Poli­tik will zunächst die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger am Dis­kus­si­ons­pro­zess beteiligen

9. Juli 2014
von Redaktion

sundern16414Sun­dern. (Hoch­sauer­land) SPD-Rats­mit­glied Man­fred Schli­cker brach­te das Unbe­ha­gen der Poli­tik auf den Punkt: „Wir haben in Hach­en gese­hen, was pas­siert, wenn wir erst die Ent­schei­dung tref­fen und dann die Men­schen betei­li­gen.“ So woll­te die Ver­wal­tungs­spit­ze jetzt das „Ja“ der Poli­tik zum mög­li­chen Ver­kauf der alten Johan­nes­schu­le und des Franz-Josef-Tig­ges-Plat­zes erhal­ten und erst nach der Som­mer­pau­se mit den Bür­ge­rin­nen und Bür­ger über die Gestal­tung eines Ein­kaufs­zen­trums auf dem Are­al diskutieren.

Enga­giert hat­te Bei­geord­ne­ter Meinolf Kühn zuvor in einer gemein­sa­men Sit­zung des Haupt- und Finanz­aus­schus­ses und des neu­en Fach­aus­schus­ses Stadt­ent­wick­lung eine von ihm und Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins ver­fass­te Bera­tungs­vor­la­ge erläu­tert. Danach hät­te die Ver­wal­tung freie Hand dafür erhal­ten, den Franz-Josef Tig­ges Platz und den Sitz der Volks­hoch­schu­le in einen Flä­chen­pool für das neue Ein­kaufs­zen­trum ein­zu­brin­gen. Ein Pool, auf des­sen Grund­la­ge Hel­mut Berends von der ITG  – auch mit pri­va­ten und wei­te­ren städ­ti­schen Grund­stü­cken – sein Kon­zept erar­bei­ten kann. „Zu die­ser Lösung gibt es kei­nen Plan B, wir brau­chen eine muti­ge Ent­schei­dung“, warb Kühn für ein zustim­men­des Votum.  Das bedeu­tet laut Vor­la­ge eine „mög­li­che Ver­äu­ße­rung der Johan­nes­schu­le und des Franz-Josef-Tig­ges-Plat­zes sowie der Abbin­dung der nörd­li­chen Röhrparkplätze“.
Dem wider­sprach Micha­el Ste­che­le, SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der. „Wir reden hier min­des­tens von Plan G. In den letz­ten fünf Jah­ren sind vie­le muti­ge Ent­schei­dun­gen, gera­de zu den Stand­ort­fra­gen Ein­kaufs­zen­trum und Innen­stadt­ent­wick­lung getrof­fen wor­den. Der Mut fehl­te dann meis­tens denen, die am ehes­ten davon pro­fi­tie­ren wür­den.“  Es schei­ter­te immer an den  zur Umset­zung der Pla­nun­gen erfor­der­li­chen Ver­kaufs­zu­sa­gen von Grund­stü­cken.  Ste­che­le for­der­te auch dazu auf, einen ande­ren Inves­tor zu fra­gen, „viel­leicht gibt es ja noch ganz ande­re Ideen“.
Am Ende der Debat­te bekräf­tig­ten die Poli­ti­ker noch­mals ihr Votum aus dem Febru­ar die­ses Jah­res. Damals hat­te die Poli­tik  schon ein­mal die grund­sätz­li­che Bereit­schaft erklärt, die Shop­ping Mall vom Tig­ges-Platz aus zu ent­wi­ckeln, sicher­lich mit vie­len Bauchschmerzen.
Ob Sun­derns Bür­ge­rin­nen und Bür­ger da mit­zie­hen hängt dann vom Gesamt­kon­zept ab. „Und hier sind ins­be­son­de­re die Immo­bi­li­en­be­sit­zer gefragt sich jetzt zu rea­li­sier­ba­ren Kon­di­tio­nen ein­zu­brin­gen,“ so Ste­che­le wei­ter. Nach Ein­schät­zung von Meinolf Kühn ver­lie­fen die neu­en Ver­hand­lun­gen positiv.
Die SPD stimmt zu, dass die Ver­wal­tung in Werk­statt­ge­sprä­chen gemein­sam mit Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, Ein­zel­han­del und Poli­tik ein Kon­zept ent­wi­ckelt. „Ob und in wel­cher Form dann der Tig­ges-Platz und die alte Johan­nes­schu­le ein­ge­bracht wer­den müs­sen, wird dann ent­schie­den“ – so muss die Rei­hen­fol­ge aus­se­hen, betont Micha­el Stechele.