Ortsheimatpfleger hält Vortrag zum „Roten Kreuz von Niedereimer“
Arnsberg-Niedereimer. Bei bestem Ausflugswetter machten sich am vergangenen Samstag um 10 Uhr die ersten Schadegänger in Niedereimer auf den rund 17 km langen Weg um die alten Gemarkungsgrenzen zu kontrollieren. Die erste Rast zur Erfrischung erfolgte in der Mittagszeit in Breitenbruch. Um 14 Uhr zog parallel eine weitere Gruppe Schnadegänger, unter Beteiligung zahlreicher Kinder, los. Am Kettlerbach, oberhalb der Bruchhauser Hude, trafen beide Gruppen aufeinander. Hier konnten sich zuerst alle Wanderer stärken und ein wenig erholen bevor der Ortsheimatpfleger Detlev Becker einen Kurzvortrag zum „Roten Kreuz von Niedereimer“ hielt. Mit dieser Geschichte hat es folgende Bewandtnis: Am 28. Dezember 1516, also vor etwas mehr als 500 Jahren, ermordete Cracht Wulf von Lüdinghausen zu Füchten den Werler Bürgermeister Hermann Lilie auf der Hüstener Landstraße (heute stillgelegte, verlängerte Sauerlandstraße) durch einen Flintenschuss. Seither ranken sich viele unheimliche Geschichten um diesen gewaltsamen Tod des ehrbaren Edelherren. Eine Sage und ein Gedicht befassen sich ebenfalls mit diesem Ereignis, welches doch mehr oder weniger im Dunkel der Geschichte liegt. Fast an gleicher Stelle ereignet sich tragischer Weise rund 460 Jahre später der Mord an den beiden Polizisten Bernd Kolb und Michael Gödde durch einen belgischen Soldaten. Bevor sich der gesamte Schnadezug dann auf den Heimweg machte, machten drei Neuzugänge Bekanntschaft mit dem althergebrachten „Pohläsen“. Der Abschluss erfolgte in traditioneller Weise an der SGV-Hütte am Stemberg in Niedereimer. Hier saßen die Teilnehmer noch lange in gemütlicher Runde gesellig beisammen.
Detlev Becker, für Dorfinfo.de