Der letz­te Fleisch­be­schau­er im Mär­ki­schen Kreis fei­ert 40-jäh­ri­ges Dienstjubiläum

26. Februar 2015
von Redaktion
Kreisveterinär Dr. Dieter Sinn beglückwünscht Dieter Coordt zum 40-jährigen Dienstjubiläum als Fkeischbeschauer, Foto: Erkens/Märkischer Kreis

Kreis­ve­te­ri­när Dr. Die­ter Sinn beglück­wünscht Die­ter Coor­dt zum 40-jäh­ri­gen Dienst­ju­bi­lä­um als Fkeisch­be­schau­er, Foto: Erkens/​Märkischer Kreis

Märi­scher Kreis. (pmk). „Fleisch­be­schau­er sind Poli­zis­ten vor dem Magen des Ver­brau­chers” die­se Defi­ni­ti­on sei­nes Berufs­bil­des hat Die­ter Coor­dt von einem sei­ner Lehr­meis­ter über­nom­men. Seit 40 Jah­ren ist der Land­wirt aus Schalks­müh­le im Neben­er­werb Fleisch­be­schau­er im Auf­trag des Mär­ki­schen Krei­ses. Sein Onkel, sel­ber lan­ge Zeit Fleisch­be­schau­er, hat ihn an die­se Arbeit her­an­ge­führt. „Das war frü­her üblich, dass die Fleisch­be­schau­er sel­ber aus der Land­wirt­schaft kom­men. Wer wäre sonst bereit, abends und an Wochen­en­den die Schlacht­kör­per­un­ter­su­chun­gen durch­zu­füh­ren”, erklärt Kreis­ve­te­ri­när Dr. Die­ter Sinn.

 

Nach sei­ner Aus­bil­dung in Plet­ten­berg und einem Schlacht­be­trieb in Hagen fing Coor­dt 1975 bei dem neu­ge­grün­de­ten Mär­ki­schen Kreis unter der kom­mis­sa­ri­schen Lei­tung von Dr. Böhm an. Sein Zustän­dig­keits­be­reich erstreck­te sich zunächst auf Nach­rodt. Damals gab es im Mär­ki­schen Kreis noch zwei Schlacht­be­trie­be und bei den Metz­gern waren eige­ne Schlach­tun­gen die Regel und nicht wie heu­te die Aus­nah­me. In 70er und 80er Jah­ren waren daher noch 10 bis 15 Fleisch­be­schau­er für den Mär­ki­schen Kreis unterwegs.

 

Das hat sich seit den 90iger Jah­ren rasant geän­dert. Es hat eine Zen­tra­li­sie­rung auf weni­ge Schlacht- und Zer­le­ge­zen­tren statt­ge­fun­den. Im länd­li­chen Bereich blie­ben nur noch ein­zel­ne Selbst­ver­mark­ter und eini­ge Haus­schlach­tun­gen übrig. Aktu­ell wur­den 2014 ins­ge­samt 2000 Schwei­ne, Rin­der, Scha­fen oder Zie­gen geschlach­tet. Heu­te ist Coor­dt für einen ziem­lich groß­flä­chi­gen Bereich zustän­dig, näm­lich für Nach­rodt-Wib­lingwer­de, Tei­le von Alte­na und Iser­lohn, Wer­dohl, Lüden­scheid, Hal­ver und Schalks­müh­le. Trotz sei­ner 62 Jah­re will er sei­nen Neben­be­ruf noch eini­ge Zeit aus­üben. Sein Berufs­zweig stirbt zumin­dest im Mär­ki­schen Kreis aus, weil sich die auf­wän­di­ge Aus­bil­dung für einen Neben­er­werb im länd­li­chen Bereich unter heu­ti­gen Bedin­gun­gen nicht mehr lohnt.