Ver­netz­te Ret­tungs­wa­gen ermög­li­chen schnel­le­re Hil­fe bei Herzinfarkt

11. Juli 2014
von Redaktion

TelemetrieArns­berg.  Bei einem Herz­in­farkt zählt jede Sekun­de. Denn bei einem Herz­in­farkt wer­den Tei­le des Herz­mus­kels auf Grund des Ver­schlus­ses eines Herz­kranz­ge­fä­ßes nicht mehr aus­rei­chend mit Blut ver­sorgt. Je schnel­ler es gelingt den Ver­schluss zu besei­ti­gen des­to klei­ner sind die Schä­di­gun­gen des Herz­mus­kels. Um Betrof­fe­ne künf­tig schnel­ler in einem Herz­ka­the­ter­la­bor behan­deln zu kön­nen, setzt man in der Regi­on künf­tig auf moderns­te Tech­nik. Dr. med. Diet­mar Wetz­che­wald, Geschäfts­füh­rer der Arbeits­ge­mein­schaft Inten­siv­me­di­zin stel­let das Pro­jekt nun im Kli­ni­kum Arns­berg Stand­ort Karo­li­nen-Hos­pi­tal der Öffent­lich­keit vor. „Im Rah­men eines Tele­me­trie­pro­jek­tes wur­den zwei Ret­tungs­wa­gen der Arns­ber­ger Feu­er­wehr mit moderns­ter Über­tra­gungs­tech­nik aus­ge­stat­tet. Die­se ermög­licht es uns, wich­ti­ge Vital­da­ten wie 12 Kanal EKG, Herz­fre­quenz, Blut­druck und Sauer­stoff­sät­ti­gung mit­tels einer gesi­cher­ten Inter­net­ver­bin­dung direkt aus dem Ret­tungs­wa­gen zum dienst­ha­ben­den Kar­dio­lo­gen in der Kli­nik zu über­tra­gen. Um die Über­tra­gung zu akti­vie­ren, reicht ein druck auf den Sen­den-Knopf“ so Dr. Wetz­che­wald. Dr. med. Dirk Böse, Chef­arzt der Kli­nik für Kar­dio­lo­gie am Kli­ni­kum Arns­berg Stand­ort Karo­li­nen Hos­pi­tal ergänzt: “In der Kli­nik erschei­nen die Daten dann auf dem eigens dafür vor­ge­se­he­nen iPad des dienst­ha­ben­den Kar­dio­lo­gen. Der erhält so eine Bild vom Zustand des Pati­en­ten im Ret­tungs­wa­gen, kann in Zwei­fels­fäl­len beur­tei­len ob ein Herz­in­farkt vor­liegt, die prä­kli­ni­sche Not­fall­ver­sor­gung ggf. mit dem Ret­tungs­team abstim­men und im Bedarfs­fall die Abläu­fe der Kli­nik in Gang set­zen. Beim Ein­tref­fen des Pati­en­ten in der Kli­nik sind dann schon wich­ti­ge Vor­be­rei­tun­gen getrof­fen und die Behand­lung im Herz­ka­the­ter­la­bor kann schnel­ler begin­nen.“ Dr. Wetz­che­wald beton­te: „Dies ist ein Pilot­pro­jekt. Ich ken­ne im gesam­ten HSK kein Sys­tem was ver­gleich­ba­res leis­tet. Wenn sich das Sys­tem bewährt, ist es denk­bar dies auf wei­te­re Berei­che, wie die Ver­sor­gung von Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten oder Mehr­fach­ver­letz­ten, auszuweiten.“

Wer­ner Kem­per, Spre­cher der Geschäfts­füh­rung Kli­ni­kum Arns­berg stell­te klar: „Gera­de in einem Flä­chen­kreis wie dem HSK ist die Ver­zah­nung der prä­kli­ni­schen Not­fall­ver­sor­gung mit der Ver­sor­gung im Kran­ken­haus beson­ders wich­tig. In den Städ­ten des benach­bar­ten Ruh­ge­bie­tes sind die Ver­sor­gungs­we­ge deut­lich kür­zer als in unse­rer Regi­on. Zudem haben in der nähe­ren Umge­bung die Kli­nik­stand­or­te in der Ver­gan­gen­heit spür­bar abge­nom­men, die Anfahrts­we­ge aus bestimm­ten Gebie­ten sind dadurch län­ger gewor­den. Umso wich­ti­ger ist es, auch die der sta­tio­nä­ren Behand­lung vor­ge­la­ger­ten Pro­zes­se zu opti­mie­ren, um so die Zeit bis zum Beginn der Behand­lung zu verkürzen.“