Begeistert von gegenseitiger Herzlichkeit und von Musik

Internationales Chorprojekt der Kirchenkreise Arnsberg und Soest

Arnsberg / Rüthen Soest. 14 Tage Trommeln, Klavier Spielen, Singen und Tanzen in der Jugendherberge in Rüthen. Kommunal liegt sie auf Soester, kirchlich auf Arnsberger Gebiet, – ein idealer Ort also für ein Internationales Chorprojekt, das beide Kirchenkreise mit ihren afrikanischen Partnern veranstalten. 30 Afrikaner und 14 Deutsche tummeln sich in den Räumen der Herberge und auf dem Gelände draußen. Die Fenster des Probenraumes sind weit geöffnet. Der vielstimmige und kräftige Gesang breitet sich aus – er dringt bis an die Ohren von Rolf Gockel, Leiter des Rüthener Kulturrings. Begeistert von den Klängen lud er die internationale Sängergruppe spontan zur öffentlichen Generalprobe vor der Tournee durch die beiden Kirchenkreise ins Rüthener Rathaus ein.
Die Afrikaner sind aus den Kirchenkreisen Ihembe in Tansania und Grand Nord in Kamerun angereist. Eigene Musikstücke haben sie einstudiert, genau wie die singbegeisterten Deutschen aus den Kirchenkreisen Arnsberg und Soest. Aus diesen Puzzlesteinen setzen die beiden Kirchenmusiker Roger Bretthauer und Gerd Weimar während der Proben ein Klangbild zusammen. Und das funktioniert. „Ich war ganz begeistert nach der ersten Probe“, Roger Bretthauers Augen glänzen, wenn er sich erinnert. „Wir haben ein Stück von Bach gesungen. Aufmerksam haben die Afrikaner Text und Melodie nachgesprochen und gesungen und dann eigene Rhythmen dazu getrommelt und Oberstimmen darüber gesungen.“ Auch die Deutschen lernen von den Afrikanern. „Für die ist es selbstverständlich stehend zu singen“, sagt Gerd Weimar, „wir brauchen zum Proben keine Stühle.“ Die afrikanischen Stimmen sind viel kräftiger als die deutschen. Die klingen für afrikanische Ohren ganz nah am Himmel, so hell und leicht sind sie. Katharina Loot, Sängerin im Projektchor und im Südwestfälischen Kammerchor, hat herausgefunden, dass das kräftige Singen aus der Brust nur funktioniert, wenn man singt und sich bewegt.
Die ersten Tage waren schon ein voller Erfolg. Die Herzlichkeit der Gäste begeistert die Gastgeber. Diese wiederum zeigen ihre Hilfsbereitschaft. Denn das Gepäck der Kameruner ist auch nach fünf Tagen noch nicht angekommen. In der Jugendherberge wurden gesammelte Kleidungsstücke gewaschen und auf Büschen und Zäunen getrocknet. „Doch keiner meckert“, stellt Gerd Weimar fest. „Zu kritisieren sind nur die Behörden“, findet Superintendent Alfred Hammer, der begeistert ist vom Einsatz der haupt- und ehrenamtlichen Mitglieder der Partnerschaftsausschüsse. „Die Behörden haben die Einreise so schwer gemacht. Der Kirchenkreis Arnsberg musste beim Hochsauerlandkreis für jeden Gast aus Tansania eine hohen Bürgschaft hinterlegen, damit sichergestellt wird, dass kein Gast hierbliebt.“
•Samstag, 16.8., 14-16 Uhr: Kunstsommer- Workshop in der Arnsberger Auferstehungskirche, Neumarkt, anschließend um 17 Uhr: Konzert,
•Sonntag: Sundern-Langscheid: Beteiligung am Gottesdienst in der Krähenbrinkhütte, bei Regen: Markuskirche,
•Mittwoch, 20.8. 19.30 Konzert in der Martin Luther-Kirche in Olsberg, Gartenstraße
•Samstag, 23.8. 12.00 Uhr Flashmob in der Fußgängerzone Meschede, Kreuz- und Quer-Gottesdienst 18.00 Uhr im Gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede, Kastanienweg 4.
•Der Festgottesdienst zum Abschluss mit anschließendem Abschiedskonzert findet am Sonntag, 24.8. um 10.00 Uhr in der St. Petri-Kirche in Soest, Petrikirchhof 10. (Mehr Konzerte: www.internationales-chorprojekt.de )
Text und Bilder: KKB