Ortsheimatpfleger vermittelt Besichtigung
Arnsberg-Niederemer (Hochsauerland)Vor einigen Tagen besuchte eine Gruppe von 30 Franzosen die Möhnetalsperre. Die Männer und Frauen fanden sich zuerst im Kraftwerk unterhalb der Mauer ein. Hier informierte Frau Gisela Schladör vom Ruhrverband, nach einem einführenden Film, allgemein über die Talsperre und ihre Aufgabe. Danach führte sie die Teilnehmer in die Tunnelröhre tief in das Innere der Sperrmauer, welche dann einen außergewöhnlichen Einblick freigab. Fast zwei Stunden verbrachten die Franzosen an und in der imposanten Möhnetalsperre. Bevor es wieder in Richtung Hemer ging wurde noch schnell ein Erinnerungsfoto vor der Sperrmauer gemacht. Die Besichtigung der Möhnetalsperre hatte Niedereimers Ortsheimatpfleger Detlev Becker, der seit 2010 mit den Eheleuten Hessling aus Hemer in Kontakt steht, vermittelt. Bereits am Vormittag hatten die Franzosen die Gedenkstätte „Wewelsburg“ bei Paderborn besichtigt.
Die französische Reisegruppe war auf Einladung der Eheleute Regine´ (eine gebürtige Französin) und Karl-Heinz Hessling aus Hemer ins Sauerland gekommen. Die Gruppe bestand aus Familienangehörigen ehemaliger französischer Kriegsgefangener bzw. Zwangsarbeiter die während des 2. Weltkrieges im Stalag VI A Hemer (Stammlager für Kriegsgefangene) untergebracht waren. Die Väter und Großväter mussten unter anderem beim Wiederaufbau der, durch die Royal Air Force, im Jahre 1943 zerstörten Möhnetalsperre sowie der Gleisanlagen helfen.
Detlev Becker hatte bereits im Jahre 2010 mit der Familie Lecuyer die Orte besucht, wo ihr Vater während der Kriegsjahre als Gefangener im Raum Arnsberg für die Nazis Arbeiten verrichten musste bzw. untergebracht war.
Detlev Becker, für Dorfinfo.de
FOTO: Die französische Reisegruppe vor der gewaltigen Sperrmauer, mittendrin die Eheleute Hessling und Niedereimers Ortsheimatpfleger Detlev Becker