Kooperation für das Mammographie Screening im Hochsauerlandkreis Klinikum Arnsberg investiert rund 500.000 EUR …

… in den Ausbau und die Sicherung der regionalen Brustkrebsvorsorge

Arnsberg. Ab Juli 2017 gibt es am Klinikum Arnsberg Standort, Karolinen Hospital eine neue Einheit für Mammographie Screening. Die Versorgung erfolgt im Rahmen des Programms der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe zur Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening.
Um die Brustkrebsvorsorge für die Frauen im Hochsauerlandkreis zu sichern und weiter auszubauen, haben das Klinikum Arnsberg und das MVZ Ev. Jung-Stilling Krankenhaus, eine Einrichtung der Diakonie in Südwestfalen, eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. „Gemeinsam wollen wir künftig an zwei Standorten im HSK Mammographie-Screening Untersuchungen anbieten. Das Klinikum Arnsberg wird hierfür die erforderlichen Räumlichkeiten, Einrichtungen, Geräte sowie auch das Praxispersonal stellen“ erläutert Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Arnsberg. „Programmverantwortlicher und für die Durchführung zuständiger Arzt ist der Radiologe Dr. Dieter Hebborn vom MVZ Jung-Stilling, der in gleicher Funktion bereits für das Mammographie-Screening im Kreis Olpe und im Kreis SiegenWittgenstein verantwortlich zeichnet und somit umfassende Erfahrung und Expertise einbringt“, ergänzte Bärbel Arwe, Geschäftsführerin MVZ Jung-Stilling.

Screening-Standort am Karolinen-Hospital eröffnet am 03.07.
Am 03. Juli 2017 eröffnet am Klinikum Arnsberg Standort, Karolinen Hospital (im Hochhaus hinter dem Karolinen-Hospital/ Stolte-Ley 9, 59759 Arnsberg) ein komplett neu eingerichteter Standort für das Mammographie-Screening. „Der Standort ist mit
einem hochmodernen digitalen Mammographie-Gerät ausgestattet, womit eine der derzeit besten Diagnose-Techniken zum Einsatz kommt. Hier haben wir in den letzten Wochen bereits rund 300.000 EUR in die Geräte- und Praxisausstattung investiert“ informierte Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Arnsberg.

Modernste Technik ermöglicht verbesserte Krebserkennung
Investiert wurde dabei, in ein Tomosynthese-Gerät, eine Art dreidimensionale Form der Mammographie. Die European Society of Breast Imaging (EUSOBI) nennt in ihren neuen Empfehlungen die digitale Brust-Tomosynthese (DBT) nicht lediglich eine mögliche Alternative zur Mammographie. Sie hält vielmehr fest: „Die DBT verbessert die Krebserkennung und verringert die Rückrufraute“, also die Rate der falschpositiven Befundungen. Die EUSOBI geht daher in Übereinstimmung mit 30 nationalen Fachgesellschaften davon aus, dass diese Bildgebung künftig bei der Früherkennung von Brustkrebs die Methode der Wahl werden wird. „Wir freuen uns den Frauen im HSK die Vorteile des neuen Verfahrens schon jetzt anbieten zu können“ so Dr. Norbert Peters, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde, Klinikum Arnsberg.

Weiterer Screening-Standort im oberen Sauerland in Vorbereitung
Um die Möglichkeiten der Brustkrebsvorsorge für Frauen aus dem oberen Sauerland zu verbessern ist vorgesehen, zusätzlich noch einen Screening-Standort an das bestehende MVZ in Bad Fredeburg anzugliedern. „Dafür werden wir nochmals rund 200.000 EUR in Geräte- und Praxisausstattung investieren. Im September 2017 soll auch dieser Standort dann seine Arbeit aufnehmen“ berichtete Kemper.

Unklare Befunde schnell abklären, um Angst zu nehmen
Um selbst kleinsten Auffälligkeiten auf die Spur zu kommen, werden die erstellten Mammographie-Aufnahmen dem geschulten Blick speziell ausgebildeter Ärzte unterzogen. Innerhalb von sieben Werktagen erhalten die Frauen dann eine schriftliche Mitteilung. Im Regelfall ist dies die Nachricht, dass sich beim Screening keine Auffälligkeiten fanden. „Erfahrungsgemäß zeigen sich bei drei bis fünf Prozent der Untersuchten Unregelmäßigkeiten. „In diesen Fällen laden wir die Frauen zu einer
Abklärung ein weiteres Mal in den Screening-Standort ein. In den meisten Fällen können wir dann eine Brustkrebserkrankung durch ergänzende Röntgen- und Ultraschallaufnahmen schnell ausschließen. Manchmal ist auch eine Gewebeprobe erforderlich – die sogenannte Stanzbiopsie“, so Dr. Hebborn, MVZ Jung-Stilling.

Vorstufen können mit schonenden Verfahren schnell entfernt werden
Studien zeigen, dass sich bei rund einem Prozent der im Screening untersuchten Frauen tatsächlich eine Brustkrebserkrankung oder eine Vorstufe davon findet. „Wir sind froh, den Frauen auch in diesen Fällen im zertifizierten Brustzentrum am Klinikum Arnsberg Unterstützung, Begleitung und eine qualitätsgesicherte medizinische Versorgung anbieten zu können, sagt Dr. Peters, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde, Klinikum Arnsberg.

Ärzte informieren im HSK über Screening-Programm
Um über die Vorteile des Screening-Programms zu informieren, werden der Programmverantwortliche Arzt, Dr. Hebborn, und Dr. Peters, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde in regelmäßigen Abständen Informationsveranstaltungen im Hochsauerlandkreis anbieten.

Ergänzende Informationen zum Mammographie-Screening
Das Mammographie-Screening ist ein Vorsorgeprogramm zur Früherkennung von Brustkrebs. Es richtet sich an alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Alle 2 Jahre haben Frauen dieser Altersgruppe gesetzlichen Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung der Brust. Die anspruchsberechtigten Frauen werden von der zentralen Stelle der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe automatisch angeschrieben und erhalten einen Terminvorschlag in dem für sie zuständigen Screening-Standort. Die Kosten der Untersuchung werden sowohl von den gesetzlichen als auch von den privaten Krankenkassen übernommen. Die Teilnahme ist freiwillig.
Das Mammographie-Screening-Programm hat das Ziel, Brustkrebs in einem so frühen Stadium zu entdecken, in dem der Tumor noch klein ist und die Lymphknoten noch nicht befallen hat. Dann haben Frauen beste Chancen auf eine günstige Prognose und schonende Behandlung.