Funkeln im Dunkeln" – polizeiliche Präventionsarbeit stößt auf reges Interesse

Arnsberg Die Altersgruppe der Seniorinnen und Senioren stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis am Mittwoch, den 24.02.2016, um 14.30 Uhr im APOLLO-Kino in Neheim. In Zusammenarbeit mit dem Kino-Betreiber und dem Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg war die Veranstaltung geplant worden. Für die Übermittlung der polizeilichen Botschaften nahmen die Verkehrssicherheitsberater der Polizei Hochsauerlandkreis einen eigens zum Thema produzierten Video-Clip zu Hilfe, der vor dem eigentlichen Hauptfilm den über 120 Kinobesuchern gezeigt wurde.
Darin treten die Senioren “Lotti” und “Kurt” in Form von Handpuppen auf. Auf diese Weise können auch sensible Themenbereiche angesprochen werden, ohne auf das Publikum “schulmeisterlich” oder “oberlehrerhaft” zu wirken. Nachdem “Lotti” und “Kurt” ihre Erlebnisse als schlecht erkennbare Fußgänger auf der Leinwand diskutiert hatten, fanden die entsprechenden Erläuterungen und anschaulich gemachten Beispiele der Polizeibeamten reges Interesse beim Publikum.
 
Unter dem Motto “Funkeln im Dunkeln” soll ein Gefahren-Bewusstsein erzeugt werden, wenn man als Fußgängerin oder Fußgänger in der Dunkelheit im Verkehr unterwegs ist und nur schwer von Autofahrern erkennbar ist. Tragische Aktualität bekam die Veranstaltung durch einen Verkehrsunfall vom 18. Februar 2016 in Meschede, bei der eine 78-jährige Fußgängerin um 18.40 Uhr beim Überqueren der Briloner Straße von einem PKW erfasst und schwer verletzt wurde. Sie war in der Dunkelheit offenbar zu spät als Fußgängerin erkannt worden.
 
Eindrucksvoll konnte die enorme Wirkung von reflektierenden Kleidungsstücken oder von eigens verwendeten Reflektoren dargestellt werden, die aus nahezu “unsichtbaren” Fußgängern deutlich erkennbare Personen werden lässt. Auf diese Weise, so hofft die Polizei, kann der eine oder andere Unfall mit oft schweren Folgen für die Fußgänger verhindert werden. Hierbei geht es nicht um die Frage der Verursachung eines Verkehrsunfalls, sondern vielmehr um den bestmöglichen Schutz vor einem derartigen Fall.
 
Eine dunkel gekleidete Person (siehe Bild) wird in der Dämmerung erst sehr spät gesehen. Schon bei etwa 50 km/h kann ein Autofahrer nicht mehr rechtzeitig anhalten, wenn plötzlich ein Fußgänger vor ihm auftaucht. Eine heller gekleidete Person (siehe Bild) wird ab einer Entfernung von 40 Metern erkennbar. Autofahrer, die mit 70 km/h unterwegs sind, können nicht mehr rechtzeitig anhalten, wenn die Person überraschend im Blickfeld erscheint. Eine Person mit Reflektoren (siehe Bild) wird dagegen schon aus 150 Metern Entfernung gesehen. Autofahrer können rechtzeitig anhalten – es bleibt ein lebensrettender Sicherheitsabstand.
 
In der Pause und nach der Vorführung des Hauptfilms standen die Polizeibeamten für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Dabei entwickelten sich sehr anregende Gespräche. Weitere Veranstaltungen zu anderen Themenbereichen sind in Planung.
 
Hinweis: Die Video-Clips mit LOTTI und KURT behandeln unterschiedliche Präventions-Themen. Die Serie der Video-Clips wurde durch die Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis mit Unterstützung des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW erstellt und steht allen Polizei-Behörden in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.