Arnsberger Feuerwehr zählt 10 unwetterbedingte Einsätze – Ursache von Hüttenbrand unklar
Arnsberg. Das angekündigte Unwetter, welches am Abend des 09. Juni von Frank- reich und den Benelux-Staaten nach NRW zog, verschonte auch die Stadt Arnsberg nicht gänzlich. Jedoch sind die Arnsberger um einiges glimpflicher davongekom- men, als zahlreiche andere nordrhein-westfälische Städte. Und auch im östlichen Hochsauerlandkreis schlug die Gewitter-Front härter zu, beispielsweise in der Stadt Brilon, wo nach Angaben der Rettungs-Leitstelle in Meschede der Schwerpunkt des Einsatzaufkommens im Kreisgebiet lag. Jedoch wurde in Arnsberg am späten Abend die DRK-Hütte im Hellefelder Bachtal aus noch ungeklärter Ursache ein Raub der Flammen. Mehrere Unwetter-Einsätze und ein Hütten-Brand Ab 17:17 Uhr wurde die Arnsberger Wehr zu mehreren durch den Sturm umgeknick- ten Bäumen in Arnsberg, Hüsten, Breitenbruch und Neheim alarmiert. Hierbei blo- ckierte ein Baum u.a. die Bundesstraße 229 von Breitenbruch in Richtung Möhnesee, und ein Baum beschädigte einen PKW in der Hüstener Eichendorfstraße. In Oeventrop musste um 22:52 Uhr ein Haus nach einem Blitzeinschlag vom Löschzug Oeventrop auf Brandnester untersucht werden, jedoch zum Glück ohne Befund. Während mehrere Einheiten der Arnsberger Wehr mit der Abarbeitung der vorste- henden Einsätze beschäftigt waren, wurde der Leitstelle der Brand der DRK-Hütte im Hellefelder Bachtal gemeldet. Die alarmierte Hauptwache Arnsberg stellte bei An- kunft an der Einsatzstelle einen ausgedehnten Brand der Hütte fest und ließ den Löschzug Arnsberg per Sirene alarmieren. Ebenso wurde auf Grund der problemati- schen Löschwasserversorgung an dem abgelegenen Schadensort das Wechsella- derfahrzeug aus Arnsberg mit 11.000 Litern Löschwasser nachgefordert.
Unter schwerem Atemschutz gingen mehrere Einsatz-Trupps mit C- Rohren vor und konnten den Brand schnell löschen. Zusätzlich leuchteten die Wehrleute den Einsatz- bereich aus, da das Gelände wegen des durch den Regen aufgeweichten Bodens schwierig zu begehen war. Anschließend untersuchten die Einsatzkräfte die Hütte auf verbliebene Brandnester mit einer Wärmebildkamera und befreiten die Hütte schließ- lich mit einem Hochleistungslüfter vom Brandrauch. Dieser Einsatz war nach rund zwei Stunden beendet, so dass die rund 35 Einsatzkräfte, die mit insgesamt Sieben Fahr- zeugen vor Ort waren, wieder in ihre Standorte einrücken konnten. Bürgermeister lobt die reibungslose Abarbeitung der Einsätze Bürgermeister Hans-Josef Vogel zog ebenfalls eine positive Bilanz der Auswirkungen des Unwetters in der Stadt Arnsberg und dankte der Feuerwehr am nächsten Morgen für die zügige und reibungslose Abarbeitung der Einsätze während der Sturmnacht: “Arnsberg ist noch einmal glimpflich davon gekommen, und unsere Feuerwehr hat sehr gute Arbeit geleistet. Für diesen großen Einsatz danke ich den überwiegend eh- renamtlichen Angehörigen der Arnsberger Wehr ganz herzlich!” Am Nachmittag des 10. Juni wurde dann ein Fahrzeug der Feuerwehr Arnsberg ge- gen 14:00 Uhr auf Veranlassung der Bezirksregierung Arnsberg als Teil einer sogenann- ten Bereitschaft der überörtlichen Hilfe größeren Umfanges mit sechs Wehrleuten aus Bruchhausen und drei Einsatzkräften aus Arnsberg zusammen mit anderen Wehren aus dem Hochsauerlandkreis sowie aus den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein in den Regierungsbezirk Düsseldorf entsandt. Dieser hatte auf Grund der dortigen mas- siven Schäden Unterstützung bei der Abarbeitung der mehreren hundert Einsatzstel- len aus anderen Regierungsbezirken angefordert. Die südwestfälische Bereitschaft wird in der Stadt Essen zum Einsatz kommen und dort die örtlichen Kräfte, die bereits stundenlang im Einsatz stehen, ablösen. DFV und VdF NRW: „Bezirksfeuerwehrbereitschaften sind wichtiges Instrument zur Be- wältigung von Groß-Schadenslagen.“ Auch der Deutsche Feuerwehrverband und der Verband der Feuerwehren in NRW betonen in einer gemeinsamen Pressemitteilung den Stellenwert des sehr gut organi- sierten Systems der überörtlichen Hilfe in NRW: „Diese Bezirksfeuerwehrbereitschaften sind ein wichtiges Instrument, um der Lage schnell wieder Herr zu werden“, sagt Stephan Neuhoff, der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein- Westfalen (VdF NRW). „Wir danken insbesondere allen Arbeitgebern, die Ehrenamtliche auch für Einsätze außerhalb ihrer Region freistellen.“ Diese so genannten Bezirksfeuerwehrbereitschaften nutzen auch Zivilschutzfahrzeuge des Bundes, die von den kommunalen Feuerwehren personell besetzt werden. Die Bundesfahrzeuge bei den Feuerwehren kommen, genauso wie das Technische Hilfswerk, bei flächen- deckenden Schadenslagen im ganzen Bundesgebiet zum Einsatz. „Am Donnerstag dieser Woche soll bei der Innenministerkonferenz in Bonn beraten werden, ob und in welchem Umfang der Bund den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern weiterhin Fahrzeuge zur Verfügung stellt. Wir lehnen die geplanten Kürzungen des Bundes bei der Beschaffung von Zivilschutzfahrzeugen strikt ab und sehen die Überalterung des Fahrzeugbestandes mit großer Sorge“, sagt Hans-Peter Kröger, Präsident des Deut- schen Feuerwehrverbandes (DFV). „Bund, Länder und Kommunen müssen beim Bevölkerungsschutz Hand in Hand arbeiten. Sonst lassen sich Katastrophen wie die der vergangenen Nacht nicht bewältigen“, bekräftigt Feuerwehr-Präsident Kröger.
Bildhinweis: Eindrücke von dem Einsatz an der DRK-Hütte im Hellefelder Bachtal.
(Quelle: Presse-Team der Feuerwehr Arnsberg, Deutscher Feuerwehrverband)