Arnsberger Feuerwehr betritt mit Vorträgen in VHS-Orientierungskursen Neuland

Arnsberg. (Hochsauerland) Als wohl erste Feuerwehr der Region hat sich die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Arnsberg am 20. Februar in Person ihres Pressesprechers Peter Krämer im Rah- men eines sog. Orientierungskurses der Volkshochschule (VHS) Arnsberg/Sundern in Neheim präsentiert. Diese 45 Unterrichtsstunden umfassenden Kurse der VHS sind Be- standteil der Integrationskurse für Ausländer/innen und Aussiedler/innen, die die VHS im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge durchführt. Die Kurse die- nen dem Erwerb ausreichender Kenntnisse der deutschen Sprache und der Vermitt- lung von Alltagswissen, Einblick in die Rechtsordnung, der Kultur und der Geschichte in Deutschland. Auf Vermittlung von Sonja Essers vom Büro für Zuwanderung und Integration der Stadt Arnsberg knüpfte Pressesprecher Krämer zunächst Kontakt zur stellvertretenden Leiterin der VHS Arnsberg/Sundern, Sylvia Müller-Dörfler, und lotete gemeinsam mit ihr die Möglichkeiten und die Inhalte einer Präsentation der Feuerwehr im Rahmen von Orientierungskursen aus. Ziel der Brandschützer ist es dabei zum einen, die Arns- berger Feuerwehr als vorwiegend ehrenamtlich getragene Hilfeleistungsorganisation mit ihren Aufgaben und Strukturen vorzustellen. Zudem ist es auch das Bestreben der Wehr, den Neubürgerinnen und Neubürgern wertvolles Wissen über den häuslichen Brandschutz und das Verhalten im Notfall zu vermitteln. Schließlich soll den neuen Mitbürgern/innen aber auch die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe für Frauen und Männer an diesem Ehrenamt zum Wohle des Nächsten nahegebracht werden. So stellte Peter Krämer der interessierten Zuhörerschaft in einem 45-minütigen Vortrag anhand praktischer Beispiele und einiger mitgebrachter Ausrüstungsgegenstände die Arbeit und den Aufbau einer Freiwilligen Feuerwehr vor. Da der Brandschutz in den Herkunftsländern vieler Kursteilnehmer/innen vollständig anders organisiert ist, als in Deutschland und zum Teil sogar paramilitärische Strukturen aufweist, boten die Ausführungen den Anwesenden interessante Einblicke in eine für sie oftmals unbe- kannte Welt. Besonders am Herzen lag dem Vortragenden dabei auch, den Kursteilneh- mern/innen ganz praktische Hinweise für ihre Sicherheit in den eigenen vier Wänden mit auf den Weg zu geben. So wurde auch die Bedeutung der Installation von Rauchwarnmeldern in Privatwohnungen und deren lebensrettende Wirkung ver- deutlicht. Diese Thematik stellt, insbesondere vor dem Hintergrund der sich auch für Nordrhein-Westfalen abzeichnenden Rauchwarnmelderpflicht, ein seit vielen Jahren bestehendes Betätigungsfeld im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren dar. Anhand eines mitgebrachten Exemplars konnte die Funktionsweise und der un- überhörbare Alarmton dieser elektronischen Lebensretter anschaulich demonstriert werden. Das Publikum zeigte großes Interesse für die angebotenen Informationen. Nach seiner Präsentation zog Pressesprecher Krämer ein positives Fazit dieses Pilot- Vortrags: „Ich freue mich, dass ich heute die Gelegenheit hatte, unseren Neubürge- rinnen und Neubürgern die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Arnsberg vorzustellen! Ich danke an dieser Stelle der VHS Arnsberg/Sundern ganz ausdrücklich für ihre Bereit- schaft, diesen Testlauf gemeinsam mit der Arnsberger Feuerwehr zu wagen und freue mich, feststellen zu können, dass dieser Versuch nach meiner Wahrnehmung erfolgreich verlaufen ist. Es ist uns als Feuerwehr sehr wichtig, auch den Mitbürgerin- nen und Mitbürgern mit Zuwanderungsgeschichte den Brandschutzgedanken nahe- zubringen, und wir möchten diesen Weg gern auch in Zukunft gemeinsam mit der VHS Arnsberg/Sundern weitergehen.“ So vereinbarten bereits unmittelbar nach den Vorträgen Feuerwehr und VHS-Leitung die Fortsetzung dieser Vortragsreihe und ter- minierten für den Herbst 2013 zwei weitere Veranstaltungen. Die Brandschutz-Vorträge in den Orientierungskursen sind jüngster Bestandteil eines langfristigen Projekts der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Arnsberg zum interkulturel- len Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern mit Zuwanderungsgeschichte. Bereits im Februar 2011 hatte die Arnsberger Feuerwehr Kontakt zu den Kulturvereinen im Stadtgebiet aufgenommen und war in der Folge bei vielen von ihnen zu Gast, um dort Vorträge zum häuslichen Brandschutz zu halten oder bei verschiedensten Ver- anstaltungen mit Brandschutz-Tipps vor Ort präsent zu sein. Im Oktober 2011 wurde in Arnsberg der Kreisfeuerwehrtag der Feuerwehren im Hochsauerlandkreis mit dem Themenschwerpunkt Integration veranstaltet, in dessen Organisation sich die Arns- berger Kulturvereine in vorbildlicher Weise aktiv eingebracht haben. Des Weiteren ist der Pressesprecher der Arnsberger Wehr seit Herbst 2011 Mitglied in Gremien auf Bundesebene, in denen praxisorientierte Handreichungen zum interkulturellen Dialog für die deutschen Feuerwehren erarbeitet werden. Außerdem wurden nordrhein- westfälische Feuerwehren bei ihren eigenen Bemühungen zur interkulturellen Öff- nung durch die Arnsberger Feuerwehr beraten. Aufbauend auf diesen Erfahrungen wird in Arnsberg auch künftig der interkulturelle Dialog zwischen der Feuerwehr und den Menschen mit Zuwanderungsgeschichte einen hohen Stellenwert besitzen und hoffentlich zu einem noch besseren gegenseitigen Verstehen führen.