt. Im Planungsausschuss hat ein Ratsmitglied nachgefragt, was es damit auf sich hat. Die Antwort lautete: Die katholische Kirche hätte dort einen Antrag für eine Bebauung gestellt. Vorausgesetzt, dass das Vorangegangene stimmt:
Wir sind über die Vorgehensweise verwundert: War es die einzige Möglichkeit, die die katholische Kirche hatte mit der Erbschaft so umzugehen, dass sie Tabula rasa und Kleinholz aus dem alten Baumbestand macht? Wurde eine Möglichkeit in Erwägung gezogen, den alten Gasthof anderweitig zu nutzen, als ihn abzureißen? Haben sich Architekten und Landschaftsplaner der katholischen Kirche mit dem Bereich vertraut gemacht, bevor eine Entscheidung gefällt wurde? Wir haben im dörflichen Bereich genügend 08/15 Einfamilienhaussiedlungen, die in weniger sensiblen Bereichen entstehen, warum muß die katholische Kirche einen solchen ortsbildprägenden Bereich scheinbar wenige Jahre nach Antritt der Erbschaft abholzen, parzellieren und verscherbeln? Hat nicht gerade die katholische Kirche eine besondere Verantwortung für die Schöpfung?
Auch planungsrechtlich haben wir erhebliche Zweifel, dass die Vorgehensweise der Kirche korrekt ist. Die Naturschutzgesetze geben klare Regelungen bezüglich der Eingriffsbeurteilung vor. Danach muss der Bestand aufgenommen und bewertet werden. Ist ein Eingriff vermeidbar so ist er zu unterlassen. Wertvolle Baumsubstanz sollte, wenn in der Abwägung eine Bebauung unumgänglich ist sollte möglichst erhalten und in ein Bebauungskonzept eingegliedert werden. Ist dieses alles geschehen? Bezüglich des Gebäudes ist uns bekannt, dass es augenscheinlich in einem schlechten Zustand ist. Es wurde vor Jahren als Seminar- und Gruppenhaus genutzt und stand dann wohl leer, die Vermutung liegt nahe, dass der Eigentümer die hohen Kosten für Brandschutzmaßnahmen und Modernisierung nicht leisten konnte. Ob die Bausubstanz allerdings so schlecht ist, dass das Gebäude nicht für durchaus für kirchliche, caritative Zwecke oder die Jugendarbeit genutzt werden kann wissen wir nicht, das müssen Planer entscheiden. Aber immerhin geben wir zu bedenken, dass Amecke durch die Lage am Sorpesee ein attraktiver Standort ist Für uns ist die Vorgehensweise unverständlich und wir bitten um Stellungnahme dazu.
Wir denken, dass wir als Kirchensteuerzahler ein Anrecht darauf haben, zu erfahren ob die Kirche Immobilienspekulant ist oder ob sie sensibel und behutsam mit Ererbtem umgeht.
Da die katholische Kirche mit Ihrem Vorgehen zumindest bezüglich der Baumsubstanz bereits vollendete Tatsachen geschaffen hat , erlauben wir uns, den Sachverhalt an die Presse weiterzugeben.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Korn (BUND) Randweg 50 59846 Sundern
Matthias Schulte- Huermann Zum Hafen 1, 59846 Sundern