Landrats-Besuch bei AkzoNobel: Führend bei Pulverlacken in Europa Werk Neheim mit weiteren Mittelständlern in der Region vernetzt

Hochsauerlandkreis. „Diese Dachreling ist mit unseren Pulverlacken beschichtet.“ Auf dem Firmenparkplatz fällt es Geschäftsführer Marc Konersmann leicht, zu zeigen, wo Produkte der Akzo Nobel Powder Coatings GmbH zum Einsatz kommen. Jetzt besuchte Landrat Dr. Karl Schneider zusammen mit Michael Bison, Geschäftsführer der HSK-Wirtschaftsföderungs-Gesellschaft, das Werk in Neheim. Dort werden seit 1972 Pulverlacke produziert.

 

Seit 2010 gehört es zu AkzoNobel. Der Konzern mit Sitz in den Niederlanden ist einer der weltweit größten Hersteller von Farben, Lacken und Spezialchemikalien mit weltweit über 50.000 Mitarbeitern. In Deutschland sind es rund 4.000 Mitarbeiter. „Dem Endverbraucher bekannter sind unsere Marken aus dem Baumarkt, wie Dulux, Molto oder Hammerite und Sikkens“, erklärt Konersmann.

Die Pulverlacke werden unter dem Markennamen „Interpon“ vertrieben. Anwendung finden diese unter anderem in der Automobilindustrie, wie das Beispiel Dachreling zeigt. Auch Leichtmetallfelgen, Zierleisten und Fahrzeugfedern werden damit beschichtet. Zahlreiche der im Werk ausgestellten Exponate stammen von Automobilzulieferern aus der Region, die aber ebenso wie AkzoNobel global agieren. „Es ist bemerkenswert, wie vernetzt der heimische Mittelstand ist und damit wieder einmal zeigt, wie stark und innovativ der Wirtschafts-Standort in unserer Region ist“, sagt Landrat Dr. Schneider.

 

Das Werk Neheim hat als „Center of Expertise“ im Bereich Automotive eine führende Rolle unter den AkzoNobel-Pulverlackbetrieben in Europa. Weitere Abnehmer der Pulverlacke finden sich in den Branchen Architektur, Möbelherstellung und in der allgemeinen Industrie.

 

In der Produktionshalle wird den Besuchern der Herstellungsprozess vom Rohstoff, über das Ansetzen der Rohstoffe und Extrusionsverfahren bis hin zur Vermahlung erklärt. „Ein großer Vorteil von Pulverlacken ist, dass nicht aufgetragenes Material im Beschichtungsprozess abgesaugt und in den Prozess zurückgeführt werden kann. Das schont die Umwelt“, erläutert Konersmann.

 

Die Produktion wurde im Jahr 2002 komplett neu gebaut und befindet sich durch regelmäßige Investitionen in Bezug auf Maschinenausstattung, Arbeitsergonomie und Energieverwertung auf modernstem Stand. Pflicht im Produktionsbereich, auch für die Gäste: das Tragen von Schutzausrüstung wie einer Schutzbrille. „Sicherheit spielt bei uns ein zentrales Thema“, so Konersmann. „Wir legen großen Wert auf ergonomische und sichere Arbeitsplätze und schulen unsere Mitarbeiter fortwährend.“ Der Standort verfügt über verschiedene Zertifizierungen bezüglich Qualitäts- und Umweltmanagement sowie Arbeitssicherheit.

 

Nicht nur in Maschinen und Sicherheit wurde und wird investiert, auch in die Mitarbeiter. „Wir konnten die Mitarbeiterzahl innerhalb von zwei Jahren von 99 auf 145 steigern“, berichtet Personalleiterin und Prokuristin Carina Opitz. Hinzu kommen noch 20 Mitarbeiter eines Vertriebsstandorts, der in Ludwigsburg ansässig ist.

 

Für die Mitarbeiter gibt es umfangreiche Angebote zur Weiterbildung und zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung. Auch wird sich der Standort in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Hochsauerlandkreis und der HSK-Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft um die Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen bewerben.