Obe­re Ruhr­tal­bahn: CDU macht Druck auf allen Ebenen

27. März 2015
von Redaktion

Kai­ser, Kerk­hoff, Lie­se und Sen­s­burg: Wir wer­den nicht locker las­sen, um dem berech­tig­ten Anlie­gen der Regi­on zum Durch­bruch zu ver­hel­fen / Lan­des­re­gie­rung in der Pflicht

Hoch­sauer­land­kreis. In der aktu­el­len Dis­kus­si­on um die anste­hen­den Tun­nel­sa­nie­run­gen auf der Obe­ren Ruhr­tal­bahn machen die hei­mi­schen CDU-Abge­ord­ne­ten auf allen Ebe­nen Druck. Die Abge­ord­ne­ten Klaus Kai­ser und Mat­thi­as Kerk­hoff (bei­de MdL), Dr. Peter Lie­se (MdEP) und Patrick Sen­s­burg (MdB) erneu­ern ihre For­de­rung nach einem zwei­glei­si­gen Erhalt der Stre­cke. „Seit Bekannt­wer­den der Plä­ne der Bahn, drei Tun­nel auf der Obe­ren Ruhr­tal­bahn nur noch ein­glei­sig sanie­ren zu wol­len, hat sich die gesam­te Regi­on für den zwei­glei­si­gen Erhalt der Stre­cke ein­ge­setzt. Sowohl die betrof­fe­nen Land­krei­se, als auch die Anlie­ger­kom­mu­nen, die Zweck­ver­bän­de des ÖPNV sowie die IHK Arns­berg-Hell­weg-Sauer­land for­dern ein­mü­tig den Erhalt der Zwei­glei­sig­keit. Der Zweck­ver­band NWL hat dar­über hin­aus sogar ange­bo­ten, sich mit eige­nen Mit­teln an den Mehr­kos­ten der zwei­glei­si­gen Sanie­rung der bei­den west­li­chen Tun­nel zu betei­li­gen. Das zeigt, wie sehr die Regi­on hin­ter dem zwei­glei­si­gen Erhalt der Obe­ren Ruhr­tal­bahn steht“, so die Abge­ord­ne­ten. Daher haben sich Kai­ser, Kerk­hoff, Lie­se und Sen­s­burg mit Nach­druck an die Ver­ant­wort­li­chen der Bahn, der Bun­des – und der Lan­des­re­gie­rung gewandt: „Wir wer­den nicht locker las­sen, um dem berech­tig­ten Anlie­gen der Regi­on zum Durch­bruch zu verhelfen”.

 

Für den Fall einer ein­glei­si­gen Sanie­rung befürch­ten die Abge­ord­ne­ten neue Zwangs­punk­te auf der Stre­cke. „Solan­ge die Züge pünkt­lich ver­keh­ren mag dies kei­ne Aus­wir­kun­gen haben, aber sobald der Fahr­plan ein­mal aus dem Takt kommt, hät­te man auf einer ein­glei­si­gen Stre­cke kaum noch Mög­lich­kei­ten zu reagie­ren. Dar­über hin­aus wür­de sich die Kapa­zi­tät auf der Obe­ren Ruhr­tal­bahn deut­lich ver­rin­gern, und das obwohl Exper­ten mit einem star­ken Wachs­tum des Schie­nen­ver­kehrs in Deutsch­land in den kom­men­den Jah­ren rechnen.“

 

Der Bund, so MdB Sen­s­burg, habe sei­ne Haus­auf­ga­ben gemacht. „Die Bun­des­re­gie­rung wird in die­ser Legis­la­tur rund 1,05 Mil­li­ar­den Euro zusätz­lich in die Schie­nen­we­ge inves­tie­ren. Damit wer­den in Sum­me in den kom­men­den Jah­ren rund 4 Mil­li­ar­den Euro Bun­des­mit­tel pro Jahr für die Eisen­bahn­in­fra­struk­tur zur Ver­fü­gung ste­hen. Ich erwar­te von der rot-grü­nen Lan­des­re­gie­rung in Düs­sel­dorf, dass ein Teil die­ser zusätz­li­chen Mit­tel auch in den Erhalt der Obe­ren Ruhr­tal­bahn flie­ßen wird“, so Sen­s­burg. Erst in der ver­gan­gen Woche habe das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um bekannt gege­ben, dass die Bahn­stre­cke zwi­schen Hagen und Sie­gen in den kom­men­den Jah­ren für den ste­tig stei­gen­den Güter­ver­kehr aus­ge­baut und ertüch­tigt wer­den soll. Eine ein­glei­si­ge Sanie­rung der Obe­ren Ruhr­tal­bahn pas­se da ein­fach nicht in die Zeit, so Sensburg.

 

Die Sauer­län­der Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Klaus Kai­ser und Mat­thi­as Kerk­hoff tei­len die­se Ein­schät­zung. „Wäh­rend der Bund die Mit­tel für den Schie­nen­ver­kehr ins­ge­samt deut­lich erhöht hat, hat die rot-grü­ne Lan­des­re­gie­rung im ver­gan­ge­nen Jahr die Chan­ce ver­passt, dass NRW bei den so genann­ten Regio­na­li­sie­rungs­mit­teln der Bahn end­lich den Anteil bekommt, der dem Land auf­grund sei­ner Ein­woh­ner­zahl eigent­lich zusteht“, so Kai­ser und Kerk­hoff. Lan­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Gro­schek hat­te im ver­gan­ge­nen Jahr zuge­stimmt, dass NRW erst ab 2030 rund 19% der Regio­na­li­sie­rungs­mit­tel erhält. Nach der Bevöl­ke­rungs­grö­ße müss­te NRW eigent­lich 21% der Mit­tel bekom­men, der­zeit sind es weni­ger als 16%.

Nichts­des­to­trotz, so beto­nen die bei­den Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten, flie­ßen im Rah­men der neu­en Leis­tungs- und Finan­zie­rungs­ver­ein­ba­rung (LuFV) in den kom­men­den Jah­ren deut­lich mehr Gel­der als bis­her nach NRW. „Wir erwar­ten, dass die rot-grü­ne Lan­des­re­gie­rung die­se Mit­tel nun auch in Süd­west­fa­len ankom­men lässt, statt sie nur in den Bal­lungs­ge­bie­ten an Rhein und Ruhr zu verbauen.“

 

Dr. Peter Lie­se hat in die­ser Ange­le­gen­heit mehr­fach mit Bahn­chef Rüdi­ger Gru­be und ande­ren wich­ti­gen Mit­ar­bei­tern der Bahn gespro­chen und dar­auf hin­ge­wie­sen, dass eine ein­glei­si­ge Sanie­rung nur bei ober­fläch­li­cher Betrach­tung den not­wen­di­gen Ver­kehr bewäl­ti­gen kann. „Als jemand, der auf der Obe­ren Ruhr­tal­bahn jede Woche unter­wegs ist, weiß ich, dass es schon bei leich­ten Ver­spä­tun­gen zu erheb­li­chen Pro­ble­men kom­men kann. Es ist unser Ziel im Sauer­land, in Deutsch­land und in Euro­pa mehr Per­so­nen und Güter auf die Bahn zu brin­gen. Herr Gru­be ver­langt regel­mä­ßig Unter­stüt­zung für sei­ne Plä­ne im Euro­päi­schen Par­la­ment. Dann muss die Bahn ihre Plä­ne auch ent­spre­chend aus­rich­ten.” Lie­se begrüß­te die Plä­ne der Bahn zum Aus­bau der Ruhr-Sieg-Stre­cke zwi­schen Hagen und Sie­gen und die Errich­tung von IC-Bahn­hö­fen in Sie­gen und Iser­lohn. „Auch dies bedeu­tet aber, dass die Obe­re Ruhr­tal­bahn mehr Ver­kehr bekommt und auch das spricht für eine zwei­glei­si­ge Sanierung.”

 

Im Jahr 2012 hat­te die Deut­sche Bahn Plä­ne ver­öf­fent­licht, nach denen die Tun­nel „Glö­sing“, „Frei­enohl“ und „Elle­ring­hau­sen“ auf der Obe­ren Ruhr­tal­bahn nur noch ein­glei­sig saniert wer­den sol­len. Die Sanie­rungs­ar­bei­ten sol­len 2020 beginnen.