Schna­de­gän­ger kon­trol­lie­ren Nini­ves Grenzen

26. Juni 2017
von Redaktion

Orts­hei­mat­pfle­ger hält Vor­trag zum „Roten Kreuz von Niedereimer“
Arns­berg-Nie­der­ei­mer. Bei bes­tem Aus­flugs­wet­ter mach­ten sich am ver­gan­ge­nen Sams­tag um 10 Uhr die ers­ten Scha­de­gän­ger in Nie­der­ei­mer auf den rund 17 km lan­gen Weg um die alten Gemar­kungs­gren­zen zu kon­trol­lie­ren. Die ers­te Rast zur Erfri­schung erfolg­te in der Mit­tags­zeit in Brei­ten­bruch. Um 14 Uhr zog par­al­lel eine wei­te­re Grup­pe Schna­de­gän­ger, unter Betei­li­gung zahl­rei­cher Kin­der, los. Am Kett­ler­bach, ober­halb der Bruch­hau­ser Hude, tra­fen bei­de Grup­pen auf­ein­an­der. Hier konn­ten sich zuerst alle Wan­de­rer stär­ken und ein wenig erho­len bevor der Orts­hei­mat­pfle­ger Det­lev Becker einen Kurz­vor­trag zum „Roten Kreuz von Nie­der­ei­mer“ hielt. Mit die­ser Geschich­te hat es fol­gen­de Bewandt­nis: Am 28. Dezem­ber 1516, also vor etwas mehr als 500 Jah­ren, ermor­de­te Cracht Wulf von Lüding­hau­sen zu Füch­ten den Wer­ler Bür­ger­meis­ter Her­mann Lilie auf der Hüs­te­ner Land­stra­ße (heu­te still­ge­leg­te, ver­län­ger­te Sau­er­land­stra­ße) durch einen Flin­ten­schuss. Seit­her ran­ken sich vie­le unheim­li­che Geschich­ten um die­sen gewalt­sa­men Tod des ehr­ba­ren Edel­her­ren. Eine Sage und ein Gedicht befas­sen sich eben­falls mit die­sem Ereig­nis, wel­ches doch mehr oder weni­ger im Dun­kel der Geschich­te liegt. Fast an glei­cher Stel­le ereig­net sich tra­gi­scher Wei­se rund 460 Jah­re spä­ter der Mord an den bei­den Poli­zis­ten Bernd Kolb und Micha­el Göd­de durch einen bel­gi­schen Sol­da­ten. Bevor sich der gesam­te Schna­de­zug dann auf den Heim­weg mach­te, mach­ten drei Neu­zu­gän­ge Bekannt­schaft mit dem alt­her­ge­brach­ten „Poh­lä­sen“. Der Abschluss erfolg­te in tra­di­tio­nel­ler Wei­se an der SGV-Hüt­te am Stem­berg in Nie­der­ei­mer. Hier saßen die Teil­neh­mer noch lan­ge in gemüt­li­cher Run­de gesel­lig beisammen.

Det­lev Becker, für Dorf​in​fo​.de