Weniger Zuschussbedarf für den Jugendbereich

Der Märkische Kreis spart durch strukturelle Veränderungen im Jugendbereich 837.000 Euro Ausgaben.
Während andere Jugendämter über weiter steigende Kosten berichten, hat sich der Zuschussbedarf für den Jugendbereich beim Märkischen Kreis positiv entwickelt. Der Finanzbedarf für das laufende Haushaltsjahr liegt nach Auskunft des Kreises um 837.000 Euro niedriger als im Jahr 2012. Für dieses Jahr wird mit Ausgaben in Höhe von 20,88 Millionen Euro gerechnet.
 
“Trotz steigender Fallzahlen und Mehrhausgaben für den Ausbau der Betreuungsangebote für unter 3-jährige Kinder ist es uns gelungen, die Kosten zu senken”, erklärt Eckehard Beck, Fachbereichsleiter Jugend und Bildung beim Märkischen Kreis.
Dies sei zu einem erheblichen Teil auf die positive Entwicklung im Sozialen Dienst sowie bei der Wirtschaftlichen Jugendhilfe zurückzuführen, ergänzt Beck. “Seit Ende 2008 wurden bei der Gewährung von Jugendhilfe organisatorische, personelle und vor allem fachliche Veränderungsprozesse initiiert, die seit 2011 deutliche Auswirkungen zeigen.”
 
Für die acht kleineren Städte und Gemeinden, für die der Kreis Träger der Jugendhilfe ist, bedeute dies eine Senkung der differenzierten Kreisumlage. Der Kreistag habe in seiner jüngsten Sitzung den Hebesatz der differenzierten Kreisumlage auf 17,98 Prozentpunkte festgesetzt.
 
“Die finanziellen Verbesserungen konnten wir vor allem durch die Einführung von Standardverfahren, den Einsatz des Sozialpädagogischen Kriseninterventionsdienstes zur Vermeidung von lang angelegten Hilfen erreichen. Diese Hilfen können wir jetzt auch noch besser steuern”, erläutert Eckehard Beck. Darüber hinaus setze man verstärkt auf ambulante Maßnahmen, was die Notwendigkeit stationärer und teurer Unterbringung von Jugendlichen sowie die Dauer der Hilfeleistungen deutlich senke. “Wichtig ist aber, dass alle notwendigen Hilfen selbstverständlich geleistet werden. Das zeigt sich auch an den unverändert hohen Fallzahlen.”
 
Eckehard Beck weiter: „Gute Effekte haben sich auch durch den Ausbau des Pflegekinderdienstes ergeben. Sehr wirksam war die neue Vertragsgestaltung mit Anbietern ambulanter Maßnahmen, die ebenfalls ohne eine Leistungsreduzierung erhebliche Einsparungen gebracht haben.” Die Aufwendungen für die Wirtschaftlichen Hilfen konnte so im Haushaltsansatz 2013 auf 8,55 Millionen Euro gesenkt werden. Im Rechnungsergebnis 2010 lagen sie noch bei 9,31 Millionen Euro.
Um 610.000 Euro auf 7,53 Millionen Euro (Haushaltsansatz 2013) seien dagegen die Ausgaben des Kreises durch den Ausbau der Betreuungsangebote für unter 3-jährige Kinder in den letzten Jahren gestiegen.