Leser­brief zu Ver­zicht auf Erhö­hung Kita-Gebühren

18. März 2016
von Redaktion

Lan­ge beein­flusst Abstim­mung durch Falschinformation

Leserbriefe

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Sun­dern. Zu Beginn der Haus­halts­be­ra­tun­gen für 2016 wur­de Anfang 2015 ein­stim­mig beschlos­sen, bei den Kita-Bei­trä­gen 100.000 Euro Mehr­ein­nah­men zu erzielen.
 
Grund waren u.a. eine Emp­feh­lung der Gemein­de­prü­fungs­an­stalt (GPA) und der Verwaltung.
 
Die Gebüh­ren in der Stadt Sun­dern wur­den, anders als in ande­ren Städ­ten, seit 2010 nicht mehr angepasst.
Die Gebüh­ren in der Nach­bar­stadt Arns­berg lie­gen deut­lich höher als in Sundern.
 
In der Jugend­hil­fe­aus­schuss­sit­zung vom 22.02.16 wur­den die Bera­tun­gen über die neu­en Kita-Bei­trä­ge noch ein­mal in die Frak­tio­nen zurück­ge­wie­sen, da kei­ne genau­en finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen der ver­schie­de­nen Bei­trags­vor­schlä­ge vorlagen.
 
Eine Son­der­sit­zung für den 14.03.16 wur­de ange­setzt. Hier soll­ten die neu­en Bei­trags­staf­feln und Erhö­hun­gen fest­ge­legt werden.
 
Ver­schie­de­ne Model­le wur­den in die­ser Sit­zung dann vorgestellt.
 
Einig war man sich dar­in, die unte­ren Ein­kom­mens­klas­sen nicht mehr zu belasten.
 
Mein Vor­schlag war, dass star­ke Schul­tern mehr tra­gen kön­nen und somit bei den höhe­ren Ein­kom­men höhe­re Bei­trä­ge ein­ge­setzt wer­den können.
 
Ste­fan Lan­ge for­der­te nun, auf Mehr­ein­nah­men zu ver­zich­ten. Dies sei in der Sit­zung des Haupt- und Finanz­aus­schus­ses am 03.12.15 schließ­lich so beschlos­sen worden.
 
Inter­es­san­ter­wei­se ver­zich­te­te auch Lan­ge auf das Zitie­ren des Beschlus­ses, dem die­ser jedoch vor­ge­le­gen haben muss.
 
Erst nach der Sit­zung konn­te der Unter­zeich­ner den Beschluss­text im Pro­to­koll der Sit­zung vom 03.12.15 finden.
 
Zitat Protokoll:
 
„Hier liegt der Antrag der CDU-Frak­ti­on vom 01.12.2015 zugrunde.
RM Boo­ke macht deut­lich, dass Inten­ti­on des Antra­ges sei, die nied­ri­gen Ein­kom­mens­stu­fen nicht mehr als bis­her zu belas­ten. Die Erwei­te­rung der Staf­fe­lung nach oben hin sol­le Mehr­ein­nah­men in Höhe von 50.000 Euro erbringen.
Letzt­end­lich müs­se aber die Ver­wal­tung die­se neue Berech­nung durchführen.
Nach län­ge­rer Dis­kus­si­on beschließt der Haupt- und Finanz­aus­schuss ein­stim­mig, den Betrag von 50.000 Euro in 2016 ein­zu­set­zen und die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung des Fach­aus­schus­ses abzu­war­ten.“ Zitatende.
 
Nach kur­zer Zwi­schen­dis­kus­si­on for­der­te die CDU nun, die Bei­trä­ge in die­sem Jahr über­haupt nicht zu ändern. Also auch nicht dem Kom­pro­miss auf 50.000 Euro zu fol­gen. Auch eine geän­der­te Staf­fe­lung war plötz­lich vom Tisch.
 
Wozu dann die­se Sit­zung?. Für die Ver­tre­ter der Jugend­ver­bän­de und Kir­chen ist die Zustim­mung nach­zu­voll­zie­hen. Aber was ist mit dem Spar­wil­len der ande­ren Frak­tio­nen im Rat die sich alle ent­hal­ten haben (außer der FDP, Gegen­stim­me)? Denen lie­gen die Zah­len vor. Und sie haben die Ver­ant­wor­tung für den städ­ti­schen Haushalt…
 
Ich fra­ge mich, war­um machen wir Haushaltsberatungen?
 
Natür­lich wür­de auch ich mir wün­schen, dass Kita-Plät­ze kos­ten­frei für alle zur Ver­fü­gung gestellt wer­den könnten.
 
Nur der Gesamt­haus­halt wird wie­der ein­mal, ins­be­son­de­re von der CDU, außer Acht gelassen.
Hört sich ja auch toll an für die vie­len anwe­sen­den Eltern. Die CDU hat dafür gesorgt dass kei­ner mehr bezah­len muss.
 
Und die nun ange­führ­ten Argu­men­te der CDU wie, das neue Kul­tur- und Bil­dungs­zen­trum (wenn es denn beschlos­sen wird) wür­de viel mehr kos­ten, sind hanebüchen.
Hier müs­sen die Inves­ti­tio­nen lang­fris­tig gese­hen und Syn­er­gie­ef­fek­te durch Auf­ga­be ande­rer Gebäu­de gegen­ge­rech­net wer­den. Und die­se Optio­nen wer­den zunächst mal diskutiert.
 
Die CDU will ver­lo­re­nes Ver­trau­en bei den Wäh­lern zurück­ge­win­nen. Da zieht man mal eben links an der SPD vor­bei und ist sich auch nicht zu scha­de, bewusst falsch zu infor­mie­ren. Ob das hilft?
 
Rüdi­ger Laufmöller
Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der FDP im Rat der Stadt Sundern
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