„Freunde der Völkerbegegnung“ – Spurensuche in Meschede und Besuch des Landtags

„Freunde der Völkerbegegnung“ – Spurensuche in Meschede und Besuch des Landtags

Mitglieder und Freunde des Vereins „Freunde der Völkerbegegnung“ blicken im letzten Quartal 2013 auf ein buntes Jahresprogramm zurück. Den Höhepunkt bildete der einwöchige Besuch der 40 Gäste aus England und Frankreich vom 23. bis zum 31. August.

 

Am 11. Oktober luden Pfarrer Wilfried Oertel und die FdV gemeinsam zu einem besonderen Stadtspaziergang in Meschede ein. Er galt den in der NS-Zeit deportierten und ermordeten Juden. Seit Juni 2012 erinnern in der Kampstraße, in der Hennestraße, am Stiftsplatz, in der Arnsberger Straße sowie in Wennemen in der Bruchstraße sogenannte Stolpersteine an Leben und Leiden der jüdischen Familien Arens, Ikenberg, Kahn, Ransenberg, Rosenthal und Wallach. Der Rundgang durch die Innenstadt von Meschede endete für die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Gespräch in dem ehemaligen jüdischen Gotteshaus, dem Bürgerzentrum „Alte Synagoge“.

 

Einige Tage später, am 15. Oktober, machte sich eine Gruppe FdV-Mitglieder und Freunde per Bahn auf den Weg nach Düsseldorf zum Landtagsbesuch. Bereits vor dem Landtagsgebäude war „richtig was los“. Eine verdunkelte Staatskarosse mit großer Eskorte fuhr vor. Der oder die Insassen blieben aber für uns ein Geheimnis.

Nach dem problemlos verlaufenden Einchecken, die FdV waren Besuchergruppe Nummer 33, machten ihnen erst einmal andere Gruppen die Garderobehaken streitig. Freundliche Mitarbeiterinnen sorgten schnell für Abhilfe. Bald saßen die FdV in einem runden, rundum mit Holzpaneelen verkleideten Sitzungssaal. Ein junger, „offiziell aussehender“ Mann unternahm den Versuch seinen Zuhörerrinnen und Zuhörern Einblicke in das Geschehen im Landtag zu vermitteln. Das gelang ihm nicht so ganz; denn zu viele Fragen und Zwischenfragen sprengten seinen Vortrag. Bei so vielen Besuchern, das ist klar, muss der zeitliche Ablauf eng getaktet sein.

Wegen des überlasteten Aufzugs stiegen die Gäste aus dem Sauerland dann durch teils verborgene Treppenhäuser auf die Besuchertribüne des Plenarsaals und thronten bald sozusagen über den Landtagsabgeordneten. Diese hatten offenbar volles Programm. Die Abgeordnete Inge Howe trug in ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende des Petitionsausschuss den umfangreichen Halbjahresbericht ihres Ausschusses vor. Spannend zu hören, bei welchen manchmal kleinen, oft aber auch sehr gravierenden Problemen mit Ämtern und Behörden sich Bürgerinnen und Bürger an den Petitionsausschuss wenden.

Der nächste Tagesordnungspunkt: Es handelte sich dabei um den gemeinsamen Antrag von SPD und Grünen zum Thema „Breites Bündnis gegen Analphabetismus in Nordrhein-Westfalen“, offensichtlich ein reines Frauenthema. Rednerinnen – und zwar ausschließlich Rednerinnen – aller Fraktionen kamen ans Mikrofon und trugen ihre teils unterschiedlichen Standpunkte vor. Leider wurden die FdV ausgerechnet während der Rede der Ministerin Sylvia Löhrmann aus dem Plenarsaal-Bereich hinauskomplimentiert. Die knappe Stunde war schon um.

Schnell saß die Gruppe vollzählig wieder in einem holzvertäfelten, runden Raum. Dort wurde sie schon von der Landtagsabgeordneten Jutta Velte sowie der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Abgeordneten Monika Düker, Petra Berghaus, erwartet. Nachdem die Vereinsvorsitzende Maria Hüser einen Rückblick auf Gründung und Geschichte der „Freunde der Völkerbegegnung“ gegeben und die Vereinsziele erläuterte hatte, entspann sich schnell eine überaus lebhafte Diskussion u.a. über Flüchtlingspolitik und Migration und auch darüber, ob ein Landtagsabgeordneter bei einer Plenarsitzung durch Abwesendheit „glänzen“ darf. Jutta Velte machte deutlich, dass es für sie aus zeitlichen und Gründen des großen Arbeitspensums gar nicht möglich sei., bei jeder Sitzung im Plenarsaal dabei zu sein. Weshalb? Ein gutes Beispiel sei der Besuch der FdV-Gruppe. Schließlich hätte sie ja die „Freunde der Völkerbegegnung“ gar nicht empfangen können, säße sie jetzt im Plenarsaal.

Der Landtag spendierte seinen Gästen noch Kaffee und Kuchen mit Blick auf den Rhein in der Landtagskantine. Danach machte sich die FdV-Gruppe wieder mit der Bahn auf den Weg zurück nach Meschede.

 

Das Programm 2013 der „Freunde der Völkerbegegnung“ ist mit diesen Ereignissen noch nicht abgeschlossen. Ende November soll mit einer Feier der Gründung des Vereins vor nunmehr 45 Jahren gedacht werden. Über das Wie und Wo werden wir rechtzeitig informieren.

 

Noch ein Hinweis: Der turnusmäßige Begegnungsabend im November wird aufgrund der Jubiläumsfeier entfallen.