Märkischer Kreis veröffentlicht erste kreisweite CO2-Bilanz

Märkischer Kreis. (pmk) . Jeder Bürger des Märkischen Kreises hat 2010 statistisch gesehen rund 12,3 Tonnen CO2 produziert. Dies geht aus der ersten kreisweiten CO2-Bilanz hervor, die die Kreisverwaltung jetzt veröffentlicht.
Die Aufstellung gibt die tatsächlichen regionalen Gegebenheiten und Besonderheiten wieder und ordnet die CO2-Emissionen verursachergerecht zu. Unter Einbeziehung aller Kommunen und zahlreicher weiterer Akteure wie Energieversorgungsunternehmen, Verkehrsbetriebe und Schornsteinfeger konnte die etwa dreißigseitige Bilanz erarbeitet werden. Daten wie Strom- und Gasverbräuche von Privathaushalten und Wirtschaft sind ebenso anonymisiert eingeflossen wie Zulassungszahlen von Fahrzeugen oder Fahrleistungen der MVG, weiterer Busunternehmen und der Deutschen Bahn AG.
 
Dem umfangreichen Zahlenwerk sind einige interessante Informationen zu entnehmen. So verursacht der Wirtschaftssektor rund 53 Prozent der Gesamt-CO2-Emissionen. Dagegen liegen private Haushalte und der Bereich Verkehr mit 20 und 27 Prozent vergleichsweise niedrig.
 
Innerhalb des Wirtschaftsbereichs ist vor allem das verarbeitende Gewerbe und die Energieversorgungsunternehmen für den Löwenanteil mit 59 Prozent der Emissionen verantwortlich, gefolgt von dem Bereich Verwaltung, Versicherungswesen, Schulen und ähnliches, der mit 40 Prozent zu Buche schlägt. Die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei haben dem gegenüber einen sehr geringen Anteil von etwa 1 Prozent.
 
Im Bundesdurchschnitt wurden 2010 pro Kopf der Bevölkerung rund 11 Tonnen CO2 Emmissionen produziert – im Märkischen Kreis lag die Produktion pro Kopf um 1,3 Tonnen höher. Er-klären lässt sich dieser Wert durch die hohe gewerbliche Dichte. Der Märkische Kreis ist einer der größten und bevölkerungsreichsten Kreise in Deutschland. Er zählt, trotz ländlicher Prägung, zu den industriestärksten Regionen in NRW. Da spielt auch die hohe Fahrleistung der Privatfahrzeuge eine Rolle. Die PKW-Dichte liegt im MK höher als im Regierungsbezirk Arnsberg und auch höher als in Nordrhein-Westfalen. Nicht zuletzt ist die Tatsache, dass der Strom im MK zu 68 Prozent aus fossilen Energieträgern gewonnen wird, von Belang.
 
Die gesammelten Daten bilden eine erste belastbare Grundlage für die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes. Sie sind Ausgangspunkt für die Definition von Handlungsfeldern und intensive Überlegungen, wo Maßnahmen zu einer CO2-Reduzierung führen können. Für Interessierte steht die CO2-Bilanz zum Download auf der Homepage des Märkischen Kreises unter www.maerkischer-kreis.de bereit.