Betrug durch fal­schen Polizeianruf

3. November 2016
von Redaktion

polizei1Arns­berg  Am Mitt­woch­abend wur­de eine 70-jäh­ri­ge Frau aus Arns­berg Opfer eines Betru­ges. Die Täter gaben sich als Poli­zis­ten aus. Gegen 21 Uhr klin­gel­te das Tele­fon bei der Dame. Auf dem Dis­play erschien die Num­mer 0 29 31 – 110. Ein Mann stell­te sich am Tele­fon als Poli­zist vor und erklär­te, dass die Han­dy­aus­wer­tung einer rumä­ni­schen Ein­bre­cher­ban­de ergab, dass zwei Täter unter­wegs zur Wohn­an­schrift der Frau wären und ein Ein­bruch unmit­tel­bar bevorsteht.

Der Mann rief nun regel­mä­ßig bei der Frau an, frag­te nach ihrem Befin­den, gab Anwei­sun­gen die Woh­nung zu ver­schlie­ßen und erklär­te, dass die Poli­zei das Haus ver­deckt umstellt habe um die Täter fest­zu­neh­men. Gegen 00.45 Uhr mel­de­te sich der Täter erneut. Er gab an einen Kol­le­gen zur Haus­tür zu schi­cken. Die­sem soll­te sie sicher­heits­hal­ber die Wert­ge­gen­stän­de wie Bar­geld und Schmuck aus dem Haus über­ge­ben. Hier­zu wur­de ein Code­wort ver­ein­bart. Tat­säch­lich klin­gel­te es kurz dar­auf an der Haus­tür und ein Mann sag­te das ver­ein­bar­te Wort. Die Frau öff­ne­te die Tür und über­gab dem fal­schen Poli­zis­ten eine Tasche mit Schmuck und einem fünf­stel­li­gen Bar­geld­be­trag. Die Wert­sa­chen soll­ten nach einer hal­ben Stun­de zurück­ge­ge­ben wer­den. Nach eini­gen Stun­den infor­mier­te die Frau die ech­te Poli­zei. Von der Beu­te und den Tätern fehlt bis­lang jede Spur.

Der Mann an der Haus­tür kann wie folgt beschrie­ben wer­den: Etwa 1,80 Meter groß; graue Woll­müt­ze; Horn­bril­le; dunk­le Klei­dung Die Kri­mi­nal­po­li­zei hat die Ermitt­lun­gen über­nom­men und fragt: Wer hat in der Nacht zum Don­ners­tag gegen 00:45 Uhr ver­däch­ti­ge Fest­stel­lun­gen im Bereich des Kreis­ver­kehr an der Klos­ter­brü­cke machen kön­nen? Hat mög­li­cher­wei­se ein frem­des, aus­wär­ti­ges Fahr­zeug in dem Bereich geparkt? Hin­wei­se nimmt die Poli­zei in Arns­berg unter 02932 – 90 200 entgegen.

 

Lei­der sind immer wie­der Betrü­ger unter­wegs, die den Namen der Poli­zei für kri­mi­nel­le Zwe­cke miss­brau­chen. Dabei nut­zen sie gefälsch­te Dienst­aus­wei­se, ver­sen­den raf­fi­niert gefälsch­te E‑Mails oder bie­ten über­teu­er­te und nutz­lo­se tele­fo­ni­sche Ein­bruch­schutz­be­ra­tung. Die Betrü­ger haben es vor allem auf eines abge­se­hen – das Geld ihrer Opfer. Mit fal­schen Dienst­aus­wei­sen bei­spiels­wei­se gelan­gen die Kri­mi­nel­len unter einem offi­zi­el­len Vor­wand in die Woh­nun­gen ihrer Opfer, um dort Schmuck und Bar­geld zu steh­len oder for­dern Bar­geld unter den haar­sträu­bends­ten Begründungen.

 

In dem Arns­ber­ger Fall han­delt es sich um einen neu­en Trick der

Betrü­ger: Sie rufen ihre Opfer unter der Not­ruf­num­mer 110 an, um die­se vor einem geplan­ten Dieb­stahl zu war­nen. Die Bewoh­ner erhal­ten den Tipp, das gesam­te Bar­geld im Haus zu sam­meln, um es von einem Kri­mi­nal­be­am­ten abho­len und an einen „siche­ren Ort” brin­gen zu las­sen. Selbst­ver­ständ­lich ver­spre­chen sie, das Geld zurück­zu­brin­gen, wenn die Gefahr gebannt ist. Durch die­se Vor­ge­hens­wei­se haben die Betrü­ger schon fünf­stel­li­ge Sum­men erbeutet.

 

Mit die­sen Tipps der Poli­zei kön­nen Sie sich vor Trickbetrügern

schüt­zen:

 

- Las­sen Sie Unbe­kann­te vor Ihrer Woh­nungs­tür: Sie sind

grund­sätz­lich nicht ver­pflich­tet, jeman­den unan­ge­mel­det in Ihre

Woh­nung zu lassen.

- For­dern Sie von angeb­li­chen Amts­per­so­nen, zum Beispiel

Poli­zis­ten, den Dienstausweis.

- Rufen Sie beim gerings­ten Zwei­fel bei der Behör­de an, von der

die angeb­li­che Amts­per­son kommt. Suchen Sie die Telefonnummer

der Behör­de selbst her­aus oder las­sen Sie sich die­se durch die

Tele­fon­aus­kunft geben. Wich­tig: Las­sen Sie den Besucher

wäh­rend­des­sen vor der abge­sperr­ten Tür war­ten. Scheu­en Sie sich

auch nicht bei guten Freun­den oder Ange­hö­ri­gen nachzufragen.

- Geben Sie am Tele­fon kei­ne Details zu Ihren finanziellen

Ver­hält­nis­sen preis. Auch die auf dem Dis­play erscheinende

Num­mer 110 ist nicht sicher. Für Betrü­ger ist es ein geringer

Auf­wand die Tele­fon­num­mer als 110 erschei­nen zu lassen.

- Über­ge­ben Sie nie­mals Geld oder ande­re Wert­ge­gen­stän­de an

unbe­kann­te Personen.