Leserbrief – Koalitionsvertrag öffnet neue Bahn-Mobilität im HSK

Im neuen Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD im Bund stehen wichtige verkehrspolitische
Aspekte, um das enorme zukünftige Verkehrsaufkommen auf Straßen und Schienen klimatechnisch zu bewältigen—und es sollen deswegen Innovationen gefördert werden. Der Bahnausbau ist darum dringend nötig.
Das ist bedeutend wegen der Reaktivierung der Röhrtalbahn und für die Elektrifizierung der
Oberen Ruhrtalbahn.
Allerdings muss das Geschriebene politisch angepackt werden.

Da ist im Koalitionsvertrag z.B. die Rede von deutlich mehr Investitionen in die Schiene— auch in die Bahn im ländlichen Raum, von der Öffnung von Investitionen des Bundes für die NE (Nichtbundeseigene Eisenbahnen wie z.B. die Röhrtalbahntrasse der RLG), von neuen, CO2 –freien
Antrieben, z.B. mit Wasserstoff und Brennstoffzelle für Bahnfahrzeuge
auf Nebenstrecken. Die Digitalisierung des Bahnverkehrs wird betont, womit allein schon eine Mehrleistung der Bahn um 20 Prozent auf bestehendem Netz möglich wird, was einem Quantensprung in der Mobilität für die Bürger und für Güter gleichkommt. Von der Vernetzung aller Verkehrsträger und von ländlichen Räumen mit den Ballungsräumen ist die Rede, von nötigen, weiteren Elektrifizierungen von Bahnlinien. Damit steigen die Chancen für eine Elektrifizierung der Oberen Ruhrtalbahn.
Das zeigt:
Die Bahn ist für Elektromobilität und digitale Vernetzungen der Verkehrsträger in den Ballungsräumen und in ländlichen Regionen grundlegend wichtig für zukünftige Mobilitäts-
Angebote.

Außerdem soll der im August 2017 beschlossene „Masterplan Bahngüterverkehr“ von der Bundesregierung nun umgesetzt werden, verbunden mit Abbau der bisher politisch festgelegten Wettbewerbs- und Kostennachteile der umweltfreundlichen Schiene im Vergleich zur Straße.
Es geht dabei nun auch um CO2- freie oder zumindest um klimafreundliche Transportketten mit Bahn und Lkw—das ist keine Spinnerei mehr, sondern
steht im o.a. Masterplan, woran Industrieverbände mitgearbeitet haben.
Ein Teil des Güterverkehrs kann so sehr klimafreundlich auf Kombiverkehre Bahn-Lkw verlagert werden. Wobei, falls kein Gleisanschluss vorhanden ist, im Vor- und Nachlauf zukünftig Akku-Lkw fahren können. Das Sauerland verfügt über ein großes Potenzial an Ökostrom und somit
können ein großer Teil des Bahn- Güter und Personenverkehrs, Akku-Lkw und Akku-Busse,
sehr klimafreundlich ohne CO2 gefahren werden. Das ist ein riesiger Standortvorteil.
Sinnvoll ist hierzu ein „Kompetenzzentrum Elektromobilität“ auf Kreisebene oder beim RP
in Arnsberg.

Zugegeben, angesichts des heutigen werktäglichen, dichten Straßenverkehrs mit Staus und
Luftbelastungen ein ungewohnter Gedanke, aber an der CO2-freien Mobilität für Menschen und Güter führt zukünftig kein Weg mehr vorbei.
So begrüßt z.B. der VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) klar die Pläne der
möglichen neuen Bundesregierung und sieht endlich eine echte Chance für eine Verkehrswende.

Der ländliche Raum mit Bahnanschluss wird dabei ein Gewinner , allerdings nur, wenn Veränderungen erkannt und gestaltet werden, besonders wenn Großstädte vor der Haustür
sind, z.B. Dortmund oder Hagen von der Stadt Sundern aus gesehen.

Das muss dazu noch gesagt sein: Die Röhrtalbahn wurde gutachterlich besonders streng für den
Personenverkehr untersucht und hat wahrscheinlich den besten Nutzenwert aller vergleichbaren Reaktivierungsprojekte in NRW—und bietet mit dem Personenverkehr neue Chancen für klimafreundlichen Güterverkehr, denn dann ist die Trasse gesichert und modernisiert.
Es wird die nächsten 30 Jahre im Verkehrswesen bestimmt nicht so weitergehen können wie in vergangenen Jahrzehnten.

Gerd Blome
Sundern

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