Arnsberg hilft kurzfristig 150 Flüchtlingen
Arnsberg. Am Donnerstagnachmittag ging der Telefonanruf von Volker Milk, Regierungsvizepräsident der Bezirksregierung Arnsberg, bei Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel ein: „Wir müssen innerhalb von 26 Stunden in Arnsberg eine Notunterkunft des Landes für bis zu 150 Flüchtlinge schaffen und bitten dringend um Amtshilfe der Stadt Arnsberg.“
Seitdem läuft die Hilfe der Stadt Arnsberg auf Hochtouren. Am Freitag wurden bereits gegen 17 Uhr die ersten Flüchtlinge in der ehemaligen Pestalozzischule und deren Turnhalle untergebracht. Die Räume wurden zuvor hergerichtet, der Brandschutz wrde gesichert, Betten wurden besorgt. Letzteres stellte sich zunächst als kompliziert dar, da es in ganz Nordrhein-Westfalen kurzfristig kaum noch Betten gab.
Verschiedene Akteure arbeiteten bei der Vorbereitung Hand in Hand:
Stadtverwaltung, Arbeitersamariterbund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Hochsauerlandkreis, Feuerwehr Arnsberg und andere. Weitere Hilfe wurde vorbereitet. Hierzu zählen beispielsweise Verpflegung, ärztliche Untersuchungen, Bekleidung, Schuhe etc. Da es sich um eine Notunterkunft des Landes handelt, trägt das Land die Kosten.
Die Pestalozzi-Schule ist aktuell das einzige öffentliche Gebäude im Stadtgebiet, das von der Größe und Infrastruktur her für die kurzfristige Aufnahme einer so großen Anzahl an Menschen geeignet ist (Wasseranschlüsse vorhanden etc.). Ausdrücklich zu betonen ist hier aber, dass es sich um eine Nothilfe-Unterkunft handelt, das heißt, das Gebäude genügt den wichtigsten Ansprüchen für eine kurzzeitige Aufnahme der Menschen. Hauptziel hierbei ist es zunächst einmal, den Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Langfristig werden die Personen dann auf andere Städte umverteilt.
Arnsbergs Wehrführer Bernd Löhr bedankte sich am Samstag in einer E-Mail ausdrücklich bei den Feuerwehrangehörigen, die in ihrer Freizeit geholfen haben, diesen Kraftakt erfolgreich zu stemmen. Er
schreibt: „Ich möchte mich recht herzlich bei allen Einsatzkräften bedanken, die am gestrigen Freitag bei der spontanen Herrichtung der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Hüsten mitgeholfen haben. Die Feuerwehr der Stadt Arnsberg hat hiermit erneut ihre hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Auch wenn Bettenbau nicht zur Kernkompetenz der Feuerwehr gehört, hat sich gezeigt, dass auch diese Aufgabe durch eine strukturierte Abarbeitung von uns in Zusammenarbeit mit den anderen Hilfe leistenden Organisationen in kürzester Zeit bewältigt werden konnte. Ein sehr positives Signal war dabei der Einsatz von annähernd 50 Einsatzkräften aus fast allen ehrenamtlichen Einheiten im Stadtgebiet sowie den beiden hauptamtlichen Wachen. Herr Bürgermeister Vogel hat die Arbeit der Feuerwehr ausdrücklich gelobt und bedankt sich für das Geleistete.
Diesem Dank schließen sich Fachbereichsleiter Helmut Melchert und die Wehrführung an.“