Ski-Club Wil­lin­gen bestellt Schnee für FIS Ski­sprung Welt­cup 2014

17. Januar 2014
von Redaktion

 

Vom 31. Janu­ar bis 2. Febru­ar fin­det das Welt­cup-Ski­sprin­gen des Ski-Clubs Wil­lin­gen auf der Müh­len­kopfschan­ze statt. Dar­an hat­te Ski-Club-Prä­si­dent und Welt­cup OK-Chef Jür­gen Hen­sel von Anfang an kei­ner­lei Zwei­fel gelas­sen: „Es ist bei uns seit 1995 noch nie ein Welt­cup wegen feh­len­dem Schnee aus­ge­fal­len, das wird auch dies­mal nicht pas­sie­ren.“ Schan­zen­chef Wolf­gang Schlü­ter und sein Team hof­fen seit Wochen dar­auf, dass es end­lich kalt wird. Der Wet­ter­gott hat den Tra­di­ti­ons­ver­ein bis­lang aber, anders als in den Vor­jah­ren, nicht erhört. Ledig­lich 1.000 Kubik­me­ter Schnee aus der Kano­ne lagern im Aus­lauf der größ­ten Groß­schan­ze der Welt unter gro­ßen Pla­nen wie ein Schatz gesi­chert Auf was also war­ten, wenn die Tem­pe­ra­tu­ren ein­fach nicht fal­len wol­len? Der Ski-Club-Vor­stand hat am Don­ners­tag­mit­tag ent­schie­den, die zusätz­lich benö­tig­te Schnee­men­ge von 2.500 Kubik­me­tern zu ordern. Der Schnee kommt aus allen Him­mel­rich­tun­gen ins wal­de­cki­sche Upland, das hat es in der Form noch nie gege­ben. Eine Lie­fe­rung wird aus der JEVER Ski­hal­le Neuss erwar­tet, mit der der SCW bereits in der Ver­gan­gen­heit in Sachen Schnee­trans­por­te gut zusam­men gear­bei­tet hat. Eine wei­te­re Ladung der wei­ßen Pracht stel­len die Ski­ka­me­ra­den aus Neu­stadt-Titi­see den befreun­de­ten Kol­le­gen in Wil­lin­gen zur Ver­fü­gung. Auch aus dem Ski­dom in Bis­pin­gen vor den Toren Ham­burgs im hohen Nor­den wur­de die Schnee­pro­duk­ti­on für den Kult-Welt­cup mit den bes­ten Ski­sprin­gern der Welt begon­nen, um pünkt­lich zur Prä­pa­rie­rung der Anla­ge lie­fern zu kön­nen. Der wohl kurio­ses­te Unter­grund für die Top-Ath­le­ten wie Gre­gor Schlie­ren­zau­er, Simon Ammann, Anders Bard­al, Seve­rin Freund und Co., um eine per­fek­te wei­ße Schan­ze vor­wei­sen zu kön­nen, wird aus Bre­mer­ha­ven erwar­tet. In der See­stadt gibt es eine Fir­ma, die aktu­ell für den Ski-Club Wil­lin­gen Crash-Eis pro­du­ziert, das im Nor­mal­fall für den Trans­port von Fischen wie See­lachs oder Makre­le benö­tigt wird. Auch beim Welt­cup-Ski­sprin­gen 2014 gibt es also Neu­es, das es in der Form wohl ein­zig­ar­tig ist. „Kein Welt­cup ist wie der ande­re, aber die­ser Welt­cup wird auf­grund der Rah­men­be­din­gun­gen ein ganz beson­de­rer wer­den“, so Hensel.

Schneehoehen im Sauerland live

Schnee­hoe­hen im Sau­er­land live

Den Trans­port der Schnee­lie­fe­run­gen aus Schles­wig-Hol­stein, Nord­rhein-West­fa­len, Baden-Würt­tem­berg und Nie­der­sach­sen wird von Ski-Club-Prä­si­dent Wil­helm Sau­re koor­di­niert. „Wir ste­hen mit ver­schie­de­nen Spe­di­tio­nen in Kon­takt, die den Trans­port für uns zuver­läs­sig gewähr­leis­ten wer­den“, so Sau­re. Der SCW hat aber die Mög­lich­keit, die Schnee­lie­fe­run­gen noch recht­zei­tig zu stor­nie­ren bzw. zu redu­zie­ren, wenn es im Upland mit min­des­tens Minus drei Grad doch noch kalt genug wer­den soll­te. Die neun Schnee­ka­no­nen und zwei Schnee­lan­gen an der Müh­len­kopfschan­ze und in der EWF Biath­lon-Are­na ste­hen Gewehr bei Fuß. Danach sieht es der­zeit aller­dings nicht aus. Auch die Pro­gno­sen der Wet­ter­frö­sche machen den Ver­ant­wort­li­chen nicht wirk­lich Hoffnung.

Kehr­sei­te der Medail­le: Der Ski-Club Wil­lin­gen wird sich zusam­men mit dem Deut­schen Ski­ver­band (DSV) an den Kos­ten betei­li­gen. Dar­über hin­aus wird die Aus­fall­ver­si­che­rung des Ver­an­stal­ters für die rest­li­chen Gel­der auf­kom­men. DSV-Gene­ral­se­kre­tär Tho­mas Pfül­ler hat dem Ski-Club Wil­lin­gen aus Sicht des Ver­ban­des „grü­nes Licht“ für den Schnee aus der Fer­ne an der Müh­len­kopfschan­ze gege­ben. „Ich drü­cke euch und euren vie­len frei­wil­li­gen Hel­fern die Dau­men, dass alles klappt und wün­sche euch viel Erfolg“, so Pfül­ler in einem Tele­fo­nat mit dem Wil­lin­ger OK-Chef.

Unter­des­sen begin­nen auch die vor­be­rei­ten­den Arbei­ten am Anlauf der Schan­ze. Der in der Eis­sport­hal­le über meh­re­re Wochen gesam­mel­te Schnee wird mit LKWs an den Müh­len­kopf gefah­ren, wo er für den eis­ge­kühl­ten Anlauf ver­wen­det wird. Die­ser wich­ti­ge Arbeits­ein­satz wird am Sams­tag und am Sonn­tag jeweils ab 9 Uhr über die Büh­ne ste­hen, so dass der Anlauf­turm ab dem kom­men­den Wochen­en­de bereits welt­cupt­aug­lich sein wird. Und die Schan­ze wird es recht­zei­tig zum gro­ßen inter­na­tio­na­len Ski­sprin­gen ab dem 31. Janu­ar auch sein. Den Welt­cup ohne Wil­lin­gen – das geht gar nicht.