Ame­cke: Ist die Kir­che ein Immobilienspekulant ?

24. April 2016
von Redaktion

Mat­thi­as Schul­te- Huer­mann und Klaus Korn wen­den sich  an das Erz­bis­tum Paderborn
Sun­dern Ame­cke (Sor­pe­see) Sehr geehr­te Damen und Herren
Dem Ver­neh­men nach hat die katho­li­sche Kir­che in Sun­dern- Ame­cke ein grö­ße­res Are­al geerbt. Es han­delt sich dabei um den ehe­ma­li­gen Gast­hof Schul­te und eine angren­zen­de Mini­golf­flä­che, die schon län­ger nicht mehr in Betrieb ist. Sie fin­den Bil­der des ehe­ma­li­gen Gast­hofs (altes Bruchstein­ge­bäu­de) noch im Inter­net als Post­kar­te. Auf dem Are­al befand sich ein älte­rer park­ähn­li­cher Baum­be­stand (alte Buchen, Bir­ken, Eschen Eichen, Obst­bäu­me. Fich­ten), der sicher­lich, auf Grund sei­nes Struk­tur­reich­tums, Lebens­raum für vie­le Tie­re war. . Nun wur­den vor kur­zem sämt­li­che Bäu­me gefällt. Im Pla­nungs­aus­schuss hat ein Rats­mit­glied nach­ge­fragt, was es damit auf sich hat. Die Ant­wort lau­te­te: Die katho­li­sche Kir­che hät­te dort einen Antrag für eine Bebau­ung gestellt. Vor­aus­ge­setzt, dass das Vor­an­ge­gan­ge­ne stimmt:
Wir sind über die Vor­ge­hens­wei­se ver­wun­dert: War es die ein­zi­ge Mög­lich­keit, die die katho­li­sche Kir­che hat­te mit der Erb­schaft so umzu­ge­hen, dass sie Tabu­la rasa und Klein­holz aus dem alten Baum­be­stand macht? Wur­de eine Mög­lich­keit in Erwä­gung gezo­gen,  den alten Gast­hof ander­wei­tig zu nut­zen, als ihn  abzu­rei­ßen? Haben sich Archi­tek­ten und Land­schafts­pla­ner der katho­li­schen Kir­che mit dem Bereich ver­traut gemacht, bevor eine Ent­schei­dung gefällt wur­de? Wir haben im dörf­li­chen Bereich genü­gend 08/15 Ein­fa­mi­li­en­haus­sied­lun­gen, die in weni­ger sen­si­blen Berei­chen ent­ste­hen, war­um muß die katho­li­sche Kir­che  einen sol­chen orts­bild­prä­gen­den Bereich schein­bar weni­ge Jah­re  nach Antritt der Erb­schaft abhol­zen, par­zel­lie­ren und ver­scher­beln? Hat nicht gera­de die katho­li­sche Kir­che eine beson­de­re Ver­ant­wor­tung für die Schöpfung?
Auch pla­nungs­recht­lich haben wir erheb­li­che Zwei­fel, dass die Vor­ge­hens­wei­se der Kir­che kor­rekt ist. Die Natur­schutz­ge­set­ze geben kla­re Rege­lun­gen bezüg­lich der Ein­griffs­be­ur­tei­lung vor. Danach muss der Bestand auf­ge­nom­men und bewer­tet wer­den. Ist ein Ein­griff ver­meid­bar so ist er zu unter­las­sen. Wert­vol­le Baum­sub­stanz soll­te, wenn in der Abwä­gung eine Bebau­ung unum­gäng­lich ist soll­te mög­lichst erhal­ten und in ein Bebau­ungs­kon­zept ein­ge­glie­dert wer­den. Ist die­ses alles gesche­hen? Bezüg­lich des Gebäu­des  ist uns bekannt, dass es augen­schein­lich in einem schlech­ten Zustand ist. Es wur­de vor Jah­ren als Semi­nar- und Grup­pen­haus genutzt und stand dann wohl leer, die Ver­mu­tung liegt nahe, dass der Eigen­tü­mer die hohen Kos­ten für Brand­schutz­maß­nah­men und Moder­ni­sie­rung nicht leis­ten konn­te. Ob die Bau­sub­stanz aller­dings so schlecht ist, dass das Gebäu­de nicht für durch­aus für  kirch­li­che, cari­ta­ti­ve Zwe­cke oder die Jugend­ar­beit  genutzt wer­den kann wis­sen wir nicht, das müs­sen Pla­ner ent­schei­den. Aber immer­hin geben wir zu beden­ken, dass Ame­cke durch die Lage am Sor­pe­see ein attrak­ti­ver Stand­ort ist Für uns ist die Vor­ge­hens­wei­se unver­ständ­lich und wir bit­ten um Stel­lung­nah­me dazu.
Wir den­ken, dass wir als Kir­chen­steu­er­zah­ler ein Anrecht dar­auf haben, zu erfah­ren ob die Kir­che Immo­bi­li­en­spe­ku­lant ist oder ob sie sen­si­bel und behut­sam mit Ererb­tem umgeht.
Da die katho­li­sche Kir­che mit Ihrem Vor­ge­hen zumin­dest bezüg­lich der Baum­sub­stanz bereits voll­ende­te Tat­sa­chen geschaf­fen hat , erlau­ben wir uns, den Sach­ver­halt an die Pres­se weiterzugeben.
Mit freund­li­chen Grüßen
Klaus Korn (BUND) Rand­weg 50 59846 Sundern
Mat­thi­as Schul­te- Huer­mann   Zum Hafen 1, 59846 Sundern