Ruhrverband schließt ehrgeiziges Repowering-Projekt auf Kläranlagen fristgerecht ab

Investition in Essen, Gevelsberg, Iserlohn und Schwerte spart langfristig 6,6 Millionen Euro

Der Ruhrverband hat sein anspruchsvolles Ziel, in nur 15 Monaten an verschiedenen Standorten im 4.500 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet bestehende Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Stromgewinnung aus Faulgas durch neue, leistungsstärkere Aggregate zu ersetzen, zum Jahreswechsel erfolgreich vollzogen. Alle neuen Anlagen an fünf Standorten sind vor dem Stichtag 31. Dezember 2017 in Betrieb gegangen, wodurch die ansonsten ab 2018 verpflichtende Abgabe nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auch weiterhin entfällt. Der erhebliche Zeitdruck war durch die erneute Änderung des EEG in 2017 entstanden. Nach Prognosen von Fachleuten lassen sich dadurch über die Lebenszeit der nun mittels Repowering modernisierten BHKW rund 6,6 Millionen Euro einsparen.

Um das bei der Abwasserreinigung anfallende Faulgas als regenerative Energiequelle zu nutzen, betreibt der Ruhrverband seit mittlerweile rund 25 Jahren BHKWs auf seinen Kläranlagen. Auf der Kläranlage Gevelsberg zum Beispiel wurde das Faulgas seit 1997 in zwei Gas-Ottomotoren mit jeweils 160 Kilowatt Leistung zur Strom-, Wärme- und Drucklufterzeugung genutzt. Im Rahmen des Repowering-Projekts wurde hier ein neues BHKW mit einer elektrischen Leistung von 200 Kilowatt installiert, das eine erheblich höhere Stromausbeute aus dem anfallenden Faulgas erlaubt. Auch die bestehenden BHKW auf den Kläranlagen Schwerte (Inbetriebnahme 1999), Iserlohn-Letmathe (2000), Iserlohn-Baarbachtal (2001) und auf der Klärschlammbehandlungsanlage Langenbrahm im Essener Süden (2004) brachten bei weitem nicht den Wirkungsgrad, den moderne Aggregate haben, und wurden daher im Rahmen des Repowering-Projekts ausgetauscht.

Neben der dadurch auch künftig entfallenden EEG-Umlage ist die deutlich höhere Stromausbeute ein weiterer positiver Effekt des Repowerings. Der Ruhrverband hat damit einen weiteren wichtigen Schritt in seinem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unternommen, zu dem er sich mit der Zertifizierung seines

Energiemanagementsystems nach DIN 50001 verpflichtet hat. Der Erfolg der Anstrengungen, die der Ruhrverband im Energiesektor unternimmt, ist bereits deutlich sichtbar: Im Jahr 2016 lag die Menge des für den Betrieb seiner Kläranlagen benötigten Stroms, der auf diesen Anlagen aus Faulgas und Photovoltaik selbst erzeugt wird, erstmals über dem fremdbezogenen Stromanteil.

Bildunterschrift (bei Verwendung bitte Quellenvermerk „Ruhrverband“ angeben): Blockheizkraftwerke erzeugen Strom und Wärme aus Biogas, das bei der für den Abwasserreinigungsprozess erforderlichen Klärschlammfaulung anfällt. Im Bild das neue BHKW der Klärschlammbehandlungsanlage Essen-Langenbrahm.