Nicht nur zur Weihnachtszeit: Lebensmittelüberwacher unterwegs

Nicht nur zur Weihnachtszeit: Lebensmittelüberwacher unterwegs

 

Märkischer Kreis. (pmk). Der Duft von Glühwein, gebrannten Mandeln, aber auch von Reibekuchen und Rostbratwürsten zieht in die Nase. Lebensmittelkontrolleur Andreas Geck ist auf dem Weihnachtsmarkt in Lüdenscheid unterwegs.

Zum Schutz der Verbraucher prüft der Mitarbeiter des Märkischen Kreises unter anderem die Einhaltung hygienischer Mindeststandards, nimmt Proben zur Analyse im Labor. Er schaut sich an, ob beispielsweise Farb- und Aromastoffe richtig ausgewiesen sind, kontrolliert, dass das Frittierfett nicht zu alt ist und der Glühwein nicht verkocht.

 

Sein Kollege, Carsten Frese, besucht derweil einen Supermarkt in Iserlohn. Sein besonderes Augenmerk gilt den hygienischen Verhältnissen an den Fleisch-, Wurst- und Käsetheken und dem Raum, indem das Fleisch gelagert und verarbeitet wird. Er misst die Kühltemperatur in den Gefriertruhen und Kühltheken, überprüft die Kennzeichnung der Eier und sortiert nebenbei ein paar Knickeier aus. Vor Weihnachten schaut er sich insbesondere auch das Haltbarkeitsdatum und die Konsistenz von Weihnachtsstollen und –gebäck an. Auch Nüsse sind als sogenannte Saisonware von besonderem Interesse, denn sie enthalten oft Schimmelsporen.

 

Insgesamt teilen sich sechs Lebensmittelüberwacher des Märkischen Kreises das Kreisgebiet auf. Ihnen geht es um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben nicht nur im Umgang mit Lebensmitteln sondern auch mit Tabakerzeugnissen, kosmetischen Mitteln und Bedarfsgegenständen. Daher kontrollieren die Mitarbeiter des Kreises regelmäßig die rund 2700 Betriebe, in denen Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs hergestellt, behandelt oder in den Verkehr gebracht werden. Dazu gehören Restaurants, Metzgereien, Bäckereien und Imbissbuden ebenso wie Verbrauchermärkte, der Einzelhandel sowie Bio-Läden und andere Lebensmittelbetriebe.

 

Jährlich führen die Lebensmittelüberwacher des Märkischen Kreises durchschnittlich etwa 3000 Kontrollen durch und ziehen rund 2500 Proben. Die Proben werden im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen analysiert.

 

„Die überwiegende Zahl der Beanstandungen sind Kennzeichnungsmängel wie fehlerhafte An-gaben im Zutatenverzeichnis oder unklare Verkehrsbezeichnungen. Problematischer ist es allerdings, wenn mangelnde Hygiene in der Gastronomie oder bei Imbissbuden festgestellt wird“, erklärt Dr. Dieter Sinn, Fachdienstleiter Verbraucherschutz und Veterinärwesen. Bei Beanstandungen werden kostenpflichtige Nachuntersuchungen notwendig oder auch Bußgelder.

 

Und da gibt es viel zu beachten. So sieht Andreas Geck auf dem Weihnachtsmarkt sofort, dass die Glasscheibe, die die Lebensmittel vor dem Anhusten schützen soll, zwar höher als bei der letzten Kontrolle aber immer noch nicht ausreichend ist. Andererseits nimmt er auch wohlwollend zur Kenntnis, wenn seine Auflagen und Empfehlungen umgesetzt werden. „Wichtiger als die Probeentnahme ist oft die persönliche Beratung. Die meisten Betreiber reagieren sehr aufgeschlossen auf praktikable Verbesserungsvorschläge“, weiß er aus Erfahrung und pflegt einen kollegialen Umgang. „Es ist gut, dass Sie kommen“, meint Hartmut Langhoff, der seit sechs Jahren den Weihnachtsmarkt in Lüdenscheid organisiert. Für ihn bedeutet die Kontrolle durch die Lebensmittelüberwachung eine Art Qualitätssicherung.