„Alltägliche Sorgen haben mit Corona nicht viel zu tun“
Arnsberg. Die SBL-Stadtratskandidaten Gerd Stüttgen und Ingo Leopold haben sich im Zuge der Corona-Pandemie mit den Vorständen der Sportvereine SV Bachum-Bergheim und TuS Vosswinkel getroffen, um über ihre Sorgen und Ängste in dieser schwierigen Zeit zu sprechen.
Keine finanziellen Sorgen und Kündigungen aufgrund von Corona
Ein wenig überraschend für die SBL-Kandidaten kam während der Gespräche in beiden Vereinen übereinstimmend heraus, dass es keine finanziellen Engpässe aufgrund von einbehaltenen oder zurückgebuchten Vereinsbeiträgen gibt. Auch mit Kündigungen aufgrund der Corona-Krise mussten sich die Vereine nicht auseinandersetzen. Der heimische Sportverein gehört in vielen Fällen zur Familie der Mitglieder dazu. Dies scheint zumindest einer der gravierendsten Gründe und Unterschiede zu manch anderen Vereinen und Sporteinrichtungen – wie zum Beispiel Fitnessstudios – zu sein. Hier konnte man oft davon hören, dass Mitgliedsbeiträge zurückgebucht wurden und die „Kleinunternehmen“ damit nicht selten in finanzielle Schieflage gerieten.
Viele Ehranamtliche
SV Bachum-Bergheim als auch TuS Vosswinkel zeichnen sich darüber hinaus durch den sehr hohen Einsatz von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus, welche ebenfalls aus dem Herzen der Vereine kommen. So werden natürlich die über den normalen Spielbetrieb hinaus stattfindenden Vereinsfeste oder Public-Viewing-Veranstaltungen mit ehrenamtlichem Einsatz vorangetrieben, die Plätze und Sportanlagen werden ebenfalls ehrenamtlich in Schuss gehalten.
Bis 200.000 Euro zur Renovierung des Kunstrasens
Und hier verzog sich dann bei den verantwortlichen Vorständen das Gesicht mit so mancher Sorgenfalte. Denn alles ehrenamtliche Engagement und das Glück, von zurückgebuchten Vereinsbeiträgen verschont worden zu sein, kann nicht über die Tatsache hinwegtrösten, dass die Kunstrasenplätze alle 15 – 20 Jahre gründlich renoviert werden müssen. Und dass die Stadt hier aktuell überlegt, den Fußballvereinen den Zuschuss zur Renovierung der Plätze in Höhe von 150.000 – 200.000 Euro zu streichen, könnte zukünftig das Überleben der Vereine gefährden. Gerd Stüttgen dazu: „Es kann nicht sein, dass nur die ganz großen Vereine profitieren. Die Stadt muss bei der Sanierung von Kunstrasenplätzen auch den kleineren Vereinen und den Vereinen in den Dörfern helfen, sonst werden diese in ihrer Existenz ernsthaft gefährdet. Hier stehen wir an der Seite der Vereine.“
Rad- und Fußwege zu den Sportplätzen fehlen
Ein Überleben in ganz anderer Form hätte beim SV-Bachum-Bergheim noch Priorität. Der Platz ist für Kinder und Jugendliche sowohl vom Ortsteil Bachum als auch vom Ortsteil Bergheim sehr schwer bis gar nicht gefahrlos zu erreichen. Hier fehlen jegliche Fahrrad- und Fußwege. Die Kinder und Jugendlichen müssen von ihren Eltern hin- und zurückgebracht werden. Das kann nicht im Sinne der Stadt Arnsberg sein und stößt bei den Kandidaten Stüttgen und Leopold auf Unverständnis.
Hier fordert die Sauerländer Bürgerliste Arnsberg die Stadt Arnsberg ganz klar dazu auf, auch zukünftig ihren Vereinen in dieser Hinsicht zur Seite zu stehen.
Denn wenn Sportvereine wie diese sterben, werden die Jugendhilfeprogramme parallel hochgefahren werden müssen. Denn eines ist klar: Der Sportverein bietet für viele Kinder und Jugendliche eine Konstante und wichtige parallele „Erziehung“ im sozialen Miteinander neben der des Elternhauses. Ingo Leopold: „Jugendarbeit ist aktive Arbeit für unsere Zukunft. Was da jetzt unsinnigerweise eingespart wird, muss später an Jugendhilfeeinrichtungen neu geschaffen werden. Deshalb werden wir allen Vereinen zur Seite stehen, die in unserer Stadt Jugendarbeit leisten.
Die SBL Arnsberg ist sich ihrer Verantwortung hierüber bewusst und wird den Vereinen entsprechend helfen und für diese argumentieren.