Leserbrief: Roter Teppich für Kulturschaffende

Sundern (Hochsauerland) Ein weiterer Markstein auf dem Weg in ein Kultur- und Kommunikationszentrum in der frei werdenden Dietrich-Bonhoeffer Schule wurde In der letzten Sitzung des Kulturausschusses gesetzt. Nach dem Besichtigungstermin, zu dem viele Kunst- und Kulturschaffenden gekommen waren ist die Verwaltung jetzt beauftragt worden gemeinsam mit interessierten Kulturschaffenden ein Nutzungskonzept zu entwickeln. Es geht darum, wie die unterschiedlichen Nutzergruppen entsprechend ihrer Bedürfnisse untergebracht werden können. Mit Ausnahme der FDP bestand parteiübergreifend Konsens darin, die Chancen in einer Nutzung von sehr unterschiedlichen Gruppen zu sehen, übrigens im Gegensatz zur Verwaltungsvorlage, die mehr Probleme als Chancen in einer Multinutzung sah. Ich meine, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, der erste große Schritt ist jetzt getan. Für Sunderns Kulturschaffende würde ich mich sehr freuen, wenn die politische Mehrheit als Entscheider diese Sichtweise beibehält – bis zur tatsächlichen Realisierung des Kultur- und Kommunikationszentrums. Denn weitere mögliche Stolpersteine warten an der nächsten Ecke: die Umbaukosten und der Mietzins. Ein Teil der Umbaukosten wird durch Eigenleistung der Vereine geschultert werden können, da läuft die Stadt bei den Vereinen sicher offene Türen ein. Unabdingbar aber ist, dass die Anmietung der Räumlichkeiten bezahlbar ist, Ehrenamtliche sind schließlich keine Krösusse. Auch junge Leute, die keinem Verein angehören – Schüler und Schülerinnen beispielsweise – sollten dort ihre Räume erhalten, z.B. als Proberaum für eine Band oder als Kreativraum für Technik- und Elektronikfans oder auch nur als Raum zum ‚Chillen‘. Selbstverständlich müssten die Räume für die vereinsungebundenen Jugendlichen kostenlos sein. Seit Schließung des Jugendzentrums gibt es in der Kernstadt keine wirklichen Alternativen für Jugendliche. Wo ein Wille ist, ist ein Weg, das haben wir kürzlich an anderer Stelle gesehen. Da gab es doch einen großen roten Teppich, er war geschmückt mit Brillis auf dem Weg zum Traumhaus. Brillis können Kulturschaffende leider nicht erwarten (Kulturausgaben sind schließlich freiwillige Ausgaben), der rote Teppich aber müsste machbar sein. Immerhin, er steht schon mal bereit, jetzt muss er nur noch ausgerollt werden. Ich fände es großartig, wenn eine vielfältige Kulturszene Einzug hält in der Dietrich-Bonhoeffer Schule, wo nach Herzenslust geprobt und Erarbeitetes im passenden Ambiente präsentiert werden kann. Ich stelle mir vor, dass dieser Ort für ganz Sundern eine große Bereicherung wäre, so wie schon seit vielen Jahren die Alte Molkerei mit ihrem attraktiven Kulturangebot für Jung und Alt.

Karin Schröder, für die SPD Fraktion sachkundige Bürgerin im Schul-,Sport – und Kulturausschuss 59846 Sundern

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