DSV-Adler in Willingen auf dem Podest

Slowenien gewinnt Teamwettbewerb Slowenien (990,4 Punkte) hat zum Auftakt des Willinger Kult-Weltcups auf der Mühlenkopfschanze den Teamwettbewerb vor Norwegen (972,5) und Deutschland (963,7) gewonnen und damit seine Ambitionen auf den Gesamtsieg bei der 5. VERIVOX.de FIS-Team-Tour unterstrichen. Vor 12.988 Zuschauern dominierten Jurij Tepes, Jaka Hlava, Peter Prevc und Skiflug-Weltmeister Robert Kranjec den Wettbewerb klar. Für die sieggewohnten Österreicher (958,6) blieb ohne Thomas Morgenstern, aber mit einem überragenden Gregor Schlierenzauer überraschend nur der vierte Platz.

Die DSV-Adler mit Michael Neumayer, Richard Freitag, der am Vortag die Qualifikation für das Einzelspringen am Sonntag für sich entschieden hatte, Andreas Wellinger und Severin Freund erreichten damit ihr erstes Ziel auf der Tour, einen Podestplatz. „Wir hatten uns vorgenommen, vor heimischen Publikum aufs Podest zu springen. Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir haben eine ordentliche Leistung gebracht“, erklärte Michael Neumayer. „Slowenien hat heute eine sensationelle Leistung gebracht und auch Norwegen war eben noch einen Tick besser.“

Für den Sonntag kündigte Neumayer an: „Ein Deutscher springt morgen um einen Platz auf dem Podest mit“, prophezeite der 34-Jährige. „Aber wer Gregor Schlierenzauer nicht auf seiner Rechnung hat, hat keine Ahnung vom Skispringen. Er springt derzeit in einer andern Welt. Es macht vor dieser Kulisse in Willingen einfach Spaß. Schlierenzauer war erst am Morgen via Paderborn nach Willingen eingeflogen. Der Mann mit 48 Weltcup-Siegen überzeugte mit 140 und 142 m und hätte die Deutschen beinahe noch vom Podest gefegt. An ihm führt im Einzelspringen sicherlich kein Weg vorbei. Doch auch der Slowene Peter Prevc gab mit 143 und 142 m eine starke Visitenkarte ab. Im DSV-Quartett kam Neumayer auf 139,5 m und Freund auf 138,5 und 137,5 m.

 

 

 

 

„Shaker“ Schüttler traf Simon Ammann Ammann / Schüttler (Foto: SCW)Der Tennis- „Shaker“ traf den „Harry Potter“ des Skispringens: Rainer Schüttler war zum ersten Mal beim Willinger Weltcup, nachdem der aus dem Korbacher Ortsteil Eppe stammende Waldecker während seiner aktiven Tenniskarriere um diese Zeit immer in Australien war. „Ein toller Sport und eine tolle Atmosphäre“, schwärmte der Wahl-Schweizer und traf am Rande der Schanze den Vierfach-Olympiaseiger Simon Ammann. Beide stellten fest, dass sie quasi um die Ecke wohnen und verabredeten sich. Ammann wollte eigentlich wie schon nach Zakopane selbst nach Paderborn fliegen, nachdem er den Pilotenschein erworben hat. „Aber die Wettervorhersage war zu schlecht.“ Nach Polen hatte er sogar seine norwegischen Springerkameraden im Flugzeug mitgenommen. Schüttler traf viele Freunde aus der alten Heimat. Er ist als Mitveranstalter beim Düsseldorfer ATP-Turnier eingestiegen und arbeitet mit Ion Tiriac zusammen, der vor Jahren auch schon mal in die Skisprung-Vermarktung einsteigen wollte. Auch an der Schanze: Ex-Fußballer und Trainer Rainer Zobel mit Sohn.