Ein „State­ment” zum Sauerlandmuseum

2. April 2015
von Redaktion

Hoch­sauer­land­kreis. Arnsberg.

Gewal­ti­ges Sau.-Mus.! – Muse­ums­an­bau soll mit der Brech­stan­ge durch­ge­knüp­pelt werden!

Wir erin­nern uns.

Es soll­te ein rie­si­ger Anbau in den Berg ent­ste­hen. Trotz vie­ler mah­nen­der Hin­wei­se, dass das tech­nisch sehr schwie­rig wer­den wür­de, beschloss der Kreis­tag auf Betrei­ben der Mehr­heits­frak­ti­on, das gigan­ti­sche Werk durch­zu­füh­ren. Dabei soll­te ein Teil des Anbaus im Berg ver­schwin­den und der Rest optisch eine „Ver­schmel­zung“ mit dem Hang erfah­ren. Zu deren Unter­stüt­zung soll­te die Fas­sa­de mit hei­mi­scher Grau­wa­cke ver­klei­det wer­den. Gestor­ben ist die­se Vari­an­te dann nach teu­rer Pla­nung auf­grund der viel zu hohen Kos­ten. Bren­ne Geld, bren­ne und ruhe sanft Projekt!

Jetzt geht das Spiel­chen wie­der los nach dem Mot­to: Was wir wol­len, das wol­len wir! Egal, wie sinn­voll es ist!

War das tote Pro­jekt schon ein Mons­trum, so ist das auf Wei­sung der ope­ra­ti­ven Ver­wal­tung vom Archi­tek­ten nun erar­bei­te­te noch viel gewal­ti­ger, aller­dings bei rd. einem Vier­tel weni­ger Nutz­flä­che! Aber trotz­dem sol­len die ver­folg­ten Zie­le erreicht wer­den. Ja bitt­schön, war­um soll­te es denn dann vor­her grö­ßer sein?

Jetzt aber mal ins Detail.

Viel war die Rede davon, dass die frü­he­re Bebau­ung an die­sem Ort häss­lich gewe­sen und wie gut es doch sei, dass sie ver­schwun­den ist. Was jetzt ent­ste­hen soll, ist lt. Archi­tekt „zeit­ge­nös­sisch“, aber nach Mei­nung Vie­ler an Geschmack­lo­sig­keit kaum zu überbieten!

Es ent­stün­de ein gewal­ti­ger Klotz aus Beton, der – wie beim toten Pro­jekt zuvor schon geplant – mit Grau­wa­cke „unkennt­lich“ gemacht wer­den soll. Aller­dings dürf­te das wohl kaum gelin­gen, denn das „Ding“ stün­de mit sei­ner Höhe von eini­gen Geschos­sen nicht mehr im Hang, son­dern in gehö­ri­gem Abstand davor! Zudem hät­te es eine kan­ti­ge Form, die sich kaum har­mo­nisch in die Umge­bungs­be­bau­ung ein­fü­gen dürf­te. Ein davor ste­hen­der Betrach­ter auf der Ruhr­stra­ße wür­de den Ein­druck haben, er befän­de sich vor der Eiger-Nord­wand, denn genau­so fel­sig und unbe­zwing­bar erschie­ne ihm die­ser Koloss! Um vom Lands­ber­ger Hof dahin­ter wenigs­tens den Schorn­stein sehen zu kön­nen, müss­te er weit zurück tre­ten. Die vir­tu­el­le Ansicht von der Klos­ter­brü­cke aus, bei der aber der Lands­ber­ger Hof auch nur frag­men­tär zu sehen ist, wäre aber wohl noch die bes­te und zugleich die ein­zi­ge, die die Kreis­ver­wal­tung sich traut, zu veröffentlichen!

Ganz außer Sicht geblie­ben ist bei allen Pla­nun­gen anschei­nend bis­her die Infra­struk­tur. Wo sol­len denn all die vie­len Besu­cher ihre Autos par­ken und die vie­len Rei­se­bus­se die erwar­te­ten Strö­me von Kunst­lieb­ha­bern ein- und aus­stei­gen lasen?

Wenn jetzt nicht öffent­li­cher Druck gegen die Gigan­to­ma­nie und Ver­bohrt­heit eini­ger Poli­ti­ker ent­steht, dann wird Arns­berg dem­nächst wie­der um etwas Schö­nes rei­cher sein, um eine schö­ne Sch…

PM der Kreis­tags­frak­ti­on Die Lin­ke, Joa­chim Blei