„Romance-Scam­mer“: Plet­ten­ber­ge­rin über­weist Hei­rats­schwind­ler sechs­stel­li­gen Betrag

25. September 2019
von Redaktion

Eine Plet­ten­ber­ge­rin ist auf eine moder­ne Form des Hei­rats­schwin­dels her­ein­ge­fal­len (Sym­bol­fo­to: Jamie Street)

Plet­ten­berg. Eine Plet­ten­ber­ge­rin ist auf eine moder­ne Form des Hei­rats­schwin­dels her­ein­ge­fal­len. Sie hat­te sich in eine Face­book-Bekannt­schaft ver­liebt und dem angeb­li­chen Han­dels­ver­tre­ter in Bur­ki­na Faso eine höhe­re sechs­stel­li­ge Sum­me über­wie­sen. Das Unheil bahn­te sich im April ver­gan­ge­nen Jah­res an. Die Zeit­span­ne zeigt, dass die „Romance Scam­mer“, so der moder­ne Begriff, einen lan­gen Atem haben kön­nen. Der Mann behaup­te­te, er sei aus Frank­reich, arbei­te jedoch in Bur­ki­na Faso. Der Kon­takt inten­si­vier­te sich. Es kam zum Aus­tausch über alle mög­li­chen moder­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge – aber zu kei­nem per­sön­li­chen Kon­takt. Der Besuch in Deutsch­land kam nicht zustan­de. Der wei­te­re Ablauf ähnelt frap­pie­rend den übli­chen Vor­ge­hens­wei­sen der Betrü­ger: Die Romance-Scam­mer gera­ten plötz­lich in eine finan­zi­el­le Not­la­ge. In die­sem Fall berich­te­te der neue Lieb­ha­ber, er wer­de vom Zoll fest­ge­hal­ten. Die hilfs­be­rei­te Plet­ten­ber­ge­rin trans­fe­rier­te mehr­mals Geld ins Aus­land. Erst in die­ser Woche erstat­te­te die Frau nun Anzeige.

Mehr­fach Geld ins Aus­land transferiert

Moder­ne Hei­rats­schwind­ler brau­chen ihre Opfer nicht zu küs­sen. Neu­deutsch nennt man sie heu­te „Romance-Scam­mer” (Roman­ti­sche Betrü­ger). Sie fin­den ihre Opfer in sozia­len Netz­wer­ken oder bei Online-Part­ner­ver­mitt­lun­gen. Die rich­ti­gen Wor­te, viel­leicht auch im Chat oder per Sky­pe, rei­chen: Nach weni­gen Tagen oder Wochen ist das Opfer um den Fin­ger gewickelt.

Manch­mal hilft es bereits, den Namen des Aus­er­ko­re­nen zu goo­geln – ins­be­son­de­re bei Kon­tak­ten ins Aus­land. Oft machen sich die „Romance-Scam­mer“ nicht ein­mal die Mühe, ihren Namen zu vari­ie­ren. Allein ein geschlif­fe­nes Deutsch bie­tet auch kei­ne Gewähr, nicht an einen Betrü­ger zu gera­ten. Weib­li­che Scam­mer ver­schi­cken schnell Fotos, in denen sie leicht beklei­det sind. Männ­li­che Scam­mer ver­wen­den häu­fi­ger Fotos in Uni­form. Schnell spre­chen sie vom Hei­ra­ten. Spä­tes­tens, wenn der vir­tu­el­le Bekann­te plötz­lich Geld braucht, soll­ten alle Alarm­glo­cken schril­len. Dann soll­te man alle Kon­tak­te sofort abbre­chen, Chat-Ver­läu­fe oder E‑Mail-Ver­kehr sichern und Anzei­ge erstatten.