Experten aus drei Bundesländern begutachten die Ruhrrenaturierung VertreterInnen von Bezirksregierungen, Landkreisen und Städten

Arnsberg. Im Rahmen einer zweitägigen Exkursion informierten sich am Dienstag und Mittwoch rund 25 VertreterInnen von Bezirksregierungen, Landkreisen und Städten aus Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen über die Renaturierungsmaßnahmen an der Ruhr in Arnsberg und Gewässern im Arnsberger Wald.

Bei regnerischem, windigem Wetter stellte zunächst Joachim Drüke, Bezirksregierung Arnsberg, die Maßnahmen an der Heve in Möhnesse-Neuhaus und der Kleinen Schmalenau im Arnsberger Wald vor. Dabei erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr über den aufwändigen Prozess, europäische Fördergelder im Rahmen eines „Life-Projektes“ zu erwerben. Die Umsetzung erfolgte durch die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) Soest unter Mitwirkung des Lehr- und Versuchsforstamtes Arnsberger Wald und der Neuen Arbeit Arnsberg. Vorgeführt wurde dann, wie alte Bachverläufe aufgefunden, rückverlegt und in ihrem Lauf verändert werden. Die Beteiligten zeigten auch, wie Uferbereiche entfichtet werden.

Danach ging es an die Ruhr in Arnsberg. Ab der „Tütenbrücke“ in Alt Arnsberg wurde die Ruhr bis zur Jägerbrücke mit dem Fahrrad abgefahren. Die 2004 begonnen Renaturierungen an der „Mengen Wiese“ bis hin zur Rundturnhalle brachte Dr. Gotthard Scheja, Leiter des Arnsberger Umweltbüros, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern näher. Dabei ging er auch auf die Beteiligung der Bürger und insbesondere der Angelvereine ein. Hochwasserschutz war neben der ökologischen Verbesserung eine der treibenden Federn für diese innerstädtischen Maßnahmen. Das Exkursionsprogramm endete am Dienstag mit einem Blick von der Jägerbrücke auf die dortige Renaturierung. Nach einem Zwischenstopp am historischen Weinberg wurden am Abend die Sehenswürdigkeiten der Altstadt unter Führung von Rolf Dietz (Altstadtverein) ins Auge gefasst.

Der Mittwoch begann, wiederum auf dem Rad, an der Fischtreppe bei Niedereimer. Hier ging es um Maßnahmen der Durchgängigkeit von Gewässern und darum, wie man diese erreichen kann. Auch mögliche Optimierungsvorschläge wurden thematisiert.

Entlang des Ruhrtalradwegs waren die Maßnahmen an der Ruhr in Hüsten, der Mündungsbereich der Röhr und das Binnerfeld weitere Stationen. Im R-Cafe informierte Ulrich Detering (Bezirksregierung Arnsberg) schließlich über die Maßnahmen an der Ruhr in der Ruhraue am Füchtener Bogen. Dr. Gotthard Scheja wiederum sprach über die Hintergründe und Erfolge der Ruhrrenaturierung in Arnsberg. Den Abschluss bildete am späten Nachmittag die Besichtigung des kürzlich fertig gestellten Verzweigungsgerinnes in Wickede.

Fazit: Die TeilnehmerInnen waren beeindruckt von dem Gesehenen und den fachkundigen Erläuterungen. Dr. Wilhelm Süßmann, Leiter der Exkursion, fasste die Erlebnisse der beiden Tage mit den Worten zusammen: „Hier kann man auf beeindruckende Weise erleben, wie Gewässer zum Wohl der Natur und der Menschen umgestaltet werden können und welch großer Nutzen daraus entsteht – eine in Deutschland sicherlich einmalige Situation.“