Mit einem blauen Auge davon gekommen

Kreis lädt vier Familien aus Elbe-Elster nach Norderney ein

Märkischer Kreis. (pmk). Bei einem Besuch im Partnerschaftskreis Elbe-Elster in Brandenburg informierte sich Landrat Thomas Gemke über die Folgen der Flutkatastrophe dort.
Der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg ist bei der jüngsten Flutkatastrophe noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Diesen Eindruck bekam Landrat Thomas Gemke bei seinem jüngsten Besuch im Partnerschaftskreis des Märkischen Kreises. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen, Landrat Christian Jaschinski, und dem zuständigen Ersten Beigeordneten, Dezernenten und Kämmerer Peter Hans schaute sich Gemke die Hochwassergebiete vor allem in der besonders betroffenen Stadt Mühlberg an.
„Obwohl mehrere Quadratkilometer überschwemmt waren und zum Teil noch sind, ist es für den Landkreis Elbe-Elster wohl noch glimpflich ausgegangen“, so das Urteil von Thomas Gemke. Das sei vor allem ein Verdienst der bis zu 1.000 Helfer, die tagelang im Einsatz waren. „Die Feuerwehren kamen aus Hessen, es waren zudem 250 Bundeswehrsoldaten vor Ort. Diesen Helfern sind die Menschen im Partnerschaftskreis unendlich dankbar“, erfuhr der Landrat vor Ort. Auch das Technische Hilfswerk, die Polizei sowie das Deutsche Rote Kreuz waren pausenlos im Einsatz. „Wenn sie nicht gewesen wären, wäre es zu einer richtigen Ka-tastrophe gekommen.“ Betroffen von den Wassermassen sei vor allem die Landwirtschaft.
250 Soldaten des Aufklärungsbataillons 13 aus Gotha unter ihrem Kommandeur Oberstleutnant Ingo Korzetz waren in feierlichem Rahmen verabschiedet worden. Mehrere Hundert Mühlberger ließen es sich nicht nehmen, den Soldaten mit Blumen und viel Applaus Danke zu sagen.
Es war deshalb keine Frage für die Landräte Thomas Gemke und Christian Jaschinski, beim Ökumenischer Dankgottesdienst in der Frauenkirche am Neustädter Markt in Mühlberg dabei zu sein. Dort trafen sie auch die Bürgermeisterin von Mühlberg, Hannelore Brendel. „Gemeinsam ist es gelungen, die teilweise mehr als 100 Jahre alten Deiche durch Sicherungen und Aufstockungen vor einem Bruch zu sichern, damit die Wassermassen nicht die Stadt überspülen“, so Brendel. Als Erinnerung an ihren Einsatz im Landkreis Elber-Elster erhielten die Helfer kleine Miniatur-Sandsäcke.
Bewährt im Kampf gegen die Wassermassen haben sich die Spundwände, die zuvor um 1,50 Meter erhöht worden waren. „Ansonsten wäre es noch viel, viel schlimmer gekommen“, so Landrat Thomas Gemke. Positiv ausgezahlt habe sich jetzt auch, dass die Deiche nach der letzten Flut aus dem Jahr 2002 teilweise erhöht worden seien. „Einige waren noch nicht ganz fertig, das passierte aber in Einzelfällen jetzt quasi über Nacht. Sie müssen nur noch verdichtet werden.“ Den Landrat des Märkischen Kreises macht sehr betroffen, wie viele Schicksalsschläge die Bürgerinnen und Bürger im Partnerschaftskreis in den vergangenen Jahren erdulden muss-ten. Es war die vierte Flut innerhalb von gut zehn Jahren für den Landkreis – 2002 Mühlberg an der Elbe, Rekord-Wasserstand 9,98 Meter, 2006 ebenfalls Mühlberg an der Elbe, 2010 Katastrophenhochwasser an der Schwarzen , 2013 Hochwasser gleich an zwei Brennpunkten: Elbe und Schwarze Elster, Höchststände aus den Vorjahren wurden nur knapp verfehlt.
Die Feuerwehr aus Hessen hat heimische Wehren verstärkt und unterstützt, auch durch beeindruckende Technik, beispielsweise mit einer Sandsackfüllmaschine, die 5.000 Säcke pro Stunde füllte. In Spitzenzeiten waren mehr als 1.000 Helfer an Elbe und Schwarzer Elster im Einsatz. Es war eine Materialschlacht der Superlative. Tausende Tonnen Kies zur Deichstabilisierung und für Verteidigungswege wurden verbaut ebenso wie mehrere Hunderttausend Sandsäcke. Neben den professionellen Helfern waren unzählige Freiwillige im Einsatz.
Deshalb habe sich der Märkische Kreis entschlossen, vier besonders betroffene Familien aus dem Partnerschaftskreis im kommenden Jahr zu einem Kurzurlaub ins Schullandheim des Kreises auf die Nordseeinsel Norderney einzuladen. „Wir hoffen, dass sie sich dort ein wenig erholen können“, so Gemke. Welche Familien es sein werden, das wird die Kreisverwaltung Elbe-Elster gemeinsam mit Landrat Christian Jaschinski festlegen.
Immer mehr Menschen aus dem Märkischen Kreis möchten auch für die Flutopfer im Partnerschaftskreis Spenden. Ihnen empfiehlt Landrat Thomas Gemke das vor Ort eingerichtete Spendenkonto: Sparkasse Elbe-Elster, Kontonummer 201 01 17 27, Bankleitzahl 180 510 00, Kennwort „Landkreis Elbe-Elster-Spendenkonto Hochwasser 2013“.