Erfundene Unfallflucht; Zeugin hilft nach Presseaufruf Polizei bei der Aufklärung

Erfundene Unfallflucht; Zeugin hilft nach Presseaufruf Polizei bei der Aufklärung

Arnsberg (Hochsauerland) Am 18. Juli soll es gegen 18:30 Uhr zu einer Verkehrsunfallflucht auf der Bundesstraße 7 bei Bachum gekommen sein (wir berichteten am 19.07.). Ein unbekanntes rotes Fahrzeug mit HSK-Kennzeichen hätte überholt und dadurch einen entgegenkommenden Lkw-Fahrer gefährdet. Der 61-jährige Fahrer gab an, er hätte nach rechts ausweichen müssen, um einen Unfall zu verhindern. Dabei sei er in die Leitplanke gefahren. Die Polizei bat daraufhin in einer Pressemitteilung, Zeugen, die den Unfall beobachtet hätte, sich zu melden. Das tat auch eine 26-jährige Zeugin aus Arnsberg, die die Mitteilung gelesen hatte. Ihre Aussage brachte den entscheidenden Hinweis. Was sie jedoch zu sagen hatte, ließ die Verkehrsunfallflucht in einem ganz anderen Licht erscheinen. Ihren Angaben zu Folge hatte sie gesehen, wie an der genannten Stelle ein LKW in die Leitplanke gefahren ist. Allerdings passierte dies rund eine dreiviertel Stunde vor der berichteten Unfallzeit und gänzlich ohne Fremdverschulden.

Sie hielt es aber für recht unwahrscheinlich, dass an der gleichen Stelle, nur knapp eine Stunde später, ein ähnlicher Lkw in die Leitplanke gefahren ist und setzte sich daher mit der Polizei in Verbindung. Die Auswertung des Fahrtenschreibers des LKW bestätigten die Angaben der Zeugin. So geht die Polizei jetzt davon aus, dass der LKW-Fahrer von allein in die Leitplanke gefahren ist. Dann ist er zunächst weiter gefahren, um eine dreiviertel Stunde später wieder an die Unfallstelle zu fahren und von dort die Polizei zu anzurufen, um eine vermeintliche Unfallflucht anzuzeigen. Daher ermittelt die Polizei jetzt nicht nur wegen Vortäuschens einer Straftat gegen den Lkw-Fahrer, sondern auch wegen Verkehrsunfallflucht, da er sich zunächst unerlaubt von der Unfallstelle entfernt hatte.