Loka­le Agen­da: Schie­ne ist zen­tra­le Infrastruktur

29. April 2013
von Redaktion

rtb-holzzug07-grArns­berg – Neheim – Sun­dern Hoch­sauer­land.  Die Poli­tik ist nun gefor­dert für die Obe­re Ruhr­tal­bahn und für die Röhr­tal­bahn  Der Arbeits­kreis „Röhr­tal­bahn” der loka­len Agen­da 21 in Arns­berg und Sun­dern bewer­te­te beim April-Tref­fen der Grup­pe die aktu­el­le Lage um den Schie­nen­ver­kehr im HSK und beson­ders für Arns­berg und Sun­dern. Sehr erfreu­lich sind die inzwi­schen mit brei­ter poli­ti­scher Über­ein­stim­mung erfolg­te Ein­stu­fung der Röhr­tal­bahn zur Reak­ti­vie­rung für den Per­so­nen­ver­kehr ab 2015 und die Berück­sich­ti­gung der Röhr­tal­bahn bei der Pla­nung der neu­en Bahn­stei­ge am Bahn­hof Neheim-Hüs­ten. Doch den Wor­ten und Beschlüs­sen müs­sen nun Taten fol­gen! Die Bahn-Anbin­dung der Stadt Sun­dern nach Dort­mund wäre mög­lich, ein gutes Bei­spiel dafür ist der reak­ti­vier­te Bahn­an­schluss nach Bri­lon-Stadt, wovon nun sogar eini­ge Direkt­zü­ge ins Ruhr­ge­biet fah­ren. Das soll­te beson­ders für die Sun­derner Regi­on eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein, zumal die Röhr­tal­bahn lan­ge Jah­re in der Ver­kehrs­pla­nung des Lan­des völ­lig falsch bewer­tet wur­de, was ihre Reak­ti­vie­rung ver­zö­ger­te. Dar­um ver­folgt die Loka­le Agen­da 21 nun sehr auf­merk­sam die aktu­el­le Debat­te in Poli­tik und Medi­en um „Infra­struk­tur” im Hoch­sauer­land­kreis. Hier wird oft pau­schal von „Infra­struk­tur” gere­det, ohne kon­kre­te Pro­jek­te zu nen­nen. Die Bun­des- und Lan­des­po­li­tik soll­te nun end­lich kon­kret wer­den, sich bewe­gen und die nöti­gen Inves­ti­ti­ons­mit­tel für die Bah­nen im HSK frei­ge­ben. Denn „Ver­kehrs­in­fra­struk­tur-För­de­rung”, die im HSK beson­ders drin­gend ist, muß hier in unse­rer Regi­on nach Ansicht der loka­len Agen­da stär­ker als bis­her der Aus­bau des Bahn­ver­kehrs sein, um neben dem bis­lang domi­nie­ren­den Stra­ßen­ver­kehr mit einem zwei­ten leis­tungs­fä­hi­gen Ver­kehrs­trä­ger im Wett­streit der Regio­nen zu bestehen. Denn beim Stra­ßen­ver­kehr wer­den immer deut­li­cher die Pro­ble­me beim Erhalt der bestehen­den Infra­struk­tur, wie der A 45 und einer Viel­zahl von Land­stra­ßen. Deren Erhalt muß Vor­rang vor lang­wie­ri­gen Stra­ßen-Neu­bau­pro­jek­ten haben. Die Regi­on braucht näm­lich jetzt und in naher Zukunft drin­gend bes­se­re  Ver­kehrs­an­bin­dun­gen in die Bal­lungs­räu­me. Dar­um bie­tet sich nun die bal­di­ge Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn gera­de­zu an, der Ver­kehrs­weg ist näm­lich vor­han­den. Der inzwi­schen eben­falls oft beklag­te „Weg­zug” der jun­gen Leu­te aus der Regi­on soll­te die hie­si­ge Ver­kehrs­po­li­tik stark beschleu­ni­gen. Denn mit einer moder­nen und guten Bahn­an­bin­dung in die Bal­lungs­räu­me blei­ben vie­le jun­ge Leu­te in der Regi­on. Für die Behe­bung des Fach­kräf­te­man­gels wäre die moder­ne Eisen­bahn im HSK eben­falls ein sehr wich­ti­ger Plus­punkt, denn moder­ne Bahn­an­bin­dun­gen in Bal­lungs­räu­me machen länd­li­che Regio­nen attrak­tiv. Zu Bahn­mo­der­ni­sie­rung und ‑aus­bau gehört nach Ansicht der Agen­da 21 natür­lich die Obe­re Ruhr­tal­bahn, die durch­ge­hend zwei­glei­sig aus­ge­baut und bald schon elek­tri­fi­ziert wer­den muss, was eine Vor­aus­set­zung wäre für die Nut­zung durch Fern­zü­ge, die es ja frü­her auf die­ser Stre­cke gab. Auch das muss nach Mei­nung der Agen­da 21 unbe­dingt viel stär­ker von der Poli­tik, beson­ders im Ber­li­ner Bun­des­tag, ein­ge­for­dert wer­den, ins­be­son­de­re eine Ein­stu­fung der Obe­ren Ruhr­tal­bahn im vor­dring­li­chen Bedarf im neu­en Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2015. Denn pas­siert das nicht, dann neh­men ande­re Regio­nen ger­ne die Inves­ti­ti­ons­mit­tel und der HSK, Süd­west­fa­len und Nord­hes­sen gera­ten ins Hin­ter­tref­fen. Andern­orts in Deutsch­land wer­den Bahn­li­ni­en moder­ni­siert und elek­tri­fi­ziert, aber aus­ge­rech­net im Sau­er­land soll das nicht gesche­hen? Die loka­le Agen­da 21 appel­liert an die Bun­des- und Lan­des­po­li­tik, nun end­lich etwas für das Sau­er­land und Süd­west­fa­len zu tun, denn es ist eine wirt­schafts­star­ke Regi­on, die drin­gend bes­se­re Ver­kehrs­an­bin­dun­gen auf der Schie­ne braucht.