Gerd Josef Plass schreibt Satire-Gedichtband

„Das kann doch nicht wahr sein“ auf der Leibziger Buchmesse vorgestellt

Sundern (Hochsauerland) „Zu Lebzeiten“, sagt Gerd Josef Plass mit einem Schmunzeln, „ war mein Alltag weitgehend bestimmt durch Schule, Politik und Sport. Jetzt, als Pensionär, kann ich vieles tun, wofür ich früher einfach keine Zeit hatte.“ Der pensionierte Gymnasiallehrer nutzt seine freie Zeit vor allem zum Lesen. Und – er hat bereits vor Jahren angefangen zu schreiben. Und zwar Gedichte. Mehrmals schon hat er ausgewählte Gedichte in verschiedenen literarischen Zirkeln vorgetragen und auch einzelne davon in Anthologien veröffentlicht. Auf Grund der positiven Resonanz hat er nunmehr über 130 dieser Gedichte zusammengestellt, um sie in Buchform präsentieren zu können.

Das Buch ist rechtzeitig zur Leibziger Buchmesse fertig gestellt worden, wo es vom EPLA-Verlag unter dem Titel „Das kann doch nicht wahr sein“ vorgestellt wurde.

Der Titel lässt schon ahnen, dass es sich bei den Gedichten keinesfalls um romantische Liebeslyrik und schwärmerische Naturpoesie handelt.

Plass warnt vielmehr schon im Vorwort, „dass die Verse an vielen Stellen Verwunderung, Erstaunen und ab und zu auch Missmut und sogar Unwillen hervorrufen können.“ Zu Recht. Denn manche Gedichte fallen durchaus bissig, zornig und sarkastisch aus. Allerdings wird die Wut nicht selten durch Ironie oder durch groteske Überzeichnung aufgefangen und gelegentlich ist sogar ein verständnisvolles Augenzwinkern zu erkennen.

Die Geschichten, die in den Gedichten erzählt werden, zeigen durchgängig, dass man auf den ersten, flüchtigen Blick häufig einen völlig falschen Eindruck von den Menschen und den Dingen bekommt. Und dass man erst bei näherem Hinsehen – sozusagen hinter der Maske – das „wahre Gesicht“ und die wahren Zusammenhänge erkennt.

So stellt der Autor den allmächtigen Konzernchef vor, der zuhause kleinlaut unter dem Pantoffel steht, den strengen Richter, der seinen Keller „schwarz“ fliesen lässt, den lustigen Clown, der in Wirklichkeit todtraurig ist, den berühmten Pädagogikprofessor, der kluge Bücher schreibt, aber ständig seinen Sohn verprügelt, den Pfarrer, der im Urlaub auch mal im PLAYBOY schmökert, den Öko-Freak, der regelmäßig nach Kanada zum Heli-Ski fliegt, den braven Ehemann, der auf der Kegeltour … Angeber, Simulanten, Banker, Blender, Schönredner, Besserwisser, Heuchler und Moralapostel werden repektlos entlarvt. Und auch Karl Theodor, George W. Bush, Klaus Z. Gaddafi, Dr. Abzock, Pater S. und viele andere dürfen nicht auf Schonung hoffen.

Plass zeigt, dass sich beim Blick hinter die Fassade nicht selten Abgründe auftun. Die offen gelegte „Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit“ ist häufig brutal, manchmal aber Gott sei Dank auch komisch, mitunter führt sie geradewegs ins Kuriositätenkabinett.

Der Autor vermutet sogar, wie im Klappentext des Buches zu lesen ist, dass sich mancher Leser in dem einen oder anderen Gedicht ein bisschen ertappt fühlen könnte. Aber er versichert ausdrücklich, dass er an keiner Stelle an jemanden persönlich gedacht habe. Bis auf ein paar Ausnahmen, wie er hinzufügt …

Der Gedichtband von Gerd Josef Plass trägt den Titel „DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN“. Das Buch enthält 133 Gedichte und ist mit einem ausführlichen Vorwort versehen.

11 Gedichte wurden von der Bonner Künstlerin Susanne Kress mit inhaltsbezogenen Illustrationen ergänzt. S.Kress hat in Bonn die Kunstschule „Kunststudio-Oberkassel“ gegründet und ist besonders durch ihre Arbeiten im Bereich Acrylmalerei und Illustration bekannt geworden.

Das Buch ist als Taschenbuch im EPLA-Verlag erschienen unter der ISBN-Nummer 978-3-940554-79-6, hat 142 Seiten und kostet 9,60 €. Es ist beim EPLA-Verlag, über die bekannten Online-Anbieter und natürlich im Buchhandel (u.a. auch im Bücher-Eck in Sundern) zu erhalten.