Blitzeinschlag in Kirchturm

Arnsberg Bruchhausen. (Hochsauerland) Während eines Gewitters kommt es nach einem Blitzeinschlag in den Turm der Kirche in Arnsberg-Bruchhausen zu einer starken Rauchentwicklung aus der Klangöffnung des Glockenstuhles. Ein aufmerksamer Nachbar kann den Organisten der Kirche, welcher zufällig aus einer Pfarrgemeinderatssitzung kommt, auf die immer stärker werdende Rauchentwicklung aufmerksam machen. Der Organist geht daraufhin in den Glockenturm, um den Brandherd zu lokalisieren. Bei seiner Erkundung öffnet er die Brandschutztür zwischen Kirchturm und Kirchenschiff und setzt diese mit einem Keil fest. Dies hat zur Folge, dass der dichte Brandrauch ungehindert in das Kirchenschiff vordringen kann. Die Leitstelle Meschede wird von dem Nachbarn über den Brand und den seit einiger Zeit in der Kirche vermissten Organisten per Notruf informiert und alarmiert daraufhin den Löschzug Bruchhausen sowie die Drehleiter der Hauptwache Arnsberg. Dies war glücklicherweise nur das Szenario einer Übung, die der Löschzug Bruchhausen am Montag, den 07.07.2014 durchgeführt hat und bei der es eine nicht alltägliche Einsatzlage zu bewältigen galt. Der ersteintreffende Bruchhausener Gruppenfüh- rer beorderte nach der Lageerkundung einen Angriffstrupp unter Atemschutz zur Menschenrettung in den Kirchturm. Ein zweiter Angriffstrupp unterstützte den ersten Trupp und übernahm die Brandbekämpfung im Turm. Von außen wurde ein Lösch- angriff über die Drehleiter vorgenommen. Zwei weitere Einsatzkräfte wurden als Sicherheitstrupp bereitgestellt. Die Wasserversorgung erfolgte von einem Unterflurhydranten und aus einem in der Nähe befindlichen Teich. Dabei wurde zur Sicherheit, und um dem Druckverlust bei der Wasserförderung an den hoch gelegenen Brandort entgegenzuwirken, eine Tragkraftspritze zur Verstärkung in die Schlauchleitung eingebaut. Damit das Kirchen- schiff möglichst schnell vom Brandrauch befreit werden konnte, wurde ein Hochleistungslüfter in Betrieb genommen. Zeitgleich brachten die restlichen verfügbaren Ein- satz-Trupps alle wertvollen Gegenstände aus der Kirche in Sicherheit.
Dieses Übungsszenario geht auf den Brand des Turms einer Essener Kirche vom 03.01.2014 zurück. Auf Grund der enormen Höhe des Turms konnte die Feuerwehr seinerzeit mit ihrer Drehleiter, die eine Einsatzhöhe von 23 Metern hat, den Brandherd von außen nicht erreichen, sodass der Kran eines Privatunternehmens bereitgestellt werden musste. Selbst der Teleskopmast der Berufsfeuerwehr Dortmund mit 54 Metern Einsatzhöhe erwies sich damals als zu niedrig. Die Übung an der Bruchhausener Kirche war vor diesem Hintergrund ein besonderer Wunsch des Kirchenvorstandsmitglieds Norbert Hollmann. Nach der Übung bedankte sich der Bruchhausener Löschzugführer Benjamin Hugo beim Kirchenvorstand für die Übungsgelegenheit an diesem besonderen Objekt und für die Möglichkeit einer anschließenden Besichtigung des Kirchturmes und des Glockenstuhles. Der Löschzug plant, sich dieses Übungsobjekts in den kommenden Jahren mit variierenden Szenarien wiederholt zu widmen. Ein besonderer Dank ging ab- schließend an die beiden Bruchhausener Wehrmänner Christian Linke und Ludger Luig, welche die Übung ausgearbeitet hatten.
Der Löschzug Bruchhausen macht in diesem Zusammenhang auf seinen traditionellen Tag der offenen Tür am 16. August aufmerksam, anlässlich dessen unter anderem auch wieder einige interessante Fahrzeuge ausgestellt werden. Die Blauröcke freuen sich auf zahlreiche Besucher aus Nah und Fern. Weitere Informationen folgen im Vorfeld der Veranstaltung.
(Quelle: BI Christoph Vorderwülbecke, Öffentlichkeitsbeauftragter des LZ Bruchhausen)