Lan­des­kund­li­che Biblio­thek wür­digt Regio­nal­for­scher Eber­hard Fricke

22. Januar 2013
von Redaktion

Mär­ki­scher Kreis. (pmk). Mit ihrer neu­es­ten Ver­öf­fent­li­chung wür­digt die­Lan­des­kund­li­che Biblio­thek des Mär­ki­schen Krei­ses die Ver­diens­te von Dr. Eber­hard Fri­cke um die Erfor­schung und Ver­mitt­lung lan­des­kund­li­cher Themen.
Land­rat Tho­mas Gem­ke und Kreis­ar­chi­va­rin Chris­tia­ne Tod­row­ski über­reich­ten dem 81-jäh­ri­gen Regio­nal­his­to­ri­ker per­sön­lich die druck­fri­sche Aus­ga­be der Bio-Biblio­gra­fie. Erst sechs renom­mier­ten Per­sön­lich­kei­ten wid­me­te die Lan­des­kund­li­che Biblio­thek eine sol­che Wür­di­gung ihres schrift­stel­le­ri­schen Schaf­fens. Das Werk­ver­zeich­nis mit mehr als 150 Titeln hat Karin Mül­ler, Biblio­the­ka­rin der Lan­des­kund­li­chen Biblio­thek zusam­men­ge­tra­gen. Die bio­gra­fi­schen Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen lie­fer­te Fri­ckes Freund aus Schü­ler­ta­gen, Pro­fes­sor Gün­ter Spieß, lang­jäh­ri­ger Denk­mal­be­auf­trag­ter der Stadt Lüdenscheid.
 
Der in Lüden­scheid auf­ge­wach­se­ne Eber­hard Fri­cke hat seit den 1950er Jah­ren zahl­lo­se Bei­trä­ge zur Lan­des­kun­de der Graf­schaft Mark ver­öf­fent­licht. 1957 pro­mo­vier­te er in Bonn über die Geschich­te des Stil­kin­ger Lehn­rechts und ver­öf­fent­lich­te sei­ne For­schungs­er­geb­nis­se im sel­ben Jahr erst­mals im ‚Mär­ker’. Juris­ti­schen The­men ist er seit­her treu geblie­ben. Von beson­de­rer Bedeu­tung sind hier­bei sei­ne For­schun­gen zur süd­er­län­di­schen Frei­ge­richts­bar­keit, der ‚Veme’, mit denen er sich in der Fach­welt einen ein­zig­ar­ti­gen Ruf erwirkt hat.
 
In West­fa­len, und hier beson­ders Im Süd­er­land gab es unge­wöhn­lich vie­le Frei­stüh­le, an denen die geheim­nis­um­wit­ter­ten Gerichts­ver­hand­lun­gen des Spät­mit­tel­al­ters und der Frü­hen Neu­zeit durch­ge­führt wur­den. Die süd­er­län­di­schen Veme­ge­rich­te ver­han­del­ten Pro­zes­se aus dem gesam­ten deut­schen Reich und gal­ten als die ulti­ma­ti­ve Rechts­in­stanz. Sogar Kai­ser waren geehrt, dem illus­tren Kreis der „Wis­sen­den” anzu­ge­hö­ren. Ihr Ruf als Geheim­ge­rich­te hängt mit der ritua­li­sier­ten Zustel­lung des Ein­la­dungs­schrei­bens (Vem­ebrief) zusam­men sowie vor allem mit den zahl­rei­chen Todes­stra­fen (Auf­hän­gen), die in der Regel sofort und an Ort und Stel­le aus­ge­führt wurden.
 
Die 55 Sei­ten umfas­sen­de Bro­schü­re kos­tet 3 Euro und kann bei der Lan­des­kund­li­chen Biblio­thek des Mär­ki­schen Krei­ses (Fach­dienst Kul­tur, Bis­marck­stra­ße 15, 58762 Alte­na, Tel. 02352 966‑7053 oder Email k.​mueller@​maerkischer-​kreis.​de) bestellt werden.