Psychisch krank – Was nun?

Vorbereitung des Aktionstages „Pro Psychische Gesundheit“ läuft auf Hochtouren
Arnsberg/Hochsauerlandkreis. Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer psychischen Erkrankung, die behandelt werden muss. Rund zehn Prozent der Fehltage der Berufstätigen gehen auf Erkrankungen der Psyche zurück. „Diese Erkrankungen müssen aus der Tabuzone herausgeholt werden“, findet Karl Josef Fischer, Psychiatriekoordinator des Gesundheitsamtes. Aus diesem Grund wird aktuell der Aktionstag „Mittendrin statt außen vor“ vorbereitet, der am 21. September 2016 ab 13.30 Uhr im Kreishaus in Meschede stattfindet.

Die MitarbeiterInnen der Selbsthilfekontaktstelle AKIS im HSK und der Kontakt- und Beratungsstellen für psychisch Erkrankte aus Arnsberg, Brilon, Marsberg, Meschede, Schmallenberg und Winterberg trafen sich für diese Vorbereitungen nun im Mescheder Kreishaus. Hintergrund des Aktionstages:

Insbesondere in den vergangenen zehn Jahren machen psychische Erkrankungen auch in Deutschland einen immer größeren Anteil im Diagnose- und Behandlungsspektrum aus. Obwohl sie viele betreffen, sind psychische Leiden ein heikles Thema. Für einen Bandscheibenvorfall hat jeder Verständnis – aber für eine Depression? Viele Menschen verstecken ihr seelisches Leid aus Angst davor, stigmatisiert zu werden.
 
„Das Motto „Mittendrin statt außen vor“ nehmen wir an diesem Tag wörtlich“, so Marion Brasch von der AKIS im HSK, „denn wir laden unsere Besucher dazu ein, diesen Tag gemeinsam mit uns zu gestalten – sich sowohl zu informieren als auch sich aktiv am Erfahrungsaustausch zu beteiligen“. Zum Auftakt der Veranstaltung wird Dr. med. Thomas Schlömer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, leitender Oberarzt der Tagesklinik Schmallenberg-Bad Fredeburg der LWL Klinik Marsberg, zum Thema „Psychisch krank- was nun?“ referieren.
 
Psychisch Kranke fühlen sich oft mit der Diagnose alleingelassen und ratlos. Wie steht es aber um die Chancengleichheit, wie geht mein Umfeld mit mir um, wie werde ich von anderen wahrgenommen, wie gestalte ich mein Leben? Fragen, die die Erkrankten selber, deren Angehörige und auch die professionellen Mitarbeiter aus dem Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigen. Provokante Thesen und Fragestellungen werden im Anschluss an den Vortrag zur Diskussion gestellt.
 
„Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, unseren Aktionstag zu besuchen und sich aktiv zu beteiligen“, freuen sich die MitarbeiterInnen der Beratungsstellen auf große Resonanz. Der Eintritt ist wie immer frei. Weitere Informationen zum Thema gibt es direkt bei der AKIS im HSK, unter Tel. 02931 9638-105 oder per E-Mail an selbsthilfe@arnsberg.de sowie online unter www.arnsberg.de/selbsthilfe.