Jeden kann es tref­fen – Dia­gno­se” Par­kin­son” im Alter von 30 , 40 oder 50 Jahren

31. Mai 2013
von Redaktion

1. Tref­fen der Selbst­hil­fe­grup­pe am 12. Juni in der Kli­nik Sorpesee

Hoch­sauer­land­kreis / Arns­berg. Par­kin­son ist kei­ne Alters­krank­heit mehr, wie frü­her ange­nom­men. Das mach­te Dr. Alex­an­der Simo­now, ärzt­li­cher Direk­tor der Neu­ro­lo­gi­schen Kli­nik Sor­pe­see, in sei­nem Vor­trag im Bür­ger­zen­trum Bahn­hof Arns­berg vor Betrof­fe­nen und Inter­es­sier­ten deut­lich. Par­kin­son kann erb­lich bedingt sein, in den meis­ten Fäl­len ist die Ursa­che jedoch unklar. Des­halb kann es jeden tref­fen – auch jun­ge Men­schen. Jun­ge Par­kin­son-Erkrank­te haben ganz ande­re Pro­ble­me als im Alter Betrof­fe­ne. Viel zu weni­ge Mit­bür­ger wis­sen, dass Par­kin­son heu­te kei­ne rei­ne Alters­er­kran­kung mehr ist, son­dern auch sehr jun­ge Men­schen tref­fen kann, ohne dass man die Ursa­che kennt. Etwa zehn Pro­zent der Betrof­fe-nen, erkran­ken vor dem 40. Lebens­jahr. Da auch bei jun­gen Pati­en­ten die Bewe­gungs­ko­or­di­na­ti­on nicht klappt, die­se also manch­mal zit­tern und „komisch” gehen, wer­den sie auto­ma­tisch als betrun­ken oder gar unter Dro­gen ste­hend ver­lacht. Der juve­ni­le Par­kin­son ist in Krank­heits­bild und –ver­lauf nicht mit dem Alters­par­kin­son ver­gleich­bar. Das gilt auch für Dia­gno­se und The­ra­pie. Die Neben­wir­kun­gen der Medi­ka­men­te wer­den mit der Zeit stär­ker und sind immer schwe­rer in den Griff zu bekom­men. Jun­ge chro­nisch Kran­ke haben zusätz­li­che Pro­ble­me sowohl in mensch­li­cher wie in sozia­ler, wirt­schaft­li­cher und part­ner­schaft­li­cher Hin­sicht. Die geis­ti­gen Fähig­kei­ten sind nicht betrof­fen. Sie sehen die Situa­ti­on klar und ent­wi­ckeln oft, da sie früh aus dem Erwerbs­le­ben schei­den, Min­der­wer­tig­keits- und Schuld­ge­füh­le. Da das Lei­den nicht ver­bor­gen wer­den kann, ten­die­ren vie­le  dazu, sich zu verstecken.

„Mit 43 Jah­ren habe ich die Dia­gno­se ” Par­kin­son” erhal­ten“, so Hei­ke Stach. „Das traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Am Anfang woll­te ich es gar nicht glau­ben, hat­te ich doch wäh­rend mei­ner Pfle­ge­aus­bil­dung gelernt, dass es sich um eine Alters­krank­heit han­delt. Ich sah mich schon zit­ternd im Roll­stuhl sit­zen mit Hil­fe beim Essen­an­rei­chen in Anspruch neh­mend. Ich begann, mich mit dem Krank­heits­bild des Jun­gen Par­kin­son-Erkrank­ten aus­ein­an­der­zu­set­zen und merk­te schon bald, dass ich den Aus­tausch zu gleich­ge­sinn­ten jun­gen Leu­ten brauch­te. Auf der Suche nach Selbst­hil­fe­grup­pen wur­de ich auch fün­dig, nur nicht für jun­ge Men­schen. Im Janu­ar die­sen Jah­res ver­deut­lich­te mir Dr. Simo­now  in einem per­sön­li­chen Gespräch, dass es immer mehr jun­ge Par­kin-son-Erkrank­te gebe. Des­halb habe ich mich auf sei­ne Anre­gung hin ent­schlos­sen, eine Selbst­hil­fe­grup­pe für jun­ge Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis zu grün­den“, erzählt Stach. „Es ist mir ein gro­ßes Anlie­gen, mit der Grün­dung der Selbst­hil­fe­grup­pe die Lebens­qua­li­tät von uns jun­gen Par­kin­son Erkrank­ten durch Hil­fe zur Selbst­hil­fe zu stär­ken, aber auch die All­ge­mein­heit auf unse­re Pro­ble­me auf­merk­sam zu machen, vor allem die behan­deln­den Ärz­te, um letzt­end­lich zustän­di­ge Stel­len von der Not­wen­dig­keit zu über­zeu­gen, geziel­te For­schungs­pro­jek­te stär­ker zu unter­stüt­zen.” Die Kli­nik Sor­pe­see Sun­dern und die Selbst­hil­fe­kon­takt­stel­le AKIS im HSK unter­stüt­zen das Vor­ha­ben von Hei­ke Stach zur Grün­dung der Grup­pe in Koope­ra­ti­on. Am 12. Juni soll der Gesprächs­kreis für jun­ge Par­kin­son Betrof­fe­ne, Bekann­te und Ange­hö­ri­ge nun um 18 Uhr in den Räu­men der Kli­nik Sor­pe­see (Lin­den­stra­ße 22, 59846 Sun­dern-Lang­scheid) star­ten.  Datum und Uhr­zeit der künf­ti­gen Tref­fen wer­den an die­sem Abend je nach Inter­es­se abge­stimmt. Inter­es­sier­te wen­den sich bit­te an Hei­ke Stach, Tel.: 02937/827246(ab 19 Uhr) oder die AKIS im HSK, Mari­on Brasch, Tel.: 02931 9638–105, e‑Mail: selbsthilfe@​arnsberg.​de.