Leser­brief: Bun­des­re­gie­rung will die Bahn in Deutsch­land nach­hal­tig stärken

1. Juli 2017
von Redaktion

Sun­dern / Arns­berg. Die Dis­kus­si­on um die bal­di­ge Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn muss ergänzt werden,
da sind in den ver­gan­ge­nen Tagen sehr wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen auf Bun­des­ebe­ne gefallen,
die bis ins Röhr­tal wirken.
Auf den letz­ten Metern kommt nun die Ver­kehrs­po­li­tik der Gro­ßen Koali­ti­on der Bun­des­re­gie­rung groß heraus.
Da schei­nen tat­säch­lich Anre­gun­gen der Fach­po­li­ti­ker von CDU/CSU und von der SPD ange­kom­men zu sein,
z.B. vom SPD-Bahn­gip­fel im Dezem­ber 2016.

Mas­ter­plan „Bahn-Güter­ver­kehr“

Vori­ge Woche stell­te Ver­kehrs­mi­nis­ter Dob­rindt in Ber­lin den „Mas­ter­plan für Bahn-Güter­ver­kehr“ vor.
Nun end­lich will die Bun­des­po­li­tik die Bahn stär­ken, nach­dem sie es zuge­las­sen hat, dass auf der
Stra­ße die Trans­port­kos­ten um ca. 14 Pro­zent gesun­ken sind (z.B. wegen Mautsenkungen),
im Schie­nen­ver­kehr stie­gen aber die Trans­port­kos­ten um ca. 15 Pro­zent ; z.B. wegen hohen
Tras­sen­ge­büh­ren der Bahn—die Bahn muss für jeden Kilo­me­ter ca. vier Euro Gebüh­ren zahlen,
der Lkw zahlt nur ca. 14 Cent.
Da muss man sich nicht wun­dern, wenn die Stra­ßen vol­ler werden.
Sehr inter­es­sant ist am Mas­ter­plan für mehr Güter­ver­kehr auf der Schie­ne, dass Wirt­schafts­ver­bän­de daran
mit­ge­ar­bei­tet haben, z.B. der BDI (Bun­des­ver­band der Deut­schen Industrie).
Die Wirt­schafts­ver­bän­de wol­len mehr Kli­ma­schutz im Trans­port­we­sen und dar­um mehr Trans­port­an­tei­le der Bahn,
sogar vom völ­lig sau­be­ren, elek­tri­schen Güter­trans­port ohne CO2 ist die Rede,
von För­der­pro­gram­men des Kom­bi­ver­kehrs usw.
Dafür sol­len z.B. Hybrid-Loks auf Neben­stre­cken fah­ren, die nicht unter Strom sind.
Kurz­fris­tig wirk­sam kann bald die schon im Bun­des­haus­halt ein­ge­plan­te Sen­kung der Tras­sen­ge­büh­ren werden.
Wei­te­re Maß­nah­men wer­den folgen.
Das ist  wahr­schein­lich kein Wahl­kampf­ge­klin­gel, denn schon oft wur­den  klu­ge Vor­schlä­ge zur
nach­hal­ti­gen Ver­kehrs­po­li­tik mit mehr Bahn­ver­kehr gemacht, die dann aber spur­los verschwanden.
Das ist nun hof­fent­lich anders, denn der Mas­ter­plan zum Bahn-Güter­ver­kehr kommt spät, aber nicht zu spät.

För­de­rung des Bahn-Per­so­nen­ver­kehrs mit Trassenpreissenkungen

Und dann muss noch etwas erwähnt und wer­den, was den Per­so­nen­ver­kehr betrifft, wenn die
Röhr­tal­bahn reak­ti­viert wer­den sollte:
Die Alli­anz pro Schie­ne mel­det in ihrer aktu­el­len Pres­se­info, dass bei Gesprä­chen und Dis­kus­sio­nen beim
„Par­la­men­ta­ri­schen Abend“ in Ber­lin die Fach­po­li­ti­ker von CDU/CSU, SPD, Grü­ne und Lin­ke den
Per­so­nen­ver­kehr auf der Schie­ne mehr unter­stüt­zen wol­len, durch Sen­kun­gen der Trassenpreise
für Personenzüge.
Im  Euro­pa-Ver­gleich ist Deutsch­land mit das Schluss­licht (!), was die Bahn­nut­zung angeht.
Da sind  bei­spiels­wei­se die Schweiz und Öster­reich viel wei­ter und moder­ner aufgestellt.
Die Stär­kung des Bahn­ver­kehrs mit nied­ri­ge­ren Tras­sen­prei­sen  könn­te eine sehr inter­es­san­te Per­spek­ti­ve sein,
ver­bun­den mit Inves­ti­tio­nen in das Schienennetz,
z.B. für zügi­ge Reaktivierungen.
Der länd­li­che Raum  mit Wirt­schafts­stand­or­ten, Tou­ris­mus  u.a. erhält mehr Chan­cen und muss alles dafür tun,
die Bahn-Infra­struk­tur zu erhalten
und zu reak­ti­vie­ren. Es ist ein Glücks­fall, wenn Städ­te einen Bahn­an­schluss haben.

Leser­brief von Gerd Blo­me Sundern

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