Borkenkäfer hinterlässt deutlich erkennbare Schäden auch in Sunderns Stadtwald

Sundern. Gemeinsam mit Holger Dreeskornfeld von Ökonoforst, der auch für die Beförsterung des Stadtwaldes Sundern verantwortlich ist, begaben sich jetzt Mitglieder und Freunde der AG 60plus der Sunderner Sozialdemokraten auf eine Exkursion in den Stadtwald. Im Revier Wildewiese gab es von Holger Dreeskornfeld eine umfassende Beschreibung über den Zustand des Stadtwaldes.

Dort sind die Schäden besonders in den Fichtenbeständen deutlich erkennbar. Schüttere Wipfel, starke Nadelverluste, ein dichter Bodenteppich aus grünen Nadeln und Bohrmehl auf den Wurzelausläufern deuten in diesen Fällen auf einen enormen Borkenkäferbefall hin. Die große Zunahme der Schadinsekten wie dem Borkenkäfer, der aktuell zu den massiven Waldschäden bei den Nadelhölzern führt, sind nach Aussage der Fachleute, dem Klimawandel und seinen Begleiterscheinungen wie den extrem trockenen Jahren und der Hitze geschuldet.

Schnelle Fällung, Schälung, Aufarbeitung

Daher werden, so Holger Dreeskornfeld, die städtischen Fichtenbestände in kurzen Abständen kontrolliert um weitere Flächen mit Borkenkäferbefall frühzeitig zu erkennen. Ziel ist es dann, durch eine schnelle Abfolge von Fällung, Schälung, Aufarbeitung und Abtransport, eine Ausbreitung des Borkenkäfers auf weitere Flächen zu verhindern. Damit ein schneller und reibungsloser Ablauf ermöglicht werden kann, seien daher auch im Stadtwald die Fällkollonnen deutlich erhöht worden. Die Kulturpflege und der Wegebau würden in diesem Jahr auf ein Minimum reduziert.

Obwohl die städtischen Fichtenbestände bislang nur in etwa zu 10 bis 15 Prozent der Flächen betroffen sind, führen diese zusätzlich gefällten Mengen zu einer weiteren Verschärfung auf dem Holzmarkt.

Das führe dazu, dass die Sägewerke in der Region nicht mehr in der Lage sind, die anfallenden Mengen zu verarbeiten. Die überschüssige Menge wird daher per Container dem chinesischen Markt zur Verfügung gestellt. Die Verkaufspreise seien um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Trotz der erhöhten Abgabemengen sei daher unter Umständen mit einer Mindereinnahme im städtischen Haushalt zu rechnen, so Holger Dreeskornfeld.

Bedingt durch die großen Holzmengen kam während der Exkursion die Frage auf, inwieweit diese Mengen zur Heizung von städtischen Gebäuden, beispielsweise in Hackschnitzelheizwerken, genutzt werden können. Rathaus, Bauhof, Feuerwehrgebäude und Schulen wären nach Ansicht der Teilnehmer hierfür besonders geeignet. Da diese Frage jetzt abschließend nicht beantwortet werden konnte, wird sich der Vorstand der AG 60plus hierzu in der nächsten Zeit weitere Informationen einholen.