Rückschau – Auflösung der Regionalen Verkehrsleitzentrale (RVLZ) Arnsberg

Mit der Schaffung der Verkehrsleitzentrale für das gesamt Land Nordrhein-Westfalen in Leverkusen ist zugleich die über zwanzigjährige Geschichte der Regionalen Verkehrsleitzentrale (RVLZ) in Arnsberg zu Ende gegangen. Im Zuge organisatorischer Änderungen wurden die Aufgaben der RVLZ Arnsberg und der RVLZ Köln in der, neu errichteten, Verkehrszentrale (VZ) in Leverkusen zusammengefasst. Organisatorisch gehört die neue VZ dem Landesbetrieb Straßen NRW an. Dieser übernahm ab 29.4. 2013 die Verantwortung für die Schaltungen aller verkehrstelematischen Anlagen auf den Autobahnen in NRW. Ziel dieser Maßnahme ist u.a. eine Verbesserung des Baustellenmanagements und die Verringerung von Staus auf Autobahnen.

Die RVLZ Arnsberg nahm im Jahr 1991 in zwei Büroräumen der Bezirksregierung Arnsberg ihre Arbeit auf. Ab Januar 1992 waren sechs Operatoren, gemeinsam mit dem Leiter der RVLZ, Verkehrsingenieurs Franz J. Ditz, im Schichtdienst an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag für die RVLZ tätig. Zuletzt boten über 40 Bildschirme und eine entsprechende Anzahl an Rechnern und Servern den acht Operatoren eine ständige Übersicht über die Verkehrslage und alle 96 Anlagen.

In enger Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Landesbetrieb Straßen NRW und dem WDR haben die Operatoren der RVLZ Unfall-und Baustellen abgesichert, vor Glätte gewarnt und die Verkehrsteil- nehmer über Staus sowie zeitsparende Alternativstrecken informiert.

Zunächst überwachten und steuerten die Operatoren die zwei in Nordrhein-Westfalen bereits bestehenden Verkehrsbeeinflussungs- anlagen (VBA) auf der A43, der A45 (Nebelwarnanlage) und die Wechselwegweisung (WWW) zwischen dem Autobahnkreuz Wuppertal und dem Autobahnkreuz Münster. In den folgenden Jahren wurde die, auf Telematik basierende, Verkehrsbeeinflussung auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen kontinuierlich ausgebaut. Hinzu kamen Stauwarnanlagen, die durch mobile Anlagen an großen Autobahnbaustellen ergänzt wurden.

An 49 Autobahnauffahrten im Bereich besonders belasteter Streckenabschnitte (z.B. A40, A43) wurden Zuflussregelungen (ZFR) installiert. Diese dosieren, bei hohem Verkehrsaufkommen auf der Autobahn, mit Hilfe von Ampeln die Menge und die zeitliche Abfolge der zufließenden KFZ.

Seit dem Jahr 2006 ergänzen frei programmierbare Informationstafeln (dWiSta=dynamische Wechselverkehrszeichen mit integrierter Stauinformation) an verschiedenen Autobahnkreuzen die technischen Möglichkeiten, um den Verkehrsfluss zu steuern, die ebenfalls durch dir RVLZ in Arnsberg gesteuert wurden. Diese ermöglichen es die Autofahrer und Autofahrerinnen über Staus und ggf. Alternativrouten zu Informieren. Ergänzt durch drei mobile dWiSta ist deren Zahl inzwischen auf 21 gestiegen.

Die VBA A45 zw. dem AK Hagen und dem AK Westhofen wurde durch eine, mit Kameraunterstützung betriebene, temporäre Standspurfreigabe ergänzt und im Januar diesen Jahres in Betrieb genommen.

Gleichzeitig wurde das, von der RVLZ Arnsberg initiierte, Stauauswertesystem (SAS) installiert. Das SAS liefert allen, an der Planung von Autobahnbaustellen und neuen verkehrslenkenden Systemen, beteiligten Stellen wichtige statistische Daten zum Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen.