Umwelt­fre­vel in der Land­schaft nimmt zu

10. März 2014
von Redaktion

Anwäl­te der Natur tra­fen sich im Kreishaus

Die 19 ehrenamtlichen Landschaftswächter trafen sich zum Ehrfahrungsaustausch im Kreishaus. Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis

Die 19 ehren­amt­li­chen Land­schafts­wäch­ter tra­fen sich zum Ehr­fah­rungs­aus­tausch im Kreis­haus. Foto: Hen­drik Klein/​Märkischer Kreis

Mär­ki­scher Kreis. (pmk) . Die 19 ehren­amt­li­chen Land­schafts­wäch­ter des Mär­ki­schen Krei­ses tra­fen sich jetzt zu ihrem Infor­ma­ti­ons- und Erfah­rungs­aus­tausch im Lüden­schei­der Kreishaus.

Sie ver­ste­hen sich als Anwäl­te der Natur und Part­ner von Flo­ra und Fau­na – die 19 ehren­amt­li­chen Land­schafts­wäch­ter des Mär­ki­schen Krei­ses. Sie sind die Augen der Unte­ren Land­schafts­be­hör­de vor Ort. „Pflan­zen und Tie­re kön­nen uns ihre Pro­ble­me und Sor­gen ja nicht mit­tei­len, das müs­sen wir erken­nen und ent­spre­chend reagie­ren“, so Hein­rich Stüeken aus Balve.

 

Die Land­schafts­wäch­ter tra­fen sich jetzt im Lüden­schei­der Kreis­haus zu ihrem tur­nus­mä­ßi­gen Infor­ma­ti­ons- und Erfah­rungs­aus­tausch unter­ein­an­der und mit der Kreis­ver­wal­tung. Sie hat­ten nichts Gutes zu berich­ten, ganz im Gegen­teil. Die Zahl der­je­ni­gen, die rück­sichts­los Wan­der­park­plät­ze, Geh­we­ge oder Natur­schutz­ge­bie­te mit ihrem Müll ver­schan­deln, steigt. Michae­la Dil­ler, Land­schafts­wäch­te­rin in Mei­nerz­ha­gen, zeig­te ein­drucks­vol­le Bil­der von ver­dreck­ten Park­plät­zen und ver­un­rei­nig­ten Bach­läu­fen in ihrem Zustän­dig­keits­be­reich. „Je näher man an die Sied­lungs­ge­bie­te kommt, des­to schlim­mer wird es“, so Michae­la Diller.

 

Her­mann Rey­her, seit zwei Jah­ren ehren­amt­li­cher Land­schafts­wäch­ter in Kierspe, konn­te aber auch von klei­nen Erfol­gen berich­ten. „Grö­ße­re Pro­ble­me hat­ten wir im Natur­schutz­ge­biet Unte­res Kers­pe­tal mit dem Aus­flugs­ver­kehr. Wir haben ver­stärkt Öffent­lich­keits­ar­beit betrie­ben und die Per­so­nen direkt auf ihr Fehl­ver­hal­ten ange­spro­chen. Das hat Wir­kung gezeigt.“ Ein Vor­ge­hen, das von der Unte­ren Land­schafts­be­hör­de aus­drück­lich gewünscht wird. „Unse­re Erfah­run­gen zei­gen, dass es mehr bringt, den direk­ten Kon­takt zu den Leu­ten auf­zu­neh­men als gleich mit der gesetz­li­chen Keu­le zu arbei­ten“, so Fried­rich-Wil­helm Kors­pe­ter, Fach­dienst­lei­ter Natur­schutz und Land­schafts­pfle­ge beim Mär­ki­schen Kreis.

 

Hein­rich Stüeken beschwer­te sich dar­über, dass ört­li­che Ord­nungs­be­hör­den oder Bau­hö­fe manch­mal erst sehr spät auf die Ver­un­rei­ni­gungs-Hin­wei­se der ehren­amt­li­chen Land­schafts­schüt­zer reagie­ren. Kreis­di­rek­to­rin Bar­ba­ra-Diens­tel Küm­per zeig­te dafür Ver­ständ­nis: „Es muss zunächst alles ver­sucht wer­den, den Ver­ur­sa­cher zu ermit­teln. Wer den Dreck in die Land­schaft kippt, der soll ihn auch wie­der abho­len. Es kann ja nicht sein, dass dies immer zu Las­ten des Steu­er­zah­lers geht.“

 

Land­rat Tho­mas Gem­ke bedank­te sich bei den Land­schafts­wäch­tern für deren enga­gier­ten Ein­satz. „Am 1. Juli 1981 haben wir die ers­te  Land­schafts­wacht im Mär­ki­schen Kreis ein­ge­rich­tet. Heu­te, fast 33 Jah­re spä­ter, freue ich mich fest­stel­len zu dür­fen, dass sich die­ser Dienst an unse­rer Natur bewährt hat. 19 ehren­amt­li­che Land­schafts­wäch­ter sind in Feld und Flur des Mär­ki­schen Krei­ses unter­wegs.“  Der Kreis sei eine alte Indus­trie­re­gi­on im Grü­nen, die stärks­te in NRW und die dritt­stärks­te in ganz Deutsch­land. Die Indus­trie zu stär­ken und dabei die Natur zu schüt­zen und zu erhal­ten, soll­te uns allen ein wich­ti­ges Anlie­gen sein. „Das ist aber nicht so selbst­ver­ständ­lich, wie wir eigent­lich den­ken.“ Gem­ke dank­te den Land­schafts­wäch­tern dafür, dass sie frei­wil­lig und ohne dafür Lohn zu bean­spru­chen, Zeit und Kraft in den wich­ti­gen Dienst des Umwelt- und Natur­schut­zes investieren.