Mul­ti­re­sis­ten­te Kei­me: Kreis­ver­wal­tung kann kei­ne Aus­sa­ge zur Belas­tung von Puten­fleisch im Han­del machen

20. Februar 2015
von Redaktion

Hoc­sauer­land­kreis.

Die Kreis­tags­frak­ti­on Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW) stell­te zu dem The­ma „Mul­ti­re­sis­ten­te Kei­me in der Puten­mast” am 23. Janu­ar 2015 eine Anfra­ge an den Land­rat des HSK. Hier der Anfrage-Text:

“Sehr geehr­ter Herr Landrat,
sehr geehr­ter Herr Ausschussvorsitzender,

der Bericht des BUND über die Ergeb­nis­se der stich­pro­ben­wei­sen Über­prü­fung von Puten­fleisch auf mul­ti­re­sis­ten­te Kei­me ist nicht wirk­lich eine Über­ra­schung. Er zeigt aber ein­mal mehr das Aus­maß und die Bri­sanz des Pro­blems, das Mensch, Tier und Umwelt durch die Mas­sen­tier­hal­tung „in Kauf nehmen“.

Ein­drucks­voll ist fol­gen­der Absatz eines Berichts des SWR aus dem Jahr 2013:

‘Indus­tri­el­le Fleisch­pro­duk­ti­on schafft resis­ten­te Keime
Das Pro­blem stammt aus der Fleisch­pro­duk­ti­on. Wo Tie­re auf engs­tem Raum ohne aus­rei-chend Bewe­gung in Rekord­zeit bis zur Schlacht­rei­fe gemäs­tet wer­den, sind Krank­hei­ten an der Tages­ord­nung. Die Infek­ti­on gan­zer Bestän­de ist eine all­ge­gen­wär­ti­ge Gefahr. Liebs­tes Mit­tel der Tier­ärz­te und Land­wir­te ist bis­lang der mas­si­ve Ein­satz von Anti­bio­ti­ka. So wird bil­li­ges Fleisch letzt­lich erst mög­lich – aber um einen hohen Preis in der Human­me­di­zin. Denn, so warnt Pro­fes­sor Det­ten­ko­fer ein­dring­lich, “für die Men­schen brau­chen wir drin­gend Anti­bio­ti­ka”. Sie sei­en eine der ganz gro­ßen Ent­wick­lun­gen des Jahr­hun­derts gewe­sen, die wirk­lich vie­le Men­schen­le­ben geret­tet hät­ten. Wenn sie jetzt stumpf wür­den, nur um eini­ge Tie­re oder Bestän­de zu schüt­zen, sei das völ­lig unangemessen.’
Klick:
http://​www​.swr​.de/​o​d​y​s​s​o​/​t​i​e​r​h​a​l​t​u​n​g​-​o​f​t​-​k​e​i​m​e​-​a​u​f​-​f​l​e​i​s​c​h​-​u​n​d​-​g​e​f​l​u​e​g​e​l​/​-​/​i​d​=​1​0​4​6​8​9​4​/​n​i​d​=​1​0​4​6​8​9​4​/​d​i​d​=​1​1​4​0​9​2​2​8​/​1​b​e​d​o​n​2​/​i​n​d​e​x​.​h​tml

Wir fra­gen Sie daher:

• Zu wel­chen Erkennt­nis­sen und Ergeb­nis­sen hin­sicht­lich der Belas­tung mit mul­ti­re­sis­ten­ten Kei­men kam das Kreis­ve­te­ri­när­amt bei Kon­trol­len von Tier­mast­be­trie­ben sowie bei den Lebens­mit­tel­pro­ben in den ver­gan­ge­nen 12 Mona­ten? (Wir bit­ten um detail­lier­te Angaben.)”

Der Hoch­sauer­land­kreis ant­wor­te­te dar­auf­hin mit Datum vom 06.02.2015:

„Sehr geehr­ter Herr Loos,

das Vete­ri­när- und Lebens­mit­tel­über­wa­chungs­amt des Hoch­sauer­land­krei­ses betei­ligt sich all­jähr­lich am bun­des­wei­ten Zoo­no­sen-Moni­to­ring und ent­nimmt hier­für Pro­ben auf Erzeu­ger und/
oder Han­dels­ebe­ne. Wel­che Pro­ben zu ent­neh­men sind und wor­auf die­se unter­sucht wer­den sol­len, fällt nicht in die Ent­schei­dungs­be­fug­nis des FD 36 son­dern wird zen­tral vorgegeben.

Für das Jahr 2014 waren für den Hoch­sauer­land­kreis nur Pro­ben auf Han­dels­ebe­ne vor­ge­se­hen, so dass Aus­sa­gen zu einer evtl. Belas­tung von Mast­be­trie­ben nicht gemacht wer­den können.

Die Aus­wer­tung der Unter­su­chungs­er­geb­nis­se aus dem Jah­re 2014 erfolgt eben­falls zen­tral, die abschlie­ßen­de wis­sen­schaft­li­che Bewer­tung liegt zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch nicht vor. Inso­fern kön­nen kei­ne Aus­sa­gen zu einer evtl. Belas­tung von Puten­fleisch im hie­si­gen Han­del gemacht werden.“

Ein ganz star­kes Inter­es­se der Kreis­ver­wal­tung an den Ergeb­nis­sen aus dem eige­nen Kreis­ge­biet läßt sich aus der Ant­wort nicht herauslesen…

PM der Sauer­län­der Bür­ger­lis­te (SBL/FW)