Auf den Spuren der Quellschnecke – Beschäftigte der Caritas-Werkstätten erleben den Kurfürstlichen Thiergarten Arnsberg

Arnsberg. „Es ist vollkommen normal verschieden zu sein. Die Umsetzung des Inklusionsgedankens nimmt beim Arnsberger Heimatbund einen hohen Stellenwert ein“, berichtet der Geschäftsführer des Arnsberger Heimatbundes, Torsten Kapteiner. So war es ein Ziel, den beliebten Themenwanderweg durch den ehemaligen „Kurfürstlichen Thiergarten Arnsberg“ für alle Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung, im größtmöglichen Umfang erlebbar zu machen.
 
Auf Initiative des Heimatbundes Arnsberg entstand eine enge Kooperation zwischen dem Arnsberger Heimatbund, Förster Wolfram Blanke als Ideengeber und Initiator, dem zuständigen Ranger des Landesbetriebes Wand und Holz NRW, Oliver Szodruch, und den Caritas-Werkstätten Arnsberg.
 
Primäres Ziel des Arnsberger Heimatbundes war es, auch für Menschen mit Behinderungen einen Zugang zum Kurfürstlichen Thiergarten Arnsberg zu schaffen. Aus dem Projekt ergab sich, dass sich seit dem Frühjahr 2015 regelmäßig eine Gruppe von etwa zwölf Beschäftigten und einer Gruppenleiterin unter der forstkundigen Leitung von Oliver Szodruch für zwei Stunden auf den Weg in die Natur gemacht hat.
 
Aus der Sicht eines Teilnehmers soll hier geschildert werden, wie dieses Angebot auf die Menschen wirkt: „Wir treffen uns etwa alle zwei Monate mit dem Ranger, der uns dann verschiedene Dinge in der Natur zeigt. Immer auch entsprechend der Jahreszeit lernen wir etwas kennen und ich kann mein Wissen erweitern. So haben wir Pflanzen und Bäume kennen gelernt und Arten bestimmt. Ich fühle eine Verbundenheit von Mensch, Tier und Natur und denke, dass ich mich durch das Angebot besser im Wald zurecht finden kann. Ich merke, dass ich tierfreundlich bin und mich mit den Tieren verbunden fühle. Wir haben uns in einem Teich eine Quellschnecke angesehen. Das war sehr interessant. Und wir haben in Warstein das Gehege besucht und bei einer Luchsfütterung zugesehen. Außerdem waren wir schon im Landesforstamt in Arnsberg, wo der Ranger sein Büro hat.“
 
Der Bericht zeigt, dass das Angebot für die Caritas-Werkstätten und ihre Beschäftigten eine große Bereicherung ist und dass hiermit eine gute Möglichkeit geschaffen wurde, damit möglichst alle Menschen Zugang zu Erlebnissen in und mit der Natur haben können.
 
„Dabei kommt zugute, dass man den beliebten Thiergarten-Rundwanderweg auch etappenweise begehen kann, da Abkürzungsmöglichkeiten vorhanden sind“, so Torsten Kapteiner. „Innerhalb kurzer Zeit kann man aus der lauten Stadt in die Stille des Waldes eintauchen. Die Besonderheit des Wandererlebnisses besteht außerdem in der Themenvielfalt. Zunächst einmal stellt sich der Wald als aufgeschlagenes Geschichtsbuch dar, weil hier viele Spuren menschlicher Tätigkeit noch fast unverfälscht erhalten sind. Zusätzlich gibt es kulturhistorische Schätze (z. B. Denkmäler) zu entdecken. Auch die Natur mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt präsentiert sich entlang dieses Wanderweg sehr artenreich“.
 
Es ist beabschtigt den bisherigen Erfolg dieses Wanderwegs durch neue und ergänzende Angebote weiter auszubauen. Aktuelle Informationen und Angebote werden regelmäßig auf der Webseite www.erlebnis-waldkultur-arnsberg.de veröffentlicht.
Foto 1: Jochem Ottersbach
Foto 2: Privat