Hochsauerlandkreis/Arnsberg-Oeventrop. Die Untere Bodenschutzbehörde des Hochsauerlandkreises hat in Abstimmung mit dem Eigentümer Wald und Holz NRW sowie der Bezirksregierung Arnsberg die Wanderwege um die stillgelegte Rinden- und Zellstoffdeponie der ehemaligen Westfälischen Zellstoff AG am Lattenberg vorsichtshalber gesperrt. Entsprechende Schilder wurden bereits aufgestellt. Der überregionale Wanderweg „Sauerland Waldroute“ ist nicht betroffen, er liegt oberhalb der Alt-Deponie, die sich in einem Waldgebiet zwischen Oeventrop und Hirschberg befindet.
Grund für die Sperrung ist ein Gutachten eines Ingenieurbüros zur Standsicherheit, das im Rahmen der Nachsorge in regelmäßigen Zeitabständen erstellt wird. In dem Gutachten wird ausgeführt, dass möglicherweise die Drainage und die Sickerwasserfassung nicht mehr ausreichend funktionstüchtig sind, was eine wesentliche Bedingung für die Standsicherheit ist. Das auf der Alt-Deponie abgelagerte organische Material ist zudem stark inhomogen.
Es kann daher derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass ein Teilabbruch ausgelöst wird. Im März 1988 gab es wegen der langanhaltenden und ergiebigen Niederschläge im Bereich der Deponieböschung bereits einen Abbruch der Deponie mit rund 25.000 Kubikmeter Volumen, der erst kurz vor der Ruhr in Wildshausen stoppte. Die Deponie ist nach diesem Ereignis durch die Errichtung eines Fangdamms und den Aufbau eines Entwässerungssystems aufwändig saniert worden. Laut Gutachten ist aufgrund der aktuellen Berechnungsergebnisse die Standsicherheit des Fangdamms nicht gefährdet.
Die Untere Bodenschutzbehörde hat die Wanderwege aus Vorsorgegründen gesperrt, da hinsichtlich der tatsächlichen Gefährdung noch weitere Informationen durch das Gutachterbüro eingeholt werden müssen. Diese Ergebnisse bestimmen dann die weiteren Schritte.