Arnsberg. Arnsberger Delegation bringt Ideen in Diskussionen ein Arnsberg/Witten. Eine Delegation der Arnsberger Jugendfeuerwehr nahm am Sams- tag, den 25. Oktober an dem Workshop „Junge Feuerwehr 2.0“ teil, der im Rahmen des Projekts „FeuerwEHRensache“ in Witten veranstaltet wurde. Dieses bundesweit bislang einmalige und auf Nachhaltigkeit ausgelegte Projekt hat es sich zum Ziel ge- setzt, den Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen auch in Zeiten des demografischen Wandels langfristig zu sichern. Im Rahmen des Workshops „Junge Feuerwehr 2.0“ sollten Handlungsansätze weiter ausgearbeitet werden, die bei einem gleichgelagerten Workshop im Frühjahr 2014 erarbeitet worden waren. Die Arnsberger Delegation, die aus zwei Jugendfeuerwehrmännern und zwei Ausbil- dern bestand, startete bereits um 07:00 Uhr morgens in Richtung Witten. Nach einer rund einstündigen Fahrt entwickelten sich am Zielort bei einem Imbiss bereits erste Kontakte zu Ausbildern und Jugendfeuerwehrangehörigen anderer Feuerwehren. Um 9:30 Uhr erfolgte dann eine einleitende Information über den geplanten Ablauf des Tages durch Annegret Frankewitsch vom NRW-Innenministerium. Daran schlossen sich interessante themenbezogene Vorträge vom Bezirksbrandmeister des Regie- rungsbezirks Arnsberg, Harmut Ziebs, der Leitern der Abteilung Gefahrenabwehr im NRW-Innenministerium, Cornelia de la Chevallerie, Verena Schäffer von der NRW- Landtagsfraktion der Grünen und einer Dozentin von der katholischen Universität In- golstadt-Eichstätt an. Drei Foren beleuchten die wichtigen Zukunfts-Aspekte Anschließend wurden die drei Foren vorgestellt, in denen die Belange der jungen Feuerwehrangehörigen näher diskutiert werden sollten. Im Forum 1 ging es unter dem Leitsatz „Wir machen das schon immer so … aber jetzt, nicht mehr?“ um die Frage, wie neue Strukturen etabliert werden können und ob eine echte Bereitschaft
besteht, eine bessere Zukunft aktiv mitzugestalten. Das Forum 2 hatte es sich zum Ziel gesetzt, unter dem Motto „Meine Feuerwehr – deine Feuerwehr – unsere Feuerwehr. Der Start zur Vernetzung“ die Voraussetzungen für eine Intensivierung des gegenseiti- gen Austausches der jungen Feuerwehrangehörigen auszuloten und gute Beispiele, die bereits existieren, vorzustellen. Im dritten Forum schließlich gab die Überschrift „Ist die Jugendfeuerwehr mehr Wert als nur ein Satz im Feuerschutzgesetz?“ die Marsch- richtung vor. Hier wurde die rechtliche Stellung der Jugendfeuerwehr kritisch hinter- fragt und Möglichkeiten einer besseren Wahrnehmung der Jugendfeuerwehr und ihrer Belange erörtert. Die Arnsberger Wehrmänner engagierten sich in den Foren 2 und 3 und brachten dort ihre Ansichten über die junge Feuerwehr in die Diskussionen ein. Im Forum 3 wur- de beispielsweise die Ansicht geäußert, dass das nordrhein-westfälische Feuer- schutzgesetz in Richtung einer verpflichtenden Einrichtung von Jugendfeuerwehren in allen Kommunen geändert werden solle. Zudem wurde überlegt, ob es sinnvoll sein könnte, der Bestellung der Jugendwarte durch den jeweiligen Wehrführer eine Anhö- rung der Jugendfeuerwehrangehörigen vorzuschalten. Schließlich wurde das Land NRW noch aufgefordert, eine allgemein verbindliche Ausbildung der Jugendfeuer- wehrwarte in einer zentralen Ausbildungseinrichtung wie etwa dem Institut der Feu- erwehr in Münster einzuführen. Workshop-Ergebnisse werden in Handlungsoptionen umgesetzt Zum Abschluss des Workshops wurden die Ergebnisse der einzelnen Foren im Plenum vorgestellt. Die vielen Ideen und Anregungen müssen nun von der Geschäftsstelle des Projekts „FeuerwEHRensache“ und der zuständigen Unter-Arbeitsgruppe „Junge Feuerwehr“ ausgewertet und in konkrete Handlungsoptionen umgesetzt werden. Alle Workshop-Teilnehmer waren begeistert von diesem Tag und haben viele neue Ideen und Informationen mit nach Hause nehmen können. Die nordrhein-westfälischen Feuerwehren sind mit dieser Veranstaltung einen weiteren Schritt in Richtung einer gesicherten und von den jungen Wehrleuten getragenen Zukunft gegangen.